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Alt 17.02.2013, 19:17   #1
fleischsalat
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Naja, sieht auf den ersten Blick schonmal nicht schlecht aus.
Wie Ihr sehen könnt, habe ich vor dem Füllen noch ein paar kleine Luftkanäle angebracht (Hätte m.E. aber nicht sein müssen).
Am fertigen Gussstück hängt noch der Gusszapfen aus dem Eingusskanal.

Bei näherer Betrachtung war mir nicht grad nach Jubeln zumute: Ich erkannte Lunker, bzw Streckungen im Material.

Ich überlegte mir, wie es jetzt weitergehen sollte. Die Dolchklinge erstmal bearbeiten und dann weitersehen? Gleich zur Recycling-Bronze wollte ich das Teil nicht geben.
Es musste also ein Kompromiss her. Bevor ich mich an die mühsame Schleiferei mit Sandstein mache und hinterher alles umsonst ist, habe ich beschlossen, eine Seite maschinell etwas zu bearbeiten. Vielleicht ließ sich ja noch etwas retten.

Jetzt bin ich hin- und hergerissen. Die Streckung in der Klinge ist beidseitig an exakt derselben Stelle, man bekommt sie also nicht weg. Die restlichen Fehler ließen sich recht gut wegschleifen.
Gut, im Bereich auf den später der Griff aufgenietet wird, werden die Fehler später ohnehin nicht mehr zu sehen sein... .

Ansonsten kann im Großen und Ganzen nicht meckern für den ersten Guss mit der zweiteiligen Form ist das schon ganz okay denke ich
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Alt 17.02.2013, 19:25   #2
oliver.bohm
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Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut... Liegt es am Kupfer..?
Was hast du genommen?
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Alt 17.02.2013, 19:28   #3
fleischsalat
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Zitat:
Zitat von oliver.bohm Beitrag anzeigen
Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut... Liegt es am Kupfer..?
Was hast du genommen?
Ich glaube, es liegt an der Form. Genauer an deren Aufheizung. Diese Fehler passieren, wenn die Gussspeise ungleichmäßig auskühlt. Kühlt sie irgendwo schneller aus, dann entstehen diese Streckungen. Vielleicht lasse ich sie nächstes Mal in der Holzkohle stehen während ich Gieße.
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Alt 17.02.2013, 19:51   #4
Rheinberger
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Zitat:
Zitat von fleischsalat Beitrag anzeigen
Ich glaube, es liegt an der Form. Genauer an deren Aufheizung. Diese Fehler passieren, wenn die Gussspeise ungleichmäßig auskühlt. Kühlt sie irgendwo schneller aus, dann entstehen diese Streckungen. Vielleicht lasse ich sie nächstes Mal in der Holzkohle stehen während ich Gieße.

Wichtig ist vor allem, daß während des Erstarrens Schmelze nachfließen kann, sonst entstehen diese Schwindungshohlräume. (das erstarrte Metall hat eine höhere Dichte, also weniger Volumen als die Schmelze, wenn nichts nachfließen kann, weil der Kopf in der Gießform schon erstarrt ist, entsteht halt ein Loch)

Das heißt, daß in der Gußform oben an der Einfüllöffnung ein genügend großer Vorrat an Schmelze vorhanden sein muß, also muß der Einfülltrichter genügend groß sein und vor zu schnellem Abkühlen geschützt werden.

Ein weiteres Thema sind in der Schmelze gelöste Gase die beim Erstarren freiwerden und auch irgendwohin wollen, macht den Guß porös.

Das mit der Schnur finde ich übrigens genial, ich bewundere Deine Geduld!
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Gruß vom Niederrhein!

Wenn das die Lösung ist, will ich mein Problem zurück!
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Alt 17.02.2013, 20:51   #5
fleischsalat
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Zitat:
Zitat von Rheinberger Beitrag anzeigen
Wichtig ist vor allem, daß während des Erstarrens Schmelze nachfließen kann, sonst entstehen diese Schwindungshohlräume. (das erstarrte Metall hat eine höhere Dichte, also weniger Volumen als die Schmelze, wenn nichts nachfließen kann, weil der Kopf in der Gießform schon erstarrt ist, entsteht halt ein Loch)

Das heißt, daß in der Gußform oben an der Einfüllöffnung ein genügend großer Vorrat an Schmelze vorhanden sein muß, also muß der Einfülltrichter genügend groß sein und vor zu schnellem Abkühlen geschützt werden.

Ein weiteres Thema sind in der Schmelze gelöste Gase die beim Erstarren freiwerden und auch irgendwohin wollen, macht den Guß porös.

Das mit der Schnur finde ich übrigens genial, ich bewundere Deine Geduld!

Die Sache mit einem größerem Einguss hatte ich auch schon im Kopf. Habe ich leider auch erst gestern bei der Fehlersuche festgestellt ("Eingusstrichter muß gleiches oder größeres Volumen als das Gussstück aufweisen...").
Schaun wir mal. Bis auf ein paar ganz kleine Macken ist die Form ja noch okay.

Ich bin übrigens geneigt, die Klinge zu behalten und doch noch einen Dolch daraus zu bauen. Originale Vergleichsstücke haben teils noch üblere Gussfehler.
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