24.01.2017, 15:27 | #21 | |
Heerführer
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Zitat:
Ich finde Deine Beiträge auch hervorragend. Danke dass uns daran teilhaben lässt. Bitte weiter so, ich lerne immer gerne dazu. Und lass die Experten Experten sein. Hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Chris
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...ne Huelse ist auch was wert |
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24.01.2017, 15:50 | #22 | |
Heerführer
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Das Leben ist das, was man mit seinen Gedanken daraus macht! |
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24.01.2017, 16:36 | #23 |
Heerführer
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So interessant...vielen Dank für den Beitrag
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24.01.2017, 18:12 | #24 | |
Landesfürst
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Zitat:
wie schon gesagt, ich bin Former ! Den Beruf gibt es nicht mehr und man sollte meinen Gießerkolegen vor 4000 Jahren nicht unterstellen dass sie nicht wussten wie der eine oder andere Fehler entsteht. Das interessante an der Sache ist, das man hier annehmen könnte das Experimentelle Archäologie im Fall vom gießen davon ausgeht das man heute anders gießt als damals. Keiner der Proleten kommt darauf das sich die Verfahren und die endstehung von Gießfehler bis in die heutige zeit überliefert haben und es also sinnvoll ist erstmal sich über das überlieferte Wissen schlau zu machen!! (Was Fleischsalat auf jeden Fall tut ! ) Zur Ausbildung des „Formers“ ( wie schon gesagt der Beruf ist inzwischen ausgestorben ) gehören als Grundlagen die Fertigungstechniken die traditionell eben in der Bronzezeit entwickelt wurden. Ich mach Laien keinen Vorwurf dass sie eben nichts wissen über den „Gießer“ zu dem ich noch ausgebildet wurde. Gerade als „Gießer“ ist man stolz darauf die ursprünglichsten aller Methoden der Metallverarbeitung erlernt zu haben. Leute, hört auf zu kompliziert zu denken, es gibt keine App zum gießen und eine der ersten Formen die ich gemacht habe waren aus Speckstein oder Matsch auf Deutsch gesagt. Das Formen Bauen aus Kunstharz gebundenen Quarzsand ist natürlich etwas aus der Neuzeit, aber ich sag ganz ehrlich, ich fühle mich an meiner Berufsehre angegriffen wenn ich solche Sprüche lese!! Im Übrigen bin ich Mitglied in diesem Forum seit mehr als 15 Jahren und habe so manch Sprücheklopfer hier überlebt. Ich finde Fleischsalat s arbeit in der Experimentellen Archäologie äußerst interessant und schätze sehr sein Interesse. