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Alt 24.01.2021, 00:05   #1
ghostwriter
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Zitat:
Zitat von Eisenknicker
Über die Werkstoffnummer das gefunden:
und ich über die din 1695-bezeichnung das:
https://www.researchgate.net/profile...ical+Study.pdf [eng. pdf]

auf seite 45 ...
komischerweise ohne nickel ...!?
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Alt 24.01.2021, 08:04   #2
Adebar
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Hallo,

Zitat:
Zitat von Eisenknicker Beitrag anzeigen
Über die Werkstoffnummer das gefunden:

https://www.steelgr.com/Steel-Grades...el/0-9610.html
Hier auch wieder ein Nickelgehalt <4,5%

Zitat:
Zitat von ghostwriter Beitrag anzeigen
auf seite 45 ...
komischerweise ohne nickel ...!?
Noch seltsamer, ja.

Jedenfalls nach allen Netzfunden unter den im Buch erwähnten 8% Ni. Aber bleibt müßig. Wie der Buchautor das Material der Gleisketten mit dieser Legierung in Zusammenhang bringt, läßt sich so nicht ergründen.

Immerhin wäre dieser Stahl wohl austenititisch, also unmagnetisch. Und der (wenn vorhanden) geringe Nickelanteil macht ihn wohl bestenfalls etwas rostträger, aber nicht rostfrei.
In soweit würde das ja passen.

Viele Grüße, Dierk
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Alt 24.01.2021, 08:57   #3
Adebar
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Nochmal ich,

anbei noch ein paar Schnipsel aus dem Netz.
Interessant ein Abschnitt der Uni Bochum über die Forschung zu Stählen, nachdem die Zusatzstoffe immer mehr in Fortfall kommen mußten:

Die Lebensdauer der im Zweiten Weltkrieg verwendeten Geschützrohre betrug 1000 bis 15000 Schuss (bei Pak und Flak) im Vergleich zu 40000 bis 50000 Schuss im Ersten Weltkrieg. Obwohl die tatsächlich zu verwendenden besonderen Rohstoffe für die Stahllegierungen der Geschützrohre ständig gekürzt wurden, mussten die Geschützrohre immer größeren Belastungen standhalten. Zusatzstoffe wie Chrom, Nickel, Wolfram und Molybdän, die den Stählen eine besonders hohe Elastizitätsgrenze verliehen, fielen nach und nach weg und es wurden im Verlauf des Krieges zunehmend „minderwertige“ Stahllegierungen eingesetzt. Diese Stahllegierungen wurden vor ihrem endgültigen Einsatz in der Truppe ausgiebigen Versuchen unterzogen. Die Versuche ergaben, dass auch die Stähle ohne Zusatzstoffe für den Fronteinsatz geeignet waren (unter in Kaufnahme einer bleibenden Dehnung des Rohres von 1/10 bis 2/10 mm nach dem ersten Schuss)

Quelle:
https://homepage.ruhr-uni-bochum.de/...Weltkrieg.html

Ein weiterer Hinweis darauf, daß auch Mangan ein Zusatzstoff ist, welcher einen unmagnetischen Stahl entstehen läßt:

Austenitbildner

Legierungselemente, die das Austenitgebiet erweitern und den Austenit stabilisieren. Ni, Co, Mn, N und C sind die wichtigsten Vertreter. Mit Hilfe des Schaeffler-DeLong-Diagramms kann das resultierende Gefüge hochlegierter Stähle anhand der chemischen Zusammensetzung bestimmt werden. In diesem Diagramm stehen die Austenitbildner den Ferritbildnern gegenüber.


Quelle: https://kerschgens.stahl-lexikon.de/a.html?start=125

Noch ein interessanter Text aus einem Buch, der einen Hinweis darauf gibt, daß zumindest Mangan in bedeutender Menge erbeutet wurde. Irgendwo hatte ich auch mal gelesen, daß Nickel weitgehend durch Mangan ersetzt wurde, weil Nickel als Sparstoff nicht oder zu wenig zur Verfügung stand - finde ich auf Anhieb nicht mehr (Textstelle des Buches leider nicht kopierbar, aber leicht zu finden):

https://books.google.de/books?id=cnQ...mangel&f=false

Seite 494 letzter Absatz ist hier relevant.

Gehe daher immer noch davon aus, daß die Gleisketten aus einem Manganstahl erzeugt wurden. Einfach leichter zu kriegen, ausreichend stabil und der Korrosionsschutz ist hier wohl völlig uninteressant, reibt sich beim Betrieb sowieso blank und die Haltbarkeit einer Kette war ohnehin endlich...

