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Alt 30.05.2012, 08:47   #1
Obelix
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Jagdpanther in Hannover

Hallo Gemeinde aus Hannover.

Dieses Bild habe ich im www gefunden.

Wo könnte diese Aufnahme gemacht worden sein?

Handelt sich vermutlich um einen der fabrikneuen Jagdpanther, die die Kampfgruppe "Wiking" sich am 08. April 1945 von der HANOMAG holte.

Gruß

Obelix
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Alt 30.05.2012, 10:08   #2
luckychris 21
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Vll findest du hier was drueber.

http://www.panzer-archiv.de/forum/print.php?t=4081
http://forum.panzer-archiv.de/viewto...a86509f6f8acb5
http://vergessene-geschichte.blogspo...krieg.html?m=1

Viel Erfolg

gruss chris

Geändert von luckychris 21 (30.05.2012 um 10:43 Uhr).
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Alt 30.05.2012, 10:57   #3
htim
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Zitat:
Zitat von Obelix Beitrag anzeigen
Wo könnte diese Aufnahme gemacht worden sein?
Die Fassadenausführung des rechten Gebäudes sieht man häufiger in Hannover. Ein Anhaltspunkt könnte das entfernte und scheinbar unzerstörte freistehende Gebäude zwischen den beiden Häusern bieten.

Hast Du das Foto verkleinert? Evtl. kannst Du ja mal nur diesen Ausschnitt in Originalgröße reinstellen.
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htim
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Alt 30.05.2012, 11:36   #4
luckychris 21
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Mein Englisch ist leider nicht so gut, aber auf dem gefundenen Link ist das Bild nochmal gross zu sehen und es gibt eine Geschichte dazu, leider auf Englisch scheint aber interessant zu sein!!

http://www.wiking-ruf.com/nicolussi-leck45.html


So nebenbei. Foto Jagdpanther Fabrik Hannover http://m.flickr.com/#/photos/deckarudo/6227879467/

Geändert von luckychris 21 (30.05.2012 um 11:47 Uhr).
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Alt 30.05.2012, 12:13   #5
htim
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Zitat:
Zitat von luckychris 21 Beitrag anzeigen
Mein Englisch ist leider nicht so gut, aber auf dem gefundenen Link ist das Bild nochmal gross zu sehen und es gibt eine Geschichte dazu, leider auf Englisch scheint aber interessant zu sein!!
Wichtig ist, dass mit der dort erwähnten Ortschaft "Ricklingen" nicht etwa der Stadtteil "Ricklingen" in Hannover gemeint ist, sondern die Ortschaft "Schloß Ricklingen" in der Region.
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Gruß,
htim
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Alt 30.05.2012, 13:19   #6
luckychris 21
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Als ich das erste mal von der Geschichte dieses Mannes hörte, wollte ich sie nicht glauben. Auch Nachfragen bei Bekannten ergaben nichts. Trotzdem lies mir die Geschichte keine Ruhe und ich bohrte weiter - mit Erfolg wie sich herausstellen sollte. Nachdem ich diesmal gleich in mehreren Foren fragte, bekam ich endlich brauchbare Informationen und Büchertipps.*
Nicolussi-Leck:*
Der spätere Ritterkreuzträger und Kompanie-Chef der 8.Kp. SS-Pz.Rgt.5 der 5.SS-Pz.Div. "Wiking"*
meldetet sich 1940 freiwillig zur Waffen-SS. Einer seiner riskantesten Einsätze war wohl der*
Entsatz der von den Sowjets eingeschlossenen Stadt Kowel im März 1944. Er hatte den Auftrag mit*
einem Panzer-Bataillon den Einschließungsring zu sprengen und mit den in der Stadt einge-
schlossen Truppen Verbindung aufzunehmen. Nachdem er wegen der starken Gegenwehr der Russen*
schon ein Drittel seiner Panzer verloren hatte, sollte der Angriff abgebrochen werden.*
Nicolussi-Leck der mit den Eingeschlossen in Funkverbindung stand und erfahren hatte, dass sich
über 2000 Verwundete in der Stadt aufhielten, setzte entgegen des Befehls den Angriff fort.*

Am nächsten Tag und weiteren schweren Verlusten an Mensch und Gerät konnte er mit seinen Männern*
in den Ring einbrechen und die Stadt weitere 8 Tage bis zum Eintreffen von Verstärkung , die den
Kessel dann endgültig brach, gegen die sowjetischen Truppen verteidigen.*

Deutschland 1945:*
Im Frühjahr 1945 hatte er den Auftrag bekommen mit einem Abhohlkommando Kampfpanzer von*
Deutschland aus zurück zu seiner im Südosten kämpfenden Division zu überführen. Dazu wurde er*
mit ca.150 Mann von Györ in Ungarn per Bahn nach Hesselteich bei Gütersloh geschickt.

Am 02.April 1945 erkundete er mit dem finnischen Obersturmführer Ola Olin und 30 Mann bei*
Harsewinkel, wie man am besten weiter nach Paderborn kommen könnte, um die erhofften Panzer zu*
empfangen. In Harsewinkel kam es zu einem Schußwechsel mit einigen Panzern der 5. US-Pz.Div.,
die sich auch auf die Ortschaft zu bewegten.

