09.05.2020, 21:34 | #11 |
Heerführer
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Themenstarter
@Sorgnix:
Die Hintergründe warum da so viel abgekloppt / umgestaltet wurde sind leider nicht mehr nachvollziehbar, da die historische Bauakte nicht mehr existent ist und mir auch keiner bekannt ist, der darüber berichten könnte. Ein Grund könnte sein, dass die Steine durch die Witterung sehr angegriffen waren - Verblechungen waren zum Zeitpunkt der Erbauung sicherlich eher selten zu finden und man erkennt an besonders exponierten Teilen schon starke Verwitterungsspuren. Ein weiterer Grund werden die zahlreichen Umbauten sein, wobei ich mich da nochmal korrigieren muss. Ich ging ja Anfangs davon aus, dass das Haus erst mit dem Umbau in den 20er Jahren komplett überputzt wurde, dagegen spricht aber, dass selbst das Mittelfenster in dem einen Giebel schon die aufgeputzte Fase aufgewiesen hat und erst danach zugemauert wurde. Auf dem angehängten Bild kann man noch das Drahtgewebe im oberen Profil sehen. @Oli: Nein, das Haus ist nicht komplett aus Naturstein gebaut und das ist hierzulande eigentlich auch eher unüblich. Meist wurden nur die Erdgeschosse in Naturstein erreichtet und darüber dann mit Ziegeln gebaut. Ich vermute den Hintergrund in den doch sehr schweren Steinklötzen. Wie gesagt, es gibt schon auch Ausnahmen, aber meist kenne ich das eher so wie bei mir. Wegen den Entlastungsbögen: Naturstein kann nur Druck, keinen Zug. Wenn das Mauerwerk direkt auf den Sturz gesetzt wäre, würde sich an der Unterseite des Sturzes eine Zugzone bilden und der Sturz dann brechen. Das passiert nicht selten, etwa wenn ganz "gewissenhafte" Maurer das Feld zwischen Entlastungsbogen und Sturz kraftschlüssig ausmauern, oder wenn der Borgen durch Setzungen o.ä. nicht mehr funktioniert. Generell sind Stürze und Sohlbänke in Naturstein hohlfugig zu setzen und bestenfalls mit Stroh oder Holzwolle auszustopen, damit ja kein Kraftschluss entsteht. @ Lucius: Ich muss konkretisieren: Wenn noch jemand QSG 300 übrig hat :-) Trotzdem herzlichen Glückwunsch zu deinem Schnäppchen!
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