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28.03.2016, 13:57 | #1 |
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Nun wird der obere Bereich der Nadel nochmals aufgeglüht. Es genügt hier eine kleine Erdesse- wichtig ist nur, dass die Temperatur stimmt.
Nach dem Abkühlen wird der Schaft bis zum zuvor angezeichneten unteren Punkt ausgeschmiedet. Hierbei ist darauf zu achten, den Schaft während des Schmiedens gleichmäßig um die eigene Achse zu drehen, da er sich sonst stark verzieht. Ist der Nadelschaft ausgeschmiedet, wird der Draht mit dem „Wickelwerkzeug“ zu einer acht gedreht.
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Willen braucht man. Und Zigaretten! Geändert von fleischsalat (28.03.2016 um 14:24 Uhr). |
28.03.2016, 14:01 | #2 |
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Ist die „8“ gewickelt, wird die Spirale am Nadelkopf hergestellt. Hierzu wird das Ende so scharf es geht mit dem Hammer umgelegt. Nach zwei/drei Umrundungen kann man die Spirale mit einer Zange greifen und weiter aufrollen.
Dieser Arbeitsgang ist sehr schnell erledigt und man kommt zum nächsten Schritt: Den Schaft auf die gewünschte Länge kürzen, was mit einem Meißel ganz hervorragend geht.
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28.03.2016, 14:05 | #3 |
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Wenn der Schaft gekürzt ist, wird er nochmals ausgeschmiedet, um ihn so stark es geht zu härten. Der Schaft hat im Gebrauch die größte Belastung auszuhalten.
Als letztes wird dem Schaft noch eine Spitze verpasst, was mittels Sandstein und Wasser zügig von der Hand geht. Dabei muss die Nadel, wie auch schon beim Schmieden, immer schön gleichmäßig gedreht werden. Fertig ist die Nadel!
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28.03.2016, 14:11 | #4 |
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Abschließend: Über die Ostertage sind noch ein paar Nadeln mehr entstanden:
v.l.n.r.: Spiralscheibenkopfnadel (Thüringer Kultur) Schleifenkopfnadel Brillennadel Die Originale sind allesamt Funde aus Sachsen-Anhalt, die man im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle bestaunen kann Am meisten Arbeit hat tatsächlich die kleinste der Nadeln, die Schleifenkopfnadel, gemacht- sie wurde während des Ausschmiedens über 20x aufgeglüht.
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28.03.2016, 14:13 | #5 |
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Ein paar wirklich brauchbare Literaturtips zum Thema Nadeln:
F. Laux: Die Nadeln in Niedersachsen, PBF-Reihe, Verlag C.-H. Beck R. Heynowski: Nadeln erkennen bestimmen beschreiben, Dt. Kunstverlag
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28.03.2016, 14:15 | #6 |
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Klasse
Die hätten in der Bronzezeit ihre Freude mit dir gehabt LG Erich
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28.03.2016, 14:30 | #7 |
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chapeau
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