Auch ein sehr guter Artikel - auch die Sowjets waren nicht faul und haben nach Alternativen gesucht und Legierungsbestandteile einzusparen:

https://de.topwar.ru/177434-bronja-d...stroenija.html

Viele Grüße, Dierk
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Geändert von Adebar (24.01.2021 um 09:09 Uhr).
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Alt 24.01.2021, 09:11   #4
ghostwriter
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na dann dürfte das auch dazu passen:

Einfluss von Legierungselementen auf die Gefügeausbildung und mechanische Eigenschaften von Gusseisen mit Kugelgraphit [pdf- dt.]

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Alt 24.01.2021, 09:47   #5
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... so Kollegen.

Den hier jetzt abgebildeten Stoff mal ALLE nochmal aufmerksam von vorn bis hinten
und wieder zurück lesen UND im Hinterstübchen fest verankern!

Weil:

... nächste Woche ist Prüfung!


Dauer:
2 h - online

Thema:
Die Kette - unter besonderer Berücksichtigung von Spannungsrissen bei Doppelbiegung


Wer besteht, bekommt dann das SDE-online-Zertifikat für Legierungskunde im Fachbereich "Kette - Matsch und Gammel" verliehen

Das Zeugnis berechtigt zum Führen des Titels "Kettenpapst" und ermächtigt zum
dauerhaften freien Zutritt ans SDE-Lagerfeuer bei gleichzeitiger Verpflichtung zum
spontenen Kurzvortrag zur jeweils aktuellen Belastungsprüfung.




und ganz ehrlich: Das war hier jetzt teilw. ein wenig schwer bzw. sogar heftig, den
ganzen Links zu folgen UND diese auch noch zu lesen ...
(wenigstens zum Teil ... )



Jörg
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Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

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Alt 24.01.2021, 11:50   #6
Adebar
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Zitat:
Zitat von Sorgnix Beitrag anzeigen

und ganz ehrlich: Das war hier jetzt teilw. ein wenig schwer bzw. sogar heftig, den
ganzen Links zu folgen UND diese auch noch zu lesen ...
(wenigstens zum Teil ... )

Jörg
Klar. Allerdings für die, die aus der Metallecke kommen weniger problematisch.

Nüchtern betrachtet ist es natürlich völlig egal - wenn man nicht selbst Panzer bauen möchte.
Aber auch interessant. Denke nämlich schon, daß magnetische Ketten eher jünger sind, weil die Zusatzstoffe zu Kriegsende immer mehr eingespart werden mußten.

Viele Grüße, Dierk
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Geändert von Adebar (24.01.2021 um 12:08 Uhr).
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Alt 24.01.2021, 11:53   #7
trilobit
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Ich kann da nur staunen!
Habe keinen metallberuf aber neben holz mein liebtes material zum pfuschen😂

Aber es ist super da einen einblick zu erhalten... die sehr guten antworten zu lesen und mich in diese matterie besser reinzufuchsen!

@

Dann mache doch mal den test fertig bin gespannt was da rauskommt!
Die matallurgie der kettenglieder& deren verwendung von damals bis heute!

Vielen dank
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Fotowettbewerbgewinner März 2020 & Kettengliedmagnettesterfinder und seit dezember 2021 professionellen ghostwriteraufdensenkelgeher

-Angesichts derart sinnfrei angewandter Mathematik, streiche ich die Segel und komme stattdessen einfach mit-
(SirQuickly)
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Alt 24.01.2021, 16:49   #8
trilobit
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Zitat:
Zitat von Adebar Beitrag anzeigen
Aber auch interessant. Denke nämlich schon, daß magnetische Ketten eher jünger sind, weil die Zusatzstoffe zu Kriegsende immer mehr eingespart werden mußten.

Viele Grüße, Dierk
Interessant ist auch :
das viel nach manganerzgruben gesucht wurde und teilweise alte grubenbaue wieder aufgefahren wurden!
Lese mich paralell noch bisschen in verfübargkeit von manganerz und verwendung in der rüstung ein!
Das mit der schlechten legierung wird dann mit dem abnutzungskrieg einhergehen ...dann lieber masse statt klasse..!
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-Angesichts derart sinnfrei angewandter Mathematik, streiche ich die Segel und komme stattdessen einfach mit-
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Geändert von trilobit (24.01.2021 um 17:15 Uhr).
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forschungsamt, kette, panzer, tiger, wehrmacht


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