Verlassene Villa ...

Brainiac · 12.04.2005, 17:51

Ich dachte zu dem Objekt hätte ich schon mal eine Thread eröffnet...

Wir haben das Gelände und die Gebäude bereits vor über einem Jahr genau erforscht. Das Herrenhaus und der Schloßpark wurden um 1866 von einem industriellen Berliner errichtet. Die Villa hatte ursprünglich in der Mitte sogar einen Turm, sieht man auch noch an dem runden Raum der als Fundament diente und sich durch alle Stockwerke zieht. In den 50'er Jahren wurde die Villa umgebaut: neues Dach, Turm weg, Dienstaufzug weg, Zentralheizung, Wintergarten... Davor war in jedem Raum des Gebäudes ein Ofen, was man deutlich an den zahlreichen Schornsteinenden auf dem Dachboden sieht. Interessant sind Weinkeller und zugemauerte Gewölbe im Keller...

Der Turm wurde ebenfalls um 1866 erbaut und muß damals ähnlich viel Baukosten wie die Villa selbst verschlungen haben. Man sollte wirklich mal die
qualitativ hohe Bauausführung und solide Konstruktion beachten! Ursprünglich diente der Turm nur der Wasserversorgung und als Aussichtspunkt. In den oberen drei von insgesamt sieben Etagen befinden sich zwei große offenen Wassertanks, wovon sich ein Tank über zwei Etagen zieht. Die Tanks sind genietet und aus ziemlich dicken Stahl. In der unteren Etage stand eine Dampfpumpe mit der über einen Riemenantrieb das Wasser aus dem Brunnen in die Tanks gepumt wurden. Die dort hergestellte Wassermenge sollte zur ständigen Wasserversorgung von Villa und Park dienen. Man beachte den riesigen verwilderten Springbrunnen auf der Westseite des Gebäudes!

Im WK2 diente der Turm als MG-Nest um das angrenzende Hennickendorf vor den, über die in sichtweite liegende B1, nahenden Russen zu "verteidigen". Die eingeschlagene Panzergranate auf der Süd-Ost Seite konnte dem Turm aber bis auf ein kleines Ein- und Austrittsloch nicht viel anhaben.

@Robby, auf keine der Etagen ist noch das Treppenhaus vorhanden da der Turm schon seit vielen Jahren nicht mehr genutzt wurde, auch nicht zu DDR Zeiten. Mit dem richtigen Equipment und Planung haben wir es aber trotzdem geschafft letztes Jahr, in einer mehrstündigen Aktion bis auf die Spitze des Turms zu kommen... Fotos zu dieser Aktion und dem restlichen Objekt schwirren auch irgendwo auf meinem PC rum...

(gesamtes Tankvolumen im Turm liegt bei etwa 50Kubikmeter)

12.04.2005, 17:51	#8
Brainiac Heerführer Registriert seit: Dec 2003 Ort: Berlin Detektor: Augen, Ohren, Nase und Verstand Beiträge: 3,171	Ich dachte zu dem Objekt hätte ich schon mal eine Thread eröffnet... Wir haben das Gelände und die Gebäude bereits vor über einem Jahr genau erforscht. Das Herrenhaus und der Schloßpark wurden um 1866 von einem industriellen Berliner errichtet. Die Villa hatte ursprünglich in der Mitte sogar einen Turm, sieht man auch noch an dem runden Raum der als Fundament diente und sich durch alle Stockwerke zieht. In den 50'er Jahren wurde die Villa umgebaut: neues Dach, Turm weg, Dienstaufzug weg, Zentralheizung, Wintergarten... Davor war in jedem Raum des Gebäudes ein Ofen, was man deutlich an den zahlreichen Schornsteinenden auf dem Dachboden sieht. Interessant sind Weinkeller und zugemauerte Gewölbe im Keller... Der Turm wurde ebenfalls um 1866 erbaut und muß damals ähnlich viel Baukosten wie die Villa selbst verschlungen haben. Man sollte wirklich mal die qualitativ hohe Bauausführung und solide Konstruktion beachten! Ursprünglich diente der Turm nur der Wasserversorgung und als Aussichtspunkt. In den oberen drei von insgesamt sieben Etagen befinden sich zwei große offenen Wassertanks, wovon sich ein Tank über zwei Etagen zieht. Die Tanks sind genietet und aus ziemlich dicken Stahl. In der unteren Etage stand eine Dampfpumpe mit der über einen Riemenantrieb das Wasser aus dem Brunnen in die Tanks gepumt wurden. Die dort hergestellte Wassermenge sollte zur ständigen Wasserversorgung von Villa und Park dienen. Man beachte den riesigen verwilderten Springbrunnen auf der Westseite des Gebäudes! Im WK2 diente der Turm als MG-Nest um das angrenzende Hennickendorf vor den, über die in sichtweite liegende B1, nahenden Russen zu "verteidigen". Die eingeschlagene Panzergranate auf der Süd-Ost Seite konnte dem Turm aber bis auf ein kleines Ein- und Austrittsloch nicht viel anhaben. @Robby, auf keine der Etagen ist noch das Treppenhaus vorhanden da der Turm schon seit vielen Jahren nicht mehr genutzt wurde, auch nicht zu DDR Zeiten. Mit dem richtigen Equipment und Planung haben wir es aber trotzdem geschafft letztes Jahr, in einer mehrstündigen Aktion bis auf die Spitze des Turms zu kommen... Fotos zu dieser Aktion und dem restlichen Objekt schwirren auch irgendwo auf meinem PC rum... (gesamtes Tankvolumen im Turm liegt bei etwa 50Kubikmeter) __________________ ______________ mfg Swen 2006 n. Chr. - und wir sind noch immer Jäger und Sammler... Geändert von Brainiac (12.04.2005 um 17:56 Uhr).