Über Versmold und Melle zogen sie sich dann bis nach Lübecke zurück, wo sie drei Lkw´s (Holzgas)*
beschlagnahmten und sich mit den restlichen Männern des Kommandos in Richtung Minden absetzten.
Als sie am 04.April dort ankamen, war Minden schon zum größten Teil von britischen Truppen*
besetzt. So fuhren sie weiter über die letzte noch intakte Brücke des Weser-Elbe-Kanals bei*
Minden. In der Nacht vom 04. auf den 05. April kamen sie in Bückeburg an, wo sie in einem*
Fahrzeug-Depot 13 SPW beschlagnahmten zwei dieser Halbketten (Sd.Kfz.251) waren mit 2cm Flak38*
ausgerüstet.

Am 06.April erreichte die Kampfgruppe dann endlich Hannover, Hauptsturmführer Nicolussi-Leck
meldete sich beim Stadtkommandanten und bezog am nächsten Morgen entlang der Reichsstrasse 6*
nordwestlich von Stöcken mit seinen Männern Stellung. Von dieser Position konnte er sowohl die*
Reichsautobahn als auch die Brücken über den Weser-Elbe-Kanal (Mittellandkanal) überwachen. Am*
Tag darauf verlegte die Kampfgruppe ihre Stellung auf die Linie Berenbostel-Staatsforst-Marien-
werder in westliche Richtung, da man hier den Angriff der 84. US-Inf.Div. erwartete.

Am Morgen des 08.April erfuhr Nicolussi-Leck von einem Arbeiter der Hanomag, dass sich noch*
einige mehr oder weniger einsatzbereite Panzerfahrzeuge auf dem Gelände der Fabrik befänden.*
Der Hauptsturmführer schicke sofort einige Panzerfahrer aus seiner Kampfgruppe mit dem Arbeiter*
zum Firmengelände, wo sie auch tatsächlich 7 Jagdpanther und einen Bergepanther fanden. Es*
fehlten lediglich noch die Zieloptiken, Munition sowie Treibstoff. Kurze Zeit später wahren*
schon einige Lkw´s auf dem Weg zu einem Depot nach Scheuen bei Celle. Am Abend des Tages konnte*
Nicolussi-Leck dem Stadtkommandanten alle Jagdpanther klar zum Gefecht melden; damit war die*
Kampfgruppe die einzige bewegliche gepanzerte Einheit in Hannover.

In der Nacht vom 08. auf den 09.April besetzte die Kampfgruppe "Wiking" die westlich von*
Hannover gelegenen Ortschaften Frielingen und zunächst auch Ricklingen, um sich gegen das*
11. US-Pz.Aufkl.Rgt. zu stellen, das sich auf die Orte zu bewegte. Es sollten die härtesten*
Kämpfe für das angreifende US-Pz.Aufkl.Rgt. werden die jetzt den gut ausgebildeten und kampf-
erfahrenen Männern der Kampfgruppe in ihren nagelneuen Jagdpanthern gegenüber stand. Für die*
Männer der "Wiking" war die Situation nichts neues, an der Ostfront traten sie stets gegen*
einen Überlegenen Feind an. Deshalb ließen sie die amerikanischen Panzer ruhig auf sich zu*
kommen. Nach dem die drei in Ricklingen stehenden Jagdpanther die ersten Fahrzeuge des ameri-
kanischen Aufkl.Rgt. unter Feuer nahmen , befahl deren kommandierender Offizier die Ortschaft*
mit Artillerie zu beschießen. Daraufhin zogen sich die drei Jagdpanther auf die nordöstlich*
gelegene Ortschaft Horst zurück.Nachdem Ricklingen von der Amerikanern genommen worden war,*
bewegten sie sich weiter auf Frielingen zu. Dort erwarteten sie die restlichen vier Jagdpanther*
der Kampfgruppe, die sogleich das Feuer auf Höchstschußweite eröffneten und den Amerikanern*
schwere Verluste beibrachten. Aber auch die kleine Kampfgruppe hatte Verluste zu beklagen, sie*
verlor an Fahrzeugen einen Jagdpanther und einen Schützenpanzerwagen (SPW).*

Als wenig später die Amerikaner auch noch drei Sherman Panzer in Horst verloren, die von den*
drei aus Ricklingen kommenden Jagdpanthern abgeschossen wurden, befahl Generalmajor Bolling*
den vier Artillerie-Bataillonen der 84. US-Inf.Div. die Ortschaften unter Feuer zu nehmen.*
Daraufhin zogen sich die Teile der Kampfgruppe "Wiking" ostwärts auf die Linie Vinnhorst-
Nordhafen zurück. An diesem Tag vernichtete die Kampfgruppe ca. 30 feindliche Fahrzeuge*
aller Art.*

In den frühen Morgenstunden des 10.April 1945 gelang es einem Vorauskommando der Amerikaner,*
einen unter einer Autobahnbrücke nach Norden sichernden Jagdpanther der Kampfgruppe zu um-
stellen und die Besatzung gefangen zu nehmen. Nach dem Nicolussi-Leck keine Verbindung mehr
zur Besatzung hatte, zog er sich in der Gewißheit eines amerikanischen Angriffs in den*
Stadtkern von Hannover zurück. Auf der Fahrt traf er noch den Chef der hannoverischen Feuerwehr*
(Bange) der ihm einen sicheren Weg aus Hannover zeigen wollte. Kurz vorm Stadtzentrum traf die
Kampfgruppe auf amerikanische Truppen die sofort das Feuer eröffneten. Nicolussi-Leck und Bange*
sprangen aus ihrem Kübelwagen und liefen zum Jagdpanther von Ola Olin, Bange der dabei ange-
schossen wurde suchte darauf hin Deckung in einem Hauseingang. Die Kampfgruppe fuhr in schneller*
Fahrt durch die Georgstrasse Richtung Aegi, beim Einbiegen in die Marienstrasse trafen sie auf*
mehrere Sherman Panzer der Amerikaner, die dort aufgefahren waren. Bevor die Besatzungen über-
haupt reagieren konnten, war die Kampfgruppe auch schon wieder weg. Nicolussi-Leck fuhr zunächst*
in östlicher Richtung um Deutsche Truppen zu finden.*

