08.07.2013, 09:35 | #1 |
Ritter
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Top oder Flop? Wärmebildkamera im Gelände
Nachdem wir einige klassische Ortungsverfahren (VLF, PI, Magnetometer) ausprobiert haben, würden wir für die Flächenanalyse gerne eine Wärmebildkamera testen. Der Verkäufer meint dazu folgendes:
"Ideal für die Flächensuche und einfach auszuwerten. Wir sollten nur das erwartete Versteck nachbauen und mit der Kamera aufnehmen. Diese Wärmebildsignatur sollen wir dann in den Aufnahmen des Suchgebietes lokalisieren und voila - da ist das Versteck." Nun, er ist der Verkäufer, der das Teil uns verkaufen möchte. Das Versteck nachzubauen wäre kein Problem, wir wissen ungefähr wie es aussieht. Für mich hört sich das aber alles etwas zu einfach an, denn wenn das so gut funktionieren würde hätte jeder von uns Sondlern eine Wärmebildkamera und keinen Detektor. Dazu jetzt meine Frage: Hat jemand von euch eine Wärmebildkamera schon mal ausprobiert und Erfahrungen damit gemacht? Macht eine Wärmebildkamera mit entsprechender Empfindlichkeit in felsigem Gelände und Wald Sinn? Für eure Infos schon jetzt mal vielen Dank. Jürgen |
08.07.2013, 18:32 | #2 |
Admin
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hmmh.
Später. Muß erst Zeit und Bild finden ... Gruß Jörg
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08.07.2013, 19:22 | #3 |
Heerführer
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Eine Wärmebildkamera kann Temperaturunterschiede einheitlicher Materialien messen und je nach Tageszeit (Sonnenstrahlung oder Abkühlung) kann man dann event wirklich was messen und sehen. Kommt auch auf die Stärke der Deckschicht und Feuchtigkeit an.
Einfach losgehen und finden ist aber nicht, man muß sich schon gut mit der Kamera auskennen. Hier mal ein Beispiel einer verputzten Wand wo die Frage war, wieviel Originalquader sind noch vorhanden und gibt es eine Baufuge. Unterschiede waren erst nach einer berührungslosen "Vorbehandlung" sichtbar
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08.07.2013, 19:48 | #4 |
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Feuerwehren nutzen sehr oft Wärmebildkameras dort würde ich mir mal Infos holen
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08.07.2013, 22:56 | #5 |
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Kollegen, was er sucht, ist wohl nicht das, was uns der nette Energieberater von nebenan als High-Tech und non-plus-ultra zu verkaufen versucht ... zum untigen Bild: - Januar - Frost - teilw. leichter Schneebelag - Gebirge, Berg, Nordseite - Hang, abgeholzt, teilw. Buschwerk (in der Vegetationsperiode), ansonsten herumliegendes Gehölz und Wurzelteller von umgestürzten Bäumen - links u. rechts sind Umrisse großer Fichten zu erkennen - Mittig das dunkle Rote: Ein MENSCH - die Farben spiegeln die Temperaturzonen wider - Differenzen bis 1/2 Grad werden angezeigt was wird gesucht? ... ein verbrochener Stollen Und nun: Das Bild wurde mittels "Tele" vom gegenüberliegenden Hang aufgenommen. Aus ca. 400 m Entfernung! (anders kriegt man das nicht auf die Optik ...) ... wobei mir grad einfällt: Vielleicht hätte man auf eine der Fichten klettern sollen - dann wären Aufnahmen aus ca. 60 m Entfernung möglich gewesen ... ... die Kamera war nicht billig. Gemietet ... Was sagt uns das nun?? ... wie auf jeder Hauswand gibt es auch in der Natur bei entsprechend wechselnden Untergründen natürlich auch ständig wechselnde Oberflächentemperaturen. Auch die unterschiedliche Wärmeabstrahlung der verschiedenen Dinge spielt da rein. Was zeigt uns das Bild? - Nun, immerhin eine Person, die sich deutlich vom Rest der Landschaft abhebt. - ganz komisch natürlich, daß teilw. die Fichten ähnliche Farben zeigen wie der Mensch. Wo die Bäume doch sicher nicht 38 Grad warm sind ... (DAS hat wieder mit Wärmestrahlung zu tun ...) - blaue Bereiche, die wohl ganz "kalt" sind. - gelbe Flächen, die in der Temperatur zwischen den roten und blauen Bereichen liegen Tja, und da kommt nun das Problem: Die Deutung des Geknipsten. Und wie bei dem Blödsinn, den manch Energieberater von sich gibt, ist auch dieses mit etwas Vorsicht zu genießen. Zumindest sollte da jemand mit entsprechend Hintergrundwissen