29.10.2013, 15:43 | #21 | |
Heerführer
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Zitat:
Ist halt so und warum sollte es Fachbücher im 17/18 Jh. geben wo die Herstellung von solchen Trögen beschrieben wird Hier noch ein Beispiel von den flachen Reibschalen, wie es sie noch in Afrika gibt. Bei dem Foto kann man, glaube ich, gut erkennen was passiert, wenn der Trog so tief ist wie auf einigen Bildern zu erkennen ist
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29.10.2013, 17:00 | #22 |
Heerführer
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Themenstarter
Freut mich aber, dass das Thema auf so großes Interesse stößt!
@aquila Tolle Bilder @insurgent Wir haben in der Altmark das dichteste Kirchennetz Deutschlands, fast ausschließlich romanische Feldsteinkirchen aus dem späten 12. Jhd. - bis Mitte des 13. Jhd. Ich kenne logischerweise sehr viele der schönen Bauten. Dabei konnte ich noch nicht feststellen, dass "große Mengen an Halbprodukten" liegen blieben. Des Weiteren macht das Steinchen in Natura einen älten Eindruck, so man die extremen Verwitterungsspuren vergleicht. Ich schrieb ja bereits im Eingangspost, dass ich mir eine Weiternutzung als christliches Weihwasserbecken vorstellen kann... Für die Taufe ist das Objekt ja viel zu klein. Die Stein - und Bronzezeitler haben die (für uns) unverständlichsten Dinge mit dem Rohmaterial Stein angestellt (siehe Rillensteine, Schälchensteine, Pickgrubensteine der Hünengräber). Weshalb soll dieser Stein nicht auch in diese Zeit gehören? Wenn er nur reden könnte... Ich gehe beim Eingangspost höchstens von einer frühmittelalterlichen Entstehung aus, in der es die Feldsteinkirche noch nicht gab. |
29.10.2013, 18:05 | #23 |
Landesfürst
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@BastiSDL:
Die Feldsteinkirchen wurden gemauert, wie man sieht. Der mittelalterliche Mörtel wurde (vor Ort) mit Härtezuschlagsstoffen versetzt, wie zb. geringe Mengen Kieselsteine, Ziegelbruch, Feldspäte, Trass aus Tuff, Sandsteine, Granitbruchstücke....(und sogar Tierhaare). Diese Materialien wurden grob zermahlen oder eher wohl zerhauen. Man könnte in Betracht ziehen, dass die Steine in Deinem Eingangspost diesem profanen Zweck gedient haben. Die zeitliche Einordung fällt schwer. Bei uns in der Gegend liegen alte Granittröge (ehem. Viehtränken) in den Wäldern, die Bauern entsorgt haben (und mittlerweile bei ebay angeboten werden). Die Tröge weisen teilweise recht plane und sorgfältig gearbeitete Oberflächen auf, andere jedoch sind sehr rauh-grob, unregelmässig und verwittert, und sehen aus wie die auf Deinen Bildern. Nur eben tiefer ausgearbeitet. gruss |
29.10.2013, 18:23 | #24 | |
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Themenstarter
Zitat:
Die Form des Steins spricht auch noch dagegen. |
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29.10.2013, 18:31 | #25 |
Landesfürst
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Die Grösse passt nicht...Form spricht dagegen...im Vergleich zu was?
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29.10.2013, 18:46 | #26 |
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Themenstarter
Die Größe passt nicht für die Zerkleinerung von Mörtelmaterial.
Die Form spricht dagegen, weil der Stein mit den zwei Anhöhen einfach nicht funktional für diese Arbeit ist. Wozu sollte ich einen Stein mit zwei Anhöhen herstellen und zwischen ihnen eine Vertiefung herausarbeiten, nur weil ich Mörtelmaterial zerkleinern will? Das geht auch einfacher... Ich finde die größere Flache wirkt wie ein Sitz. Dort saß man mit dem Rücken oder mit dem Gesicht der "Opferschale" zugewandt und ließ eine religiöse Prozedur über sich ergehen. Die Christen könnten den Stein für Zwecke weitergenutzt haben. Dadurch ist uns das Teil vielleicht bis heute erhalten geblieben. Das ist meine Interpretation, der sich niemand anschließen muss. Ehe Steine nicht anfangen zu sprechen, wird sich die Funktion und das Alter des Objekts nicht mehr auflösen lassen. Vielleicht kriegen wir in diesem Thread ja noch weitere "Opfersteine" zu sehen... ! Fotos von einem muss ich die Tage mal nachlegen - den Opferstein vom Hexentanzplatz in Thale kennen bestimmt einige... Beeindruckend! |
29.10.2013, 18:48 | #27 | |
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Zitat:
Witzig wird es allerdings, wenn für die Produktion von Zweckgegenständen vollkommen übertriebener Aufwand betrieben wird. Kleines Beispiel von weiter weg. Die unten in den Bildern gezeigten Steine wurden für eine Festung der Inka vor hunderten von Jahren aus dem Fels gemeißelt. Die seltsamen Nasen oder Buckel sollen zum Transport gedient haben. Nun habe ich den Archi gefragt, warum keine Löcher gebohrt worden sind. Da wurde der richtig sauer. Es wäre eben eine Ehre gewesen, die Mehrarbeit zu leisten - zur Ehre irgendeines kinderfressenden Gottes, oder so. Sinnvoll erscheint mir das nicht. Aber die Knubbel sind nun mal da. LG Aquila
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Ich sehe verwirrte Menschen. |
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29.10.2013, 19:45 | #28 |
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Zitat:...Die Größe passt nicht für die Zerkleinerung von Mörtelmaterial...
-Es ginge ja nur um die Herstellung kleinerer Mengen Zuschlagstoffe. Dafür wär der Stein, auch in Hinsicht auf seine Masse, ausreichend. Zitat:...Die Form spricht dagegen, weil der Stein mit den zwei Anhöhen einfach nicht funktional für diese Arbeit ist. Wozu sollte ich einen Stein mit zwei Anhöhen herstellen und zwischen ihnen eine Vertiefung herausarbeiten, nur weil ich Mörtelmaterial zerkleinern will? Das geht auch einfacher... -Also ich könnte auf dem Stein schon Tuffklumpen zerbröseln, zeitgleich mit einem weiteren Mörtelknecht... Was die tatsächlich aufwendige Form betrifft: vielleicht ein etwas sorgsamer gestaltetes, schweres Arbeitsutensil (mit Prestigefaktor für den Mörtelmeister), welches als Wanderwerkzeug auf zahlreichen Baustellen zum Einsatz kam ("dichtestes Kirchennetz"). Aber schlussendlich natürlich, was wann weshalb... bleibt ungewiss gruss |
29.10.2013, 19:47 | #29 | |
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Zitat:
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10.11.2013, 19:11 | #30 |
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Roßtrappe und Lochstein zu Dahrenstedt
Nabend,
ich möchte gerne zwei weitere geheimnisvolle Steinchen zur Diskussion stellen. Das Besondere - zu beiden Steinen gibt es jeweils eine Sage! Zu bewundern gibt's das alles in dem kleinen ostaltmärkischen Dorf Dahrenstedt. Spekulationen, was einst mit diesen zwei Steinen getrieben wurde, sind ausdrücklich erwünscht! Viel Spaß beim Schauen und Lesen! |