01.02.2013, 15:49 | #1 |
Moderator
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Brelinger Berg Erzbergwerk "Glück Auf" bei Oegenbostel (Oegenbostel)
So.., eine kleine Nuß für euch...
Ich war gestern im Staatsarchiv Pattensen. Dort fand ich bei der RAB 7 Recherche eine Akte über obengenanntes Bergwerk... Die Akte enthielt die Genehmigungen , eine Beschwerde/Klage einiger Bauern wg. Raubbau und den Eine Verwarnung wg. mangernder Sicherung des Stollens! Eingetragener Besitzer Friedrich Hirsch ( Schillerstraße 22 , privat Dennewitzstr.5 ) Conrat Decking , E Carthaus und ein Stellvertreter Namens A.Graul. 11.12.1922. Rapid Gesellschaft für Bausteinanlagen Decking & Co GmbH Eine Aktenblatt vom 18.06.1921 nannte eine Kammanditgesellschaft W.Schwien in einem Brief an das Clausthaler preuss. Oberbergamt. ..am 10.02.1927 schien die Erz und Erdölhandelsgesellschaft m.b.H. der Besitzer zu sein. Die geplante Abbaufläche umfaßte 2.171 024 m² !! Es wurde ein Schürfschächten von 3m Tiefe und 1, 1/2m Durchmesser in die Tiefe getrieben . Ab 2m Tiefe begann die Erzschicht. Die Lagerstätte hatte eine Stärke von ca 0,9-1m und war eine Eisenerztrümmerlagerstätte von Brauneisenerz mit spärlichen Eisenerzgeröllen durchsetzt. Am 19.06.1923 gab es ein Treffen in der Schmidtmannschen Gaststätte, da die Landwirte: -Hermmann Plesse -M.... Meine -Friedrich Harke - Friedrich Wiese - -Heinrich? Schmidtmann - ? Kohne - ? Kuhls - ? Biester - Heinrich Mente sich beschwert hatten, der eine unbekannte Firma sich auf ihrem Grund und Boden bergmännisch zu schaffen machte , Den Boden verwüstet und Bäume fällte... Sie klagten wohl um eine Million Mark. Es folgte eine Akte, in der davon die Sprache war, das heimlich in dem stillgelegten Stollen weiter abgebaut wurde.. Dieser würde von einer Sandkuhle aus in den Berg getrieben. Und der Stollen keinen Sicherungsausbau habe, und die Männer unter Todesgefahr gearbeitet hatten. Der Betreiber äußerte sich , das das Bergwerk ohnehin bald geschlossen werden würde... Leider war der Großteil in Sütterlin geschrieben.. so konnte ich nur Deutsch und Schreibmaschine lesen... Vielleicht tut ja einer noch eine Quelle auf.. z.B. das Bergamt in Clausthal... Welch ein Zufall : http://www.historische-wertpapiere.d...+Brelingerberg Eine Aktie des Bergwerkes... Geändert von oliver.bohm (12.11.2016 um 09:57 Uhr). |
01.02.2013, 17:51 | #2 |
Bürger
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Interessant
Hallo,
man kann sich kaum vorstellen, das diese Raseneisenerz-"Lagerstätten" diese Mächtigkeit hatten. Normalerweise sind das mehrere Schichten im Liegenden, für die jede vielleicht armdick sein mag (ist jedenfalls in meinem Garten östl. von Celle so). Schöne Bruchstücke des Erzes findet man in den Gruben der Brelinger Berge zu Hauf, meistens auf den Überkornhalden oder frei erodiert im Sand/Kies. Glückauf Haldenschreck |
01.02.2013, 20:56 | #3 |
Ritter
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Zum Raseneisenerz:
A. Graupner: Raseneisenstein in Niedersachsen - Entstehung, Vorkommen, Zusammensetzung und Verwendung, aus der Reihe "Forschungen zur niedersächsischen Landeskunde, Bd. 118, Göttingen/Hannover: 1982, erwähnt auf S. 128, dass der Kirchturm in Breilingen vor 1729 aus Raseneinstein errichtet wurde und später die Kirchhofsmauer (1954). Raseneisenerz ist normalerweise im Tagebaubetrieb gewonnen worden, da die Mächtigkeit der Vorkommen gering und keinen Stollenbau erforderten. Glückauf! Biblio |
01.02.2013, 22:10 | #4 |
Moderator
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Der Brelinger Berg ist eine Eiszeitliche Endmoräne der Saale-Eiszeit...
Dort sind die Gesteinsschichten aufgeschoben worden.., was die immense Dicke der Erzschicht erklärt... |
01.02.2013, 23:10 | #5 |
Moderator
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Für altertümliche Schriften kann ich einen Übersetzer anbieten...
Nicht zu viel Material, und gedruckt sollte es vorliegen. Glückauf!
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02.02.2013, 09:16 | #6 | |
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Zitat:
GA Haldenschreck |
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02.02.2013, 16:53 | #7 |
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Wie und wann die Erzschicht entstand , kann ich nicht sagen.. aber die Schichtdicke und anderen angaben kamen vom Oberbergamt.
Den Namen des Beamten habe ich jetzt nicht notiert... In Mellendorf gab es auch ein eingetragenes Erzbergwerk (Auch den Namen habe ich nicht notiert.. ) Ich habe von der Akte keine Kopien bestellt... , war ja nur ein "Nebenkriegsschauplatz" der Autobahnforschung... Wenn ich dazu komme, frage ich mal die Nachfahren der Bauern.. |
03.02.2013, 19:04 | #8 |
Bürger
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Zwischen Fuhrberg und Wietze ist eine Lokalität die heißt Alte Schmiede, dort hat man mal Erz verhüttet (Raseneisenerz) das liegt da noch überall rum.
GA Peter
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Der Hater vom Dienst |
03.02.2013, 22:31 | #9 |
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Kenne ich .., sehr schöne Lokalität...
Kann man günstig mieten und feiern.. Die Anlage ist aus der Germanen-Zeit und auch in dem Stil gehalten.. |
27.06.2019, 12:29 | #10 |
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Es gibt Neuigkeiten.. Vorgestern habe ich es ins Bergamt-Archiv Clausthal geschafft.
Ich konnte mir nach anfänglichen Schwierigkeiten die 125 Seiten scannen.. Das Problem mit der Akteneinsicht war eine sogenannte Mutung, die noch aktiv ist. Um an die Markscheider-Akten zu kommen, muss ich jetzt nachweisen, ob der letzte Besitzer noch Ansprüche erhebt.. Das Gute ist, das ich weiß, wo das Bergwerk war... Nämlich im Wald... Und nicht in den landwirtschaftlichen Nutzflächen.. Das Archiv war ausgesprochen engagiert und hat mir Akten in Hannover rausgesucht, die ich hier gleich in Pattensen einsehe. Eine davon, habe ich wohl schon gesehen, auf die andere bin ich gespannt... |