Nach der chaotischen Flucht aus Hannover sammelte sich die Kampfgruppe bei Lehrte. Von dort aus*
wollte man versuchen nach Nordosten über Wittenberge zur Elbe durchzustoßen. Als sich die Kampf-
gruppe auf den Weg in Richtung Abbensen machte, bestand sie noch aus ca.100 Mann mit 5 Jagd-
panthern, einem Bergepanther und 9 SPW´s. Schon kurz hinter Lehrte trafen die Männer erneut auf*
amerikanische Panzer. In einem kurzen Panzergefecht schoß der Untersturmführer Jauss mit seinem*
Jagdpanther zwei Sherman-Panzer ab.

In der Ortschaft Abbensen traf die Kampfgruppe auf einige Panzer der Panzer-Lehr-Division, die*
sich noch aus dem Ruhrkessel retten konnten. Nach kurzem hin und her trennten sich die beiden*
Gruppen wieder, Nicolussi-Leck zog mit seinen Männern weiter Richtung Uetze. Als die Kampfgruppe*
von dort aus weiter nach Langlingen fuhr, kam es zu einem erneuten Zusammentreffen mit amerika-
nischen Truppen. Bei diesem Gefecht konnten zwei Betriebsstoff-Lkw´s, einen Jeep und ca.50*
Gefangene gemacht werden, die der Hauptsturmführer gegen Abend wieder laufen ließ. Am Abend des*
12.April bezogen die Männer in einem Waldstück (ostwärts von Sandingen) in der Nähe von*
Wienhausen ihr Nachtlager. Nicolussi-Leck ließ sofort einen SPW mit verstärkter Besatzung nach*
Wienhausen fahren. Um noch eine intakte Brücke über den Mühlgraben und die Aller zu finden.*
Gegen Mittag des nächsten Tages fand der Spähtrupp auch die Brücken, welche bereits mit Spreng-
ladungen versehen wahren. Da sich in der Nähe ein Kloster befand, in dem sich auch einige*
verwundete Soldaten befanden, beschloß der Spähtruppführer am Nordufer der Aller Stellung zu
beziehen um das Kloster vor evtl. Kampfhandlungen zu schonen.


Zur gleichen Zeit rollten bereits die ersten Spähpanzer des 333. US-Rgt. von Bockelskamp auf*
Wienhausen zu. In Wienhausen angekommen legte die 9.Kompanie des US-Rgt. unter Befehl von Capt.*
Bradford einen Beobachtungshalt ein um festzustellen ob die Aller-Brücke noch intakt ist. Dabei*
entdeckten sie den unter der Brücke stehenden SPW der Wiking-Männer und eröffneten sogleich das*
Feuer. Feldwebel Ehrbeck, der glaubte von eigenen Truppen beschossen zu werden, schnappte sich*
ein Fahrrad und fuhr mit einem weißen Taschentusch auf die Amerikaner zu. Nachdem er nur noch*
einige 100 Meter entfernt war, erkannte er seinen Irrtum. Bei seinem Fluchtversuch wurde er von*
einem amerikanischen Soldaten tödlich getroffen. Die SPW Besatzung eröffnete darauf sofort den
Feuerkampf gegen die Amerikaner. Als die Soldaten des Spähtrupps nicht mehr gegen die immer*
stärker werdenden Amerikaner wehren konnten, befahl ihr Obersturmführer die Sprengung der Brücke*
ohne zu wissen das er damit die gesamte Kampfgruppe in eine bedrohliche Lage brachte. Die*
Besatzung des SPW liefert sich im Anschluß noch ein Gefecht mit den übersetzenden Amerikaner,
das bis in die Nacht dauerte. Den 12 Soldaten gelang es über 9 Stunden die Ortschaft*
Oppershausen gegen die 9. und 11. Kompanie des 333. US-Rgt. zu verteidigen

Niolussi-Leck, der ja mit seinen Männern im Langlinger Holz weilte, war durch das 333. US-Rgt.*
im Nordwesten, dem Mühlengrabe im Norden und durch das sich aus Südosten nähernde 3. Bataillon*
des 334. US-Rgt. quasi eingeschlossen. In dieser aussichtslosen Lage hatte der Hauptsturmführer*
nur drei Möglichkeiten: 1. sich zu ergeben, 2. im Holz zu verbleiben und hoffen das die Amerika-
ner die Gruppe übersehen (bot zu gleich die Möglichkeit im Rücken der Amerikaner zu operieren)
oder 3. auszubrechen. Nicolussi-Leck entschied sich für einen Ausbruchsversuch; dazu ließ er die*
Kampfgruppe zunächst nach Südosten auf den Waldrand des Holzes fahren, um dann nach Nordwesten*
Richtung Wienhausen fahren zu können. Etwa gleichzeitig kam auch ein US-Artillerie-Bataillon*
von Osten her auf Wienhausen zu. Beide Einheiten waren nur etwa 1000m von einander entfernt, als*
die Deutschen die Amerikaner bemerkten und das Feuer eröffneten. Das US-Bataillon zog sich*
daraufhin fluchtartig nach Wienhausen zurück, wo ihr Kommandeur die Ortsausgänge mit je einer*
Batterie sichern ließ.*

Nicolussi-Leck ließ darauf hin seine Kampfgruppe die Ortschaft südlich umgehen und bewegte sich*
auf Bockelskamp zu, von wo er noch einige Fahrzeuge einer US-Versorgungs-Kompanie abschoß. Die*
Amerikaner bildeten nun mit ihren Einheiten einen Halbkreis um die Kampfgruppe die damit wieder*
eingeschlossen war, da sie jetzt die Aller im Rücken hatte. Einige Soldaten der Kampfgruppe*
erkundigten sich bei den Einwohnern des Orts nach einer möglichen Furt durch den Fluß. Eine*
junge Frau zeigte den Soldaten die Furt und Nicolussi-Leck ließ sofort seine Männer aufsitzen*
und die Fahrzeuge sprungweise durch die Furt fahren. Dabei zogen die Jagdpanther sogar noch die*
kleineren SPW´s, die beim durchfahren leichte Probleme hatten. Plötzlich setzte amerikanisches*
Artilleriefeuer ein, so das einige Soldaten von ihren Fahrzeugen in die Aller sprangen und ver-
suchten den nahen Wald zu erreichen, was den meisten auch gelang. Nach dem geglückten Aller-
übergang zog die Kampfgruppe erst mal gefechtsmäßig im nahen Wald unter bevor es am nächsten*
Morgen weiter nach Hohne gehen sollte.

Als sich die Gruppe am Morgen des 14.April auf den Weg machte um ging sie die Ortschaft*
Oppershausen südlich und suchte die Landzunge zwischen Schwarzwasser und dem Moor, welche nur*
200m breit war. Die SPW´s des Vorauskommandos hatten Glück und fanden den schmalen Pfad in dem*
sumpfigen Gelände.

Nachdem die Kampfgruppe die Landzunge passiert hatte, ließ Nicolussi-Leck seine Männer nach*
Norden in Richtung Hohne fahren, wo schon amerikanische Panzer Stellung bezogen hatten. Als der*
Ort in Sichtweite kam blieben drei Jagdpanther als Sicherung zurück, während der Rest der Kampf-
gruppe sich auf den südlichen Ortsrand zu bewegte. Als sie auf ca. 1000m heran waren,*
eröffneten die Sherman-Panzer das Feuer auf die sich nähernde Gruppe. Das Feuer saß so gut, das*
gleich zwei SPW´s und ein Jagdpanther in Flammen aufgingen. Die Besatzungen der getroffenen*
Schützenpanzerwagen zogen sich teilweise mit schweren Brandverletzungen unter dem Feuerschutz*
der drei sichernden Jagdpanther zurück. Die Besatzung des ebenfalls getroffenen Jagdpanthers*
konnte nach kurzer Zeit wieder den Feuerkampf aufnehmen. Nur einer der voraus fahrenden Jagd-
panther schaffte den Durchbruch, was aber nichts nützte da, Nicolussi-Leck mit dem Verwundeten*
auf dem Heck seiner Jagdpanther nicht folgen konnte. Nach dem auch die Amerikaner Verluste an*
Mensch und Material hatten, stellen sie ihr Feuer ein und zog sich zurück. Während des Gefechts*
versuchte Untersturmführer Jauß noch mit seinem Bergepanther den angeschossenen Jagdpanther von*
Untersturmführer Schüßler zu bergen, was aber nicht gelang, da er selber einen Treffer bekam*
und mit seiner Besatzung ebenfalls ausboten mußte.

Während der Feuerpause zogen sich die Reste der Kampfgruppe wieder ins Hahnenmoor zurück, das*
von Wäldern umgebenen war und somit etwas Schutz gegen die Jabos der Alliierten bot.*
Nicolussi-Leck tat jetzt das einzig Richtige, er übergab die Verwundeten einem Schäfer (Bauer)*
in der Nähe und zog mit den restlich Männern tiefer ins Waldgebiet. Dort gab er den Befehl zur*
Auflösung der Gruppe und jeder sollte versuchen irgendwie nach Hause zu kommen. Er ließ Ober-
sturmführer Olin die beiden letzten Jagdpanther im Hahnenmoor versenken, wo sie noch Heute*
liegen sollen. Nicolussi-Leck und sein Adjutant begaben sich in amerikanische Gefangenschaft,*
was ihm wohl auch der Rest der Gruppe gleich tat. Der Obersturmführer Olin hingegen ließ noch*
den erbeuteten Jeep auftanken und mit vier Mann besetzten. Zusätzlich ließ er noch Verpflegung,
Panzerfäuste sowie Handfeuerwaffen und Munition im Jeep verstauten bevor es nach Süddeutsch-
land gehen sollte.

Man mag es kam glauben aber die vier kamen nach einer abenteuerlichen Fahrt wirklich in Süd-
deutschland an.
Was aus dem durchgebrochenen Jagdpanther geworden ist läßt sich leider nicht mehr feststellen.
Einer der letzten Männer der Kampfgruppe "Wiking" war der Georg Perchtold, er schloß sich noch
einer Einheit der Panzer-Divsion "Clausewitz" an und fiel am 20.April 1945.
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Alt 30.05.2012, 13:23   #7
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Quelle: http://www.forum-der-wehrmacht.de/th...?postid=128233
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Alt 30.05.2012, 14:33   #8
luckychris 21
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Quelle www.panzer-archiv.de

der Dunst verzieht sich. Verluste/ Ausfälle von Jagdpanthern der Panzerlehr im Raum Peine u. Umgebung. Der Abschuß in Equord ist klar. Ausfall Hämelerwald schon bekannt? Foto ist auf S. 6 hier-der, der am Buchenwaldrand steht. Koordinate52°21'56.44"N/10°06'21.86"E . Der dritte Sievershausen52°22'20.89N/10°07'23.99"E. Der viert Oelerse 52°22'59.24"N/10°09'58.12"E. der fünfte Oelheim52°22'41.57"N/10°13'38.44"E. In Edemissen wahrscheinlich sogar drei, alle am Bahnhof bzw. Bahndamm, N Bahnhof. Der vermutlich dritte stand ausgebrannt vor dem Bahnhof. Der neunte Dollbergen 52°26'07.23"N/10°13'08.24"E. Der zehnte Uetze 52°27'22.60"N/10°13'08.24". Der gelbe 823 bei Euch könnte Meinersen sein, denn am Kreuzkrug wird ein US Panzer abgeschossen, anschließend US-Jabo-Angriff. Gelb 821 wird ebenfalls von den Amis bei BS erbeutet. Ein Nachzügler im Mot-Marsch auf Autobahn von BS nach H fällt nach wenigen Kilometern aus. Ein zufällig vorbeikommender Mechaniker der MIAG stellt den Motor richtig ein und die Kiste fährt wieder zurück Richtung Burg. Der Auftrag für Panzerlehr wird damit deutlich: Die amerik. Panzerspitze aus dem Raum Hildesheim südl. der Autobahn aufzuhalten. Das gelingt nicht, da US-Panzer auch aus dem Raum Sehnde-Wassel-Hohenhameln die Jagdpanther flankierend angreifen. Daraufhin beziehen die Jgd.Pz. eine dünne Sicherungslinie nördlich der Autobahn BS-H . um diese für die Amerikaner zu sperren. Zu kurzen Gefechten kommt es bei Oelheim und Edemissen. Von einer organisierten Kampfführung ist nichts zu bemerken, alles sind Einzelaktionen, auf unterster Führungsebene beschlossen. Panzerlehr verliert nachweislich allein in diesem Raum zwölfPanzer und hört somit praktisch auf, als Kampfgruppe zu existieren. Der Abmarsch aus diesem Gefechtsabschnitt ist unkoordiniert. SS-und Wehrmachtsverbände Verbände sind nur auf Halbkette und LKW in diesem Raum!!! Spielberger und Jagdpanzer, eine österr. Heldenfabel?
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Alt 30.05.2012, 14:36   #9
luckychris 21
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Zu Jagdpanther Peine und Umgebung: Der in Panzerwrecks Vol. I abgebildete stand nun definitiv dort, wo von H. in PAZ beschrieben, nämlichsüdl. Equord und gehörte zu Panzerlehr. Nun verzieht sich Panzerlehr angeblich über Hämelerwald(hier sind östl. von Gut Adolphshof sogar noch Spuren der Stellungen zu erkennen-s. Heineke)- Sievershausen-Oelerse-Dollbergen-Eddesse nach Edemissen, wo es zu Kampfhandlungen m. Amis kommt(ein abgeschossener Sherman stand noch lange nach Kriegsende am westl. Ausgang von Edemissen) Hier hat Panzerlehr auch einen Verlust. Ebenfalls am westl Ortsrand bleibt ein Jagdpanther liegen(nach dem Kriege von Schmiedemeister Ehrhorn ausgeschlachtet). Ein zweiter Jagdpanther fällt am östl. Ortsausgang aus, und bleibt am dortigen Bahndamm liegen. Das zu Panzerlehr und den dokumentierten Verlusten in meiner unmittelbaren Umgebung. Jetzt wird es richtig kompliziert. Denn am gleichen Tag(10.04.45) sind in Dollbergen zwei weitere Jagdpanzer, einer fällt auf der Bahnhofsstrasse Höhe Zimmerei Beckmann aus(wird hier von einem Aufklärer fotografiert- der Kampfmittelbeseitigungsdienst Nds. hat das Foto), ein zweiter sichert die Reparatur Richtung Süden, untergezogen im Schauer Wohnhaus südl. Ecke Bahnhofstrasse-Dorfstrasse. Die Reparatur gelingt, beide dampfen nördl. Richtung nach Uetze ab. Kurz hinter der Abzweigung der Strasse Dollbergen-Uetze Richtung Katensen, fällt der reparierte Jgdpz. endgültig aus und wird als Strassensperre kurz hinter dem dortigen Eichenwäldchen(heute erwachsene Eichen) stehen gelassen.Er wurde erst zu Beginn des Koreakrieges abgewrackt(Schrott war damals richtig teuer)Der andere schafft es gerade bis zum Uetzer Friedhof und wird dort angeblich abgeschossen(Unwahrscheinlich-hat wohl nur seine Selbszerstörladung gezündet) Die Besatzung geht stiften, der Panzer steht dort noch lange Zeit.Lt. Zeugenaussagen handel es sich bei diesen zwei Jagdpanthern um Fahrzeuge ohne jeglichen Tarnanstrich und ohne Kennung, weitere Halbkettenfahrzeuge sollen zur gleichen Zeit auf Feldwegen zwischen Dollbergen und Schwüblingsen Richtung Norden gefahren sein.*Haarsträubend
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Alt 30.05.2012, 14:57   #10
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Kriegsende in Hannover
Allgemeine Lage

*Dienstag, 10.April 1945 Raum Peine / Braunschweig / Celle / Magdeburg

Wetter: Nebel, Temperatur ca. 15 - 17° C
Boden: feucht
Gelände: leicht wellig, von Wäldern und Kusselgruppen durchschnitten
Panzerhindernisse: Mittellandkanal, Fuhse, Schwarzwasser. Gelände zu 75% nur auf befestigten Straßen und Brücken gangbar
Beurteilung: Panzerungünstig

Die allierten Truppen haben auf breiter Front den finalen Angriff in die nordeutsche Tiefebene gestartet und stehen mit Spitzen an den Weserübergängen u. a. bei Hameln. Auf einer Linie Hannover / Celle befindet sich die Armeegrenze der**9. US Armee
**süd /ostwärts**Hannover
**und der 2. britischen Armee im Nordwesten.*

Die deutsche Armee besteht nur noch auf dem Papier. Eiligst werden alle vefügbaren Waffen mobilisiert und jeder „Wehrfähige“ wird an die Front befohlen. Es wird der s.g. Lähmungsbefehl gegeben, der für die Sprengung diverser Anlagen sorgt.*

5th Armored Division

*Situation der 5th Armored Division (AD) 10.04.1945 südlich Hannover.

Die 5 AD hat nach dem Weserübergang am 05.04.1945 nördlich Minden den Auftrag unter Umgehung aller Wiederstandsnester schnellstmöglich die Elbe zu erreichen.
Die 5 AD gliedert sich als Spitzendivision in 3 Combat Commands (Diese Gliederung ist Stand 1941: mit deutschen gemischten verstärkten Kampftruppenbrigaden vergleichbar)

Das „ Forward Echelon “ besteht aus: Combat Command A und Combat Command B, „Rear Echelon” aus Combat Command R.
Jedes der Combat Command besteht jeweils aus einem Panzer-, einem Panzergrenadier- und Artileriebataillon. Dazu kamen jeweils eine Pionir-, eine Panzerjäger- und Flugabwehrkompanie.*
Die Teile der Kampftruppen dieser Combat Commands waren zu Task Forces zusammengefasst und trugen den Namen des Kommandierenden Offiziers.*

Hinter und seitlich der 5 AD bewegten sich die 102nd Infanterie Division und die**84th Infanterie Division
*. (ID)
Die Geschwindigkeit dieser beiden Divisionen war geringer aber die Masse der Soldaten war für die Einnahme der Ortschaften und Stadte unverzichtbar.
Das Alles in einem Gefechtsstreifen von ca 35 Km breite!

Die allierten Truppen haben Luftüberlegenheit.*

Auf deutscher Seite

*Kampfgruppe Schulze (KG S) steht seit dem 04.04.1945 mit 5 PzV und 6 Pz VI bei Bückeburg im Gefecht um den dort von den Britten angegriffenen Brücken über die Weser.

Panzerdivision Clausewitz (PD Cl.) formiert sich seit dem 06.04.1945 im Raum Soltau / Fallingbostel und befindet sich mit ersten Teilen (5 Pz IV; 5 Pz V; 4 Pz IV/70 und div. Rad- und Halbkettenfahrzeuge) auf dem Marsch von Soltau in Richtung Uelzen.*

Einheiten der Panzerdivision „Wiking“ (KG W) übernehmen am 08.04.1945 bei der MNH in Hannover 7 Jagdpanther und 1 Bergepanther. KG W verfügt zusätzlich über 13 Halbkettenfahrzeuge verschiedenster Ausführung. KG „Wiking“ befindet sich am 10.04.1945 im Bereich von Vinnenhorst- Hannover Nordhafen.

"Am Morgen des 08.04.1945 erfuhr Nicolussi-Leck von einem Arbeiter der Hanomag, dass sich noch einige mehr oder weniger einsatzbereite Panzerfahrzeuge auf dem Gelände der Fabrik befänden. Der Hauptsturmführer schickte sofort einige Panzerfahrer aus seiner Kampfgruppe mit dem Arbeiter zum Firmengelände, wo sie auch tatsächlich 7 Jagdpanther und einen Bergepanther fanden."*

"10.04.1945: Anruf Oberstleutnant Rudolph, 10.04.1945, 02:45 Uhr, aus Braunschweig, Wehrmachts-Kommandantur:*
Für s.Pz.Jg.Abt.655 sind am 09.04.1945, 07:30 Uhr, 10 Jagdpanther und 1 Bergepanther im E.-Transport mit voller Kampfbesatzung, aufmunitioniert und aufgetankt, unter Führung eines Offiziers, nach Soltau abgerollt.*
1. Dem von Oberstleutnant Rudolph bei M.N.H. Hannover am 07.04.1945, abends, als Vertreter eingesetzten Hauptmann Köppen (von Panzertruppenschule Bergen) wurde befohlen: Alle bei M.N.H. bis 08.04. freigeschaufelten Pantherwannen nach Braunschweig zu überführen. Im ganzen wurden 2 Jagdpanther-Wannen (ohne Turm mit beschädigtem Motor) nach Wefensleben bei Helmstedt überführt.*
Dort zwei Möglichkeiten:*
a) diese Wannen als Bergewannen für II./Panzerregiment 130*
b) in Helmstedt Verladung Richtung Altengrabow Entscheidung erbeten. Abhängig von Feindlage."*

(sPzJgAbt 655 wird am 09.04.1945 bei der MIAG in Braunschweig mit 10 Jagdpanther und 1 Bergepanther ausgerüstet und samt Besatzung per Bahn an die Front verschickt.
Es dürfte sich um Teile der II Abteilung Panzerlehrregiment 130 (II./130)gehandelt haben, Ziel dieser Einheiten ist zunächst ein Sammelraum bei Ehra um von dort aus weiter Richtung Harz zu stoßen um sich mit der Arme Blumentritt zu vereinigen. Eine schnelle Zusammenführung scheiterte aber an der allierten Luftüberlegenheit und dem schnellen Vormarsch der Panzerspitzen.*
Teile der II./ 130 befinden sich in Peine und Heidekrug/Hillerse.)

Btl. Hauptmann Freiherr von Schlippenbach vom Panzerlehrregiment 130 wird am 07.04.1945 bei der MIAG in Braunschweig mit 32 fabrikneuen Jagdpanthern ausgerüstet , dazu 12 Büssing-LKW und 12 Kübelwagen . Von Schlippenbach bildete hieraus 4 Kampfkompanien . Diese setzte sich Richtung Westen in Bewegung, hatten bei Edemissen Feindkontakt und setzte sich dann gen Osten ab.
Bedingt Einsatzfähige Jagdpanther des Btl.:
Stab Turmnummer: II01, II02, II03*
5. Kp. Turmnummer: 501, 502,511,512,513,521,522,523*
6. Kp. Turmnummer: 601, 602,611,612,613,621,622,623*
7. Kp. Turmnummer: 701, 702,711,712,713,721,722,723*
8. Kp. Turmnummer: 801, 802,811,812,813,821,822,823*
Diese Fahrzeuge hatten aber von Werk aus Probleme, so das am 11.04.1945 nur noch, 12 Panzer einsatzbereit waren, dies lag aber weniger am Gegner ( 5.US-PD ) als daran, das mehrere Jagdpanther im Motorraum Feuer fingen , anscheinend war da Montagemäßig etwas falsch eingebaut worden, und die Motoren überhitzten viel zu schnell! Diese 12 schlugen sich NW, wobei einer bei Meinersen verloren ging von Braunschweig nach Osten durch. 2 schafften es nach Osten durchzubrechen. Das Fahrzeug von Feldwebel Feuerpfeil zerstörte nahe der Elbe noch 3 Shermans und wurde dann von der Besatzung aufgegeben. Der von Fw. Stock ist derjenige, der es bis nach Rogätz an der Elbe schaffte. Dort wurden sie in eine Kampfgruppe integriert und am Morgen des 13.April gg. die 30.US-ID angesetzt. Stock schaffte es, 2 Shermans abzuschießen, aber die Besatzung gab, nach dem Ihr Fahrzeug 12 mal getroffen wurde, dann den Jagdpanther auf.

Zur Verteidigung der Stadt Hannover standen bereit:
Ein Genesenen-Bataillon, ca. 700 Mann
400 schlecht ausgerüstete Feuerwehrleute
25 Volkssturm-Bataillone, die nicht eingesetzt wurden!
Flak-Regiment 25 mit ca. 258 Rohren*
versprengte, Angehörige der Luftwaffe und der Marine*

Kampfgruppe Nicolussi-Leck

*Einer der bekanntesten Panzerführer in der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“, war der Ritterkreuzträger SS-Hauptsturmführer Karl Nicolussi-Leck.*

Karl Nicolussi-Leck wurde am 14.03.1917 in Pfatten bei Bozen in Südtirol geboren. Nach Ablegung des Abiturs begann er ein Studium der Staatswissenschaften. Gleichzeitig engagierte er sich von Kindeszeiten an in der Volkstumsarbeit für seine Südtiroler und wurde schon 1936 Organisationsleiter der NSDAP in Südtirol. Am 10. April 1940 meldete er sich zur Waffen-SS und gehörte 1940 dem Regiment „Der Führer“ an.*
Von November 1941 bis 1942 besuchte er einen Reserveführerlehrgang an der SS-Junkerschule Bad Tölz und wurde am 20. April 1942 SS-Untersturmführer.*
Mit Aufstellung der SS-Panzerabteilung „Wiking“ gehörte er ab 1. März 1942 zu dieser und ist damit einer der dienstältesten Panzerführer der Truppe überhaupt. Als 1943 die Pantherabteilung aufgestellt wurde, übernahm „Nico“, wie er von seinen Männern gerufen wurde, am 1. April 1943 die Führung der 8. Kompanie, seit 9. November 1943 als SS-Obersturmführer.*
Nach dem gelungenen Ausbruch aus dem Kessel von Tscherkassy erhielt die 5. SS-Panzerdivision „Wiking“ den Auftrag, den festen Platz Kowel gegen starke sowjetische Übermacht zu halten. Karl Nicolussi-Leck durchbrach am 29. März 1944 die sowjetischen Stellungen acht Kilometer westlich Kowel und brach bis Czerkasy durch. Aus eigenem Entschluss und sich des Risikos wohl bewusst, brach er morgens um 4.15 Uhr mit seinen Panthern auf den Bahngleisen fahrend in die eingeschlossene Stadt Kowel auf. Mit sieben Panthern durchstieß er den Einschließungsring und vereinte sich mit den in Kowel haltenden Verteidigern seiner eigenen Division. An diesen Kampftagen schoss Nicolussi-Leck 17 sowjetische Panzer ab.*
Dadurch führte er der Verteidigung der Stadt eine fühlbare Verstärkung an Panzerkraft zu, was dazu führte, dass die Stadt Kowel weitere acht tage bis zum Eintreffen von weiteren Verstärkungen, die den Kessel dann endgültig entsetzten, halten konnten. Über 2.000 Verwundeten blieb dadurch das Leben erhalten.*
Am 1. April 1944 wurde der Südtiroler zum Ritterkreuz vorgeschlagen, was ihm am 9. April 1944 als SS-Obersturmführer und Führer der 8./ SS-Pz.Rgt. 5 „Wiking“ verliehen wurde.*
Auch bei den Großkämpfen des Sommers 1944 war Karl Nicolussi-Leck mit seinen Panthern erfolgreich. Am 7. Juli 1944 schoss er bei Kruhel sieben T34 und elf PAK ab. Am 5. August 1944 führte Karl Nicolussi-Leck neben seiner Pantherkompanie auch Teile des eigenen SPW-Bataillons. Im Nebel und bei Regen stieß er bei Michalow auf eine sowjetische Pak-Front. Durch seinen weiteren Vorstoß konnten vorübergehend eingeschlossene Truppen ostwärts des Brückenkopfes Warschau befreit werden. Am 18. August 1944 wurde er verwundet, konnte aber bald wieder zur Abteilung zurückkehren.*
Am 13. Oktober 1944 bewährte sich der Südtiroler erneut im Einsatz an der bedrohten Frontstelle bei Wieliczew.*
Am 30. Januar 1945 wurde Nico zum SS-Hauptsturmführer d.R. Befördert und er mit der Führung der I. Abteilung des SS-Pz.Rgt. „Wiking“ beauftragt. Am 10. März 1945 erfolgt die Verleihung des Deutschen Kreuz in Gold.*
1945 wurden zwei Abholkommandos ins Reich in Marsch gesetzt, um dringend benötigte neue Panzer abzuholen und zur Division zu bringen. Eines führte Ritterkreuzträger Senghaus, das andere SS-Hauptsturmführer Nicolussi-Leck.*
U.a. Übernahm er sieben Jagdpanther in Hannover und ging mit dieser Kampfgruppe in den letzten Einsatz zu Reichsverteidigung, Auch der einzige Finne, der das Deutsche Kreuz in Gold trug, SS-Obersturmführer Ola Olin, gehörte dazu.*

Auch nach dem Krieg blieb Nicolussi-Leck in seiner Heimat Südtirol ein bekannter Mann, er war Techniker, Kunsmäzen und Philosoph. Die Gründung der Fachhochschule für Gesundheitsberufe Claudiana ist u.a. ihm zu verdanken. Nicolussi-Leck war Mitbegründer und 35 Jahre lang Präsident des Südtiroler Bildungszentrum (SBZ). Das SBZ hat unter ihm auch viel für die deutsche Sprache und deren Gebrauch in Südtirol getan, u.a. Durch die Organisation von Kursen zur Vorbereitung auf die Anwaltsprüfung in deutsche Sprache. 2006 wurde er zum Ehrenpräsidenten des SBZ ernannt. Außerdem war er lange Jahre Präsident des Hochschulrates. Karl Nicolussi-Leck war der Initiator für das Italienische Rechtsstudium an der Universität Innsbruck. Seinen Kameraden aus der Kriegszeit blieb er stets eng verbunden, viele besuchten ihn in seiner Südtiroler Heimat.

Das Ende der Kampfgruppe Nicolussi-Leck
Die Kampfgruppe hat am 15.04.1945 nahe der ehemaligen Bahnhaltestelle Bokelberge (heute im Wald an der Straße von Langenklint nach Bokelberge) zwei erbeutete LKWs der Amerikaner auf den Gleisen angezündet. Mit dem Beute Jeep setzte sich die Gruppe von Ola Lin ab und erreichte Süddeutschland.*
Da die Amerikaner bereits am 10.04 bis Gifhorn vorgedrungen waren, musste die Gruppe mehrfach die feindlichen Linien passieren.*
Zwei nicht mehr einsatzbereite Jagdpanther sollten auf Befehl von HSF Nicolussi-Leck zuerst im Moor versenkt werden. Er ging vorher mit einigen Männern zurück nach Hohne um sich dort den Amerikanern zu ergeben.*
Die an der Haltestelle Bokelberge verbliebene restliche Gruppe zog den an der damaligen Bahnlinie gelegenen Waldweg in Richtung Wilsche vor. (Die Bahnlinie ist zwischnzeitlich abgebaut aber die Aufschüttung der Gleisanlagen ist im Gelände noch sichtbar)*
Nach ca. 600 Metern zündeten die Männer die beiden Jagdpanther neben dem Waldweg an.*
Hier brannten die beiden Panzer aus und standen dort im Wald noch ca. 3-4 Jahre bis diese verschrottet wurden.*
Bericht eines damals 15 Jahre alten Jungen aus Wilsche.
Als die Männer den Ort Wilsche zu Fuß erreichten, schlugen Sie auf einem Bauernhof Ihre Gewehre über einem Feldstein kaputt. Dabei löste sich sogar noch ein Schuß. Die Männer versuchten dann die Uniformen gegen Zivil zu tauschen und setzten sich einzeln in Richtung Gifhorn ab, um möglichst der Gefangenschaft zu entgehen.*
(Die ehemalige Gruppe operierte zu diesem Zeitpunkt ca. 60- 80 km hinter der Hauptkampflinie).*

Gefechtsverlauf

*Die 5 AD gliedert jenseits der Weser um und wechselt in den Gefechtsstreifen der 2 AD nach Südosten um, um danach mit CCR voraus in Richtung Lehrte anzugreifen. Als erstes haben Teile des 10ten US Panzerbataillons und des 47ten US Panzergrenadierbataillons mit jeweils 2 Kompanieen diesen „Schlenker“ geschaft und werden zur Task Force Hamberg zusammengefasst.
*

Das Kriegsende in Peine
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