die Interpretationen wagen. Natürlich könnte sich hinter den blauen Flächen ein "kalter Stollen" verbergen. Muß aber nicht. Denn all die anderen, kleineren blauen Flächen, was zeigen dann die? Hat das was mit Bodenbeschaffenheit zu tun? Bewuchs? Sonneneinstrahlung? Wärmeabstrahlung? Anderer Wassergehalt im Boden - sprich hier: EIS?? Fragen über Fragen ... Wie Ihr selbst geraten bekommen habt: Das Objekt der Begierde systemisch nachbauen und Vergleichsbilder machen. ... was dann aber auch nur ein Bild von vielen sein wird. Es gibt eine Situtation wider - mehr nicht. Ein identisches bzw. ähnliches Bild muß nicht die selbe Untergrundkonstellation zeigen. ... aber es HILFT bei der Interpretation! Hat das geholfen?? Wärmebildfotografie ist halt ein Hilfsmittel von vielen. Allein auf dieses sollte man nicht setzen. Wie auch nicht allein auf ein Suchgerät, ein Bodenradar, ne Wünschelrute o.a. ... - Wenn mehrere Meßmethoden allerdings in ein- und dieselbe Richtung weisen, dann hilft es ungemein - weil es Sicherheit gibt Gruß Jörg (die "echt"-Aufnahme des Bereichs hilft jetzt übrigens nicht weiter - und wird aus hoffentlich verständlichen Gründen auch nicht gezeigt ... )
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10.07.2013, 03:31 | #6 | |
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Ich würd eher auf Spektralanalyse setzen. Teuer meint ihr? Nicht mehr...
Spektralkamera aus dem Baumarkt Zitat:
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10.07.2013, 06:50 | #7 |
Ritter
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Themenstarter
Super, vielen Dank, das sind schon mal handfeste Infos mit denen mann was anfangen kann... und es hätte mich gewundert wenn Jörg diese Technik nicht auch schon ausprobiert hätte. :-)
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14.07.2013, 09:27 | #8 | |
Heerführer
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Der Jörg hat´s eigentlich schon ziemlich gut erklärt. Besonders dieser Satz ist zu beachten:
Zitat:
Thermographie - Wärmebildkameras Wie tief kommt man mit einem Detector Bester Zeitpunkt f. Thermospektralaufnahmen Wärmebildkamera (mit eigenen Praxisbeispielen) Gerade bei den Praxisbeispielen wird deutlich, daß ein Thermografiebild alles andere als einfach auszuwerten ist, wie Jörg bereits schrieb: Ein Versteck nachzubauen könnte weitere grundlegende Erkenntnisse zur Thermografie bringen. Der Nachbau ist aber auf keinen Fall 1:1 mit dem Original vergleichbar, da man gar nicht weiss, wie das Original genau aussieht. Wenn man es wüßte, bräuchte man nicht zu suchen. Um Deine Frage kurz zu beantworten: viel Sinn macht die Bodenthermografie in felsigem Gelände und Wald nicht, weil die dafür erforderlichen Temperaturunterschiede wahrscheinlich nicht vorhanden sind und die Störgrößen (1. Zitat Sorgnix) eine Auswertung fast unmöglich machen. Trotzdem weiterhin viel Erfog!
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14.07.2013, 12:33 | #9 |
Heerführer
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Guten Morgen !!!
Interessantes Thema. @ Jörg Welche Kamera hattet Ihr im Einsatz? Würde mich interessieren, da ich mit diversen WBKs bereits Erfahrungen habe. Angefangen von der Auer Argus, bis aktuell über die Dräger UCF 7000 und UCF 9000. Aber jetzt mal meine Meinung zum WBK Bild von Jörg. Es macht meiner Meinung nach keinen Sinn, einen verbrochenen Stollen auf eine Entfernung von 400m mit einer Wärmebildkamera zu suchen. Den werdet Ihr nicht finden. Ein realistischer Einsatzbereich zur "Stollensuche" ist deutlich weniger. Auch würde ich keine "kalten Stollen" im Janur bei Frost suchen, da die Temperatur im Stollen bekanntermaßen um die 7 ° liegt. Also ist nach einer wärmeren ( je nach Kamera, eher gelben) Stelle zu suchen. Da die Temperaturänderungen am verbrochenen Stollenmund ja nur durch kleinste Spalten kommen, sind diese auf 400m unmöglich erkennbar. Ich persönlich würde bei einer Entfernung von ca. 10m anfangen und diese dann konstant verkleinern. @ Jörg, wir können da gerne mal was zusammen "anleiern" . Grüße Bernd
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Wer einen Misserfolg nur als kleinen Umweg betrachtet, verliert nie sein Ziel aus den Augen. |