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Alt 26.02.2015, 08:56   #1
Donnerstag
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historischer Holzschutz

Hier beschäftigen sich ja einige mit der Sanierung historischer Gebäude.
Vielleicht weiß ja jemand was in der Vergangenheit außer Firnis
zur Holzbehandlung verwendet wurde.

Mich verwundert immer wie gut alte Holzfassaden manchmal erhalten sind. Auf Bild 2 ist die Verkleidung eines alten Speichers zu sehen, die nachweislich älter als 70, vermutlich aber 98 Jahre (Alter des Gebäudes) ist.
Das andere Bild zeigt für unsere Gegend typische Tabakscheunen. Da war ich in den letzten Jahren beim Abriss, bzw. der „Umnutzung“ von einigen dabei, die auch 40 oder 50 Jahre ohne Nachbehandlung standen und jetzt langsam an den Stellen wegfaulen, wo sie mit Eisen genagelt waren, aber auch nur dort. Stellenweise waren die Kiefernbretter mit so eine Art Holznägel( oder wie auch immer man das nennt) zusammengefügt, da war auch nichts, selbst die Stirnseiten hatten keinen Schwamm oder Pilz. Ein älterer Herr sagte mir mal, dass sie früher Karbid, Diesel und Teerlösung(?) verwendet haben, um Stalltüren zu streichen.

Wenn ich mir jetzt meinen KDE Zaun anschaue , der auch alle 3 Jahre Holzschutz bekommt, dann sehe ich, dass der in 10 Jahren hin ist.
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Dirk


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Otto Von Bismarck
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Alt 26.02.2015, 09:28   #2
Zappo
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Ich weiß, daß früher manche Bauern erdnahe Bauteile mit Altöl(!) gestrichen haben. Und was in den Eisenbahnschwellen so drin ist, dei viele Leute früher so gerne als Gartengestaltung eingebaut haben, will ich mir garnicht vorstellen

Eigentlich braucht aber Holz, wenn es belüftet und konstruktiv richtig eingebaut wird, keinerlei Holzschutz. Das hält auch so ewig. Nur Dauerfeuchte, die nicht wegtrocknen kann, ist gefährlich.

Deshalb kann man an alten Fassaden auch - wie Du schon geschrieben hast- Verrottung im Bereich der Nägel feststellen - die Fuge zieht Wasser und zusätzlich ist um den Nagel immer ein wenig Kondenswasser usw. Andere Stellen sind Verkleidungen, die direkt am Ständerwerk anliegen und natürlich erdnah/erdberührt/eingebuddelt.

Aber Holz geht eigentlich -richtig eingebaut - erstmal nicht kaputt. Warum auch?

Gruß Zappo
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Alt 26.02.2015, 09:43   #3
2augen1nase
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Wobei ich da auch mal gehört habe, dass es auch drauf ankommt wie das Holz bearbeitet wurde.Gibt ja Lärchenholzschindeln als Dachdeckung - und auch die können ziemlich alt werden. Hat aber bei den Dächer einerseits sicherlich mit der Konstruktiopn zu tun, andererseits werden die Schindeln ja alle einzeln mit dem Eisen abgezogen und ich habe mal gehört eine gemesserte Oberfläche nimmt eher schlechter Wasser oder andere Flüssigkeiten auf. Daher soll man ja auch gehobelte Flächen vor dem Ölen anschleifen.
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Alt 26.02.2015, 10:00   #4
hopfenhof
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es kommt vor allem darauf an welchen standort die bretter als baum mal hatten . oder auch wann er gefällt wurde alles das sind sachen die heute kaum noch berücksichtigt werden .-
ich kann mich erinnern,das stämme für telegraphenmasten immer nur aus bestimmten wäldern und dort auch nur aus bestimmten stellen gefällt wurden -umwelteinflüsse wie überdüngung an feldrändert führt zu sehr großen jahresringen .kann man auch guzt an dicken baumscheiben erkennen .daran erkennt man auch gut,wierum ein baum in feldnähe stand . also nicht nur die behandlung ist wichtig .
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Alt 26.02.2015, 10:01   #5
Donnerstag
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Zitat:
Zitat von Zappo Beitrag anzeigen

Eigentlich braucht aber Holz, wenn es belüftet und konstruktiv richtig eingebaut wird, keinerlei Holzschutz. Das hält auch so ewig.

Aber Holz geht eigentlich -richtig eingebaut - erstmal nicht kaputt. Warum auch?

Gruß Zappo

Tja, entweder hab ich`s falsch eingebaut, oder das Holz auf meiner Terrasse hat da noch nichts von gehört .
Weiß noch nicht was ich da anstelle, ich bin ein Gegner von der ganz harten Chemie.
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Otto Von Bismarck
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Alt 26.02.2015, 10:05   #6
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Früher wurden Hölzer mesit "geflößt" also über das Wasser transpotiert.

Dadurch wurden Stoffe aus dem Holz gewaschen, die Pilzen und anderen Holzschädlingen als Nahrung dienen.

Deshalb halten alte Hölzer deutlich länger als junge Hölzer
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Alt 26.02.2015, 10:10   #7
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früher gab es "konstruktiven Holzschutz"

,,, heute "chemischen Holzschutz"


konstruktiver Holzschutz ist "schwerer" - weil man da nachdenken muß ...

chemische Holzschutz ist billiger - weil scheinbar alles fertig ist.

Aber auch chemischer Holzschutz heißt nicht, daß der Planer sich das Denken jetzt sparen kann ...
... wobei im Baumarkt noch NIE gedacht wurde!!
Außer an den Umsatz ...

Später mal mehr - muß weg.
ansonsten hat Zappo sehr recht!

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zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

(Heiner Geißler)
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Alt 26.02.2015, 10:14   #8
Donnerstag
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Zitat:
Zitat von insurgent Beitrag anzeigen
Früher wurden Hölzer mesit "geflößt" also über das Wasser transpotiert.

Dadurch wurden Stoffe aus dem Holz gewaschen, die Pilzen und anderen Holzschädlingen als Nahrung dienen.

Deshalb halten alte Hölzer deutlich länger als junge Hölzer
Das mag eine Ursache sein, ist hier aber auf Grund der ländlichen waldreichen Lage in dem gezeigtem Beispiel eher unwahrscheinlich. Diese "Moosecke" von der Terrasse und die Fassade haben übrigens die gleiche N-S Ausrichtung und liegen keine 500m auseinander.
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Alt 26.02.2015, 11:43   #9
Zappo
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Zitat:
Zitat von Donnerstag Beitrag anzeigen
Tja, entweder hab ich`s falsch eingebaut…...
Querriegel in Stützen eingezapft - saugende Fuge
Querriegel Oberseite nicht angeschrägt - kein Wasserabfluß bzw. erschwertes Abtrocknen
Abdeckbrett ohne Neigung
Abdeckbrett von oben geschraubt
Abdeckbrett zu dicht an oberem Querriegel - erschwertes Abtrocknen, feuchtes Mikroklima
senkrechte Brüstungsbretter ohne Abstandshalter an Querriegel geschraubt - saugende Fugen
….
….
….

Aber im Ernst: Ich seh da in erster Linie grün - und nicht kaputt. Mag aber am Bild liegen.

Grundsätzlich gilt eben, daß Holz lang stehende Feuchte nicht erträgt, schnell abtrocknende aber meist kein Problem darstellt. Also ist alles, was den Wasserabfluß und die Abtrocknung des Holzes unterstützt, gut. Und z.B. Bauteile flächig aufeinanderbefestigen (Holz auf Holz auf Holz) oder nahe beinander schlecht.

An die Querleisten kommt keine Sonne/Luft, weil die im Wind/Sonnenschatten der Restbauteile liegen. In der Ecke natürlich noch verstärkt durch die Ecke an sich. Also hält sich hier die Feuchte am längsten.

Feuchte ohne Sonne/Luft = Grün = mehr Grün = irgendwann Dauerfeuchte = irgendwann kaputt.

Wenn das aber noch stabil ist, würde ich jetzt - und weiterhin - regelmäßig das Grün entfernen - dann trocknets schneller ab. Und die Oberkante der Querriegel abschrägen - und ein wenig einölen, daß das nicht so schnell versprödet - mit was dürfte m.M. nach egal sein. Irgendein Terrassenholzöl.

Und wenns kaputt ist, würde ich die Querleiste durch ein schmales Stahlprofil ersetzen, mit Abstandshaltern an den Stützen befestigt und darauf - auch mit Abstandshaltern die senkrechten Bretter.

Das System "Flächen/Bauteile trennen und freistellen" siehts Du an deiner Stahlbefestigung am Stützenfuß - das ist prinzipiell richtig bzw. für Dauer gemacht.

Gruß Zappo
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Alt 26.02.2015, 12:02   #10
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DAS war ein kleiner Exkurs in den KONSTRUKTIVEN Holzschutz!

Danke!
Jörg
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