24.07.2005, 20:32 | #1 |
Ritter
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Graun am Reschensee
Ich hoffe, ich bin hier richtig mit meinem Beitrag!
Am Wochenende war ich ja umtriebig und nachdem ich zum Reschenpass nicht weit hatte, wollte ich gerne dieses Foto für euch mitbringen: Eckdaten: Die Tragödie vom Reschensee 1949/50 Für die Stromerzeugung werden die Dörfer Graun und Reschen (teilweise) und die uralten Weiler von Arlund, Piz, Gorf und Stockerhöfe (St. Valentin) unter Wasser gesetzt und ausgelöscht. Es entsteht ein riesiger Stausee mit 677 ha, welcher eine fast tausendjährige Besiedelungsgeschichte und eine einmalige Kultur- und Naturlandschaft, der Hochebene am Reschenpass, mit Gewalt vernichtet. Im Jahr 1939 wurde das erste italienische Projekt aus dem Jahr 1920 zur Aufstauung der Naturseen (Reschen- und Mittersee) um 5 m durch die damals faschistische Regierung auf 22 Meter (+ 17 Meter) abgeändert. Dies geschah, ohne jegliche Information der Bevölkerung und ohne jegliche, rechtliche bzw. ökologische Prüfung. Die Einwohner wurden im „nationalen Interesse zur Stärkung der nationalen Industrie“ zwangsenteignet, ohne Recht auf Realersatz und zur Aus- oder Umsiedlung gezwungen. Der Zweite Weltkrieg verzögerte die Bauarbeiten. Finanzierungsschwierigkeiten der Betreibergesellschaft nach Kriegsende wurden von Schweizer Kapitalgebern aufgegangen. 1949 musst der erste Winterstrom als Kapitalrückzahlung in die Schweiz geliefert werden Südtirol und die betroffenen Gemeinden waren machtlos. Wegen des faschistischen Regimes hatten die Gemeinden von 1923 – 1952 keine gewählten Volksvertreter. Im Sommer 1950 waren die gesamten Gebäude gesprengt und überflutet, die Bewohner entweder zwangsausgewandert, oder für 2 Jahre in ein Barackendorf umgesiedelt. Der romanische Turm aus dem 14. Jahrhundert wurde aus denkmalschützenden Grünen stehen gelassen. In den Jahren nach 1973 hat die Südtiroler Landesregierung umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Ca. 35 ha Kulturfläche sind mit Material aus dem Stausee zurück gewonnen worden. Folgen: 70 % der Bevölkerung ist aus- oder abgewandert 181 Wohnhäuser bzw. landwirtschaftliche Gebäude wurden gesprengt 514 ha Kulturfläche sind verloren gegangen, 70 % weniger Nutztiere
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lg Regina ....ich gebe mich bloss dem Motivzauber hin.... |
24.07.2005, 21:47 | #2 |
Ritter
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Klasse Bericht,
dachte erst das wäre ne Kirche für Taucher... Gruß Erwin
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Gruss Erwin In jeder Minute, die du mit Ärger verbringst, verschwendest du 60 glückliche Sekunden deines Lebens. |
25.07.2005, 07:18 | #3 |
Ritter
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Themenstarter
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lg Regina ....ich gebe mich bloss dem Motivzauber hin.... |
25.07.2005, 07:56 | #4 |
Moderator
Heerführer
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Tolle Geschichte
So etwas habe ich noch nie gesehen. Danke Harry
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Glück Auf! Harry Nur die Harten kommen in den Garten! Und ich bin der Gärtner Harry hat uns am 4.2.2009 nach schwerer Krankheit für immer verlassen. In stillem Gedenken, das SDE-Team |
25.07.2005, 15:40 | #5 |
Bürger
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Hallo Twiggy!
...und wo hast Du gewohnt? In einem Haus der Familie Folie oder der Familie Patscheider?! Andere Namen habe ich da nie gelesen...!° Gruß, daPat
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Solange der Weg stimmt ist die Richtung egal! Gruß, daPat! |
25.07.2005, 18:25 | #6 |
Ritter
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Da war ich mal im Urlaub.Da hab ich ziemlich blöd aus der Wäsche gekuckt wo ich den Turm im Wasser gesehn habe.
Grüße Mülli
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Schönen Gruß aus Sachsen |
31.07.2005, 22:40 | #7 |
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Kirche
Hi, den groben Inhalt dieser Geschichte kannte ich schon als Kind, wir sind da mal hingefahren. So im Detail nicht. Eine schöne Art Geschichte näher zu bringen.
Twiggi ist sowieso wie der rasende Reporter... Aber informativ, kein "Blöd-Zeitungs" Niveau. mfg |
01.08.2005, 12:17 | #8 |
Ritter
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So was hab ich auch noch nicht gesehen.
Schönes Foto und ein guter Bericht Danke Twiggy! Grüße Kay
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Bemüh' Dich nur und sei hübsch froh, der Ärger kommt schon sowieso. (Wilhelm Busch, 1832 - 1908) |
19.08.2005, 00:18 | #9 |
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Viele Doerfer sind in Stauseen verschwunden, wenn auch nicht immer unter ganz so drastischen Umstaenden wie in diesem Fall. So ist z.B. auch das alte Schulenburg im Harz in der Ockertalsperre verschwunden. Auch da kann man bei Niedrigwasser die Turmspitze sehen.
Mir sind heute ein paar alte Bilder aus den spanischen Pyrinäen in die Finger geraten, die ich vor 12 Jahren geknipst hatte. Auch in diesem Stausee in der Naehe des Ortes Ainsa wurde ein Dorf versenkt und auch hier schaut eine Kirchturmspitze aus dem Wasser. Ich musste mir das damals unbedingt mal aus der Naehe ansehen. Und wieviele Leute koennen behaupten, sie waeren schon mal mit einem Kanu durch einen Kirchturm gefahren Es gibt ein gigantisches Bild, wenn die Sonne durch die Schallloecher das Wasser unter dem Boot hellblau erleuchtet. Leider kommt das auf diesen alten Fotos nicht wirklich rueber... Rings um den Stausee gibt es uebrigens noch diverse Geisterdoerfer, eines davon sogar mit offenen Hochgraebern, die wahrscheinlich gepluendert wurden . Leider war ich damals mit meinen Fotos noch sehr sparsam
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Schoen´ Gruss I would never want to be a member of a group whose symbol was a guy nailed to two pieces of wood. ~ George Carlin ~ |
19.08.2005, 04:52 | #10 | |
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Zitat:
Das mit der Kirchturmspitze soll angeblich Kapitän Römermann sen. seinen Fahrgästen erzählt haben. Angeblich soll dieser bei Niedrigwasser eine Kirchturmspitzen-Attrappe zu Wasser gelassen haben um mehr Fahrgäste anzulocken. Falls Du da noch mal nen Ausflug hin machen solltest dann frag mal die Wirtin der Okerterassen. Von der hab ich das vor ein paar Jahren erfahren. PS: Da gibts die besten Windbeutel. Und wer 2 schafft bekommt den dritten gratis.
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Glück Auf! Matthias |
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