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Alt 17.02.2013, 23:45   #1
chabbs
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Ich finde das Ergebnis nicht wirklich schlecht. Im Gegenteil. Es wäre ja damals wahrscheinlich schon jeder zweite Hansel mit so einem Schwert rumgezogen, wenn es denn so einfach gewesen wäre!

Kann man nicht "einfach"- wie auch immer- die Einfließgeschwindikeit in die Form erhöhen? Mehr Druck? Das müsste doch auch einigen Fehlern vorbeugen?
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Alt 18.02.2013, 06:44   #2
fleischsalat
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Zitat:
Zitat von chabbs Beitrag anzeigen
Kann man nicht "einfach"- wie auch immer- die Einfließgeschwindikeit in die Form erhöhen? Mehr Druck? Das müsste doch auch einigen Fehlern vorbeugen?
Den Druck bekommt man durch den größeren Eingusstrichter.
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Willen braucht man. Und Zigaretten!
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Alt 18.02.2013, 08:25   #3
chabbs
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Zitat:
Zitat von fleischsalat Beitrag anzeigen
Den Druck bekommt man durch den größeren Eingusstrichter.
Klingt logisch
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Alt 18.02.2013, 10:21   #4
Rheinberger
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Hat mit dem Druck weniger zu tun, dann müsste man den Speiser (den "Einfülltrichter") möglichst hoch bauen, damit eine möglichst hohe Schmelzensäule über der Form für hohen Druck sorgen könnte.

Der Trick ist wirklich, dafür zu sorgen, daß die Schmelze im Speiser als letztes erstarrt (sollte am einfachsten dadurch hinzukriegen sein, daß man den Speiser möglichst groß und mit möglichst kleiner abstrahlender Oberfläche baut) und also Schmelze "nachgespeist" werden kann, ansonsten kann die Schwindung beim Erstarren nicht ausgeglichen werden.

Wenn die Schmelze in der Form erstarrt und darüber noch Schmelze vorhanden ist, kann die Schwindung durch Nachspeisen von Schmelze ausgeglichen werden.

Wenn nicht, nicht!

Hier: kann man das im Detail nachlesen: http://www.giessereilexikon.de/index...ckcmd=LIST/420
  • Flüssige Schwindung: Schwindung zwischen Gieß- und Liquidustemperatur, die aber durch das flüssige Metall selbst ausgeglichen wird.
  • Erstarrungsschwindung: Ausgeprägte Schwindung zwischen Liquidus- und Solidustemperatur (Lunkerentstehung). (Genau hier liegt dein Problem!)
  • Feste Schwindung: Relativ geringe Schwindung zwischen Solidus- und Raumtemperatur, die durch Schwindmaßzugaben an Form/Modell ausgeglichen werden.
"Bei der Erstarrung von Metall tritt eine Volumenabnahme auf. Diese hat zur Folge, dass es in den zuletzt erstarrten Bereichen eines Gussstückes zu einer Hohlraumbildung (Lunker) kommt. Im Allgemeinen hat der Lunker eine mehr oder weniger ausgeprägte (werkstoffabhängige) Trichterform und sollte außerhalb des Gussstückes (z.B. im Speiser) liegen."
__________________
Gruß vom Niederrhein!

Wenn das die Lösung ist, will ich mein Problem zurück!

Geändert von Rheinberger (18.02.2013 um 10:32 Uhr).
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Alt 20.02.2013, 13:35   #5
ogrikaze
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Beiträge: 10,974

Ich finds genial und Hut ab vor Deiner Ausdauer
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Gruß Sven

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum.
Eventuell vorhandene Rechtschreibfehler sind beabsichtigt und dienen der Unterhaltung.

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Alt 24.02.2013, 18:21   #6
waterandstone
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Ich schließe mich ogrikaze an ! Es ist ja fast wie bei mir beim Zinngießen. Die Formen sind nur aus Schiefer und das gießen überlasse ich dem Profi, damit die Form nicht zerbricht. Gieße lieber mit den käuflichen Formen aber da ist es schon manchmal nervend , wenn nicht jeder Guß gelingt - jedoch kann ich allles sofort erneut einschmelzen und einen neuen Versuch starten.
Hier sieht man echt mal was für einen Aufwand die Leute damals gehabt haben und nun versteht man auch wieso die Sachen so wertvoll gewesen sind.
Respekt vor deiner Leistung !!
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" Noch grün hinter den Ohren - Lego Soldat "

Suche immer nach flachen Zinnfiguren oder Bleisoldaten.Besonders Zinnfiguren vom WHW zum Festzug der Kunst. Ist was z.B. bei Haushaltsauflösungen oder auf dem Dachboden dabei - immer anbieten.
Keine Funde aus der Erde !

Mein Motto : Auch mit Steinen die einem in den Weg gelegt werden,
kann man etwas schönes bauen !
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Alt 03.03.2013, 19:13   #7
fleischsalat
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Gestern der zweite Anlauf:

Ein kurzer Blick auf die Holzkohlevorräte machte schnell klar: Es muss im ersten Durchlauf klappen! Was soll ich sagen?
Es hat! Das letzte Bild lässt erahnen, wie es weitergeht. Dann aber in einem gesonderten Thema.
Hier geht es nur um die Herstellung einer funktionstüchtigen Gussform und den Guss selbst, nicht um die Fertigung eines Griffplattendolches.
Angehängte Grafiken
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Geändert von fleischsalat (28.05.2013 um 21:01 Uhr).
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Alt 03.03.2013, 19:18   #8
oliver.bohm
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Super...!
Was hast du anders gemacht..?
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Alt 03.03.2013, 19:21   #9
fleischsalat
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Zitat:
Zitat von oliver.bohm Beitrag anzeigen
Super...!
Was hast du anders gemacht..?
Ich habe den Eingusstrichter auf fast das doppelte erweitert (siehe vorletztes Bild) und nach dem Ausgießen der Form stetig Gussspeise auf den Einguss gegossen.
Dass dadurch auch mehr Druck nach unten entstanden ist, sieht man ganz gut daran, dass die Bronze mehr als beim 1. Versuch in die Windkanäle gedrückt hat.
__________________
Willen braucht man. Und Zigaretten!

Geändert von fleischsalat (03.03.2013 um 19:35 Uhr).
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Alt 03.03.2013, 19:25   #10
oliver.bohm
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Und wie entfernt der geneigte Bronzezeitler den Gussast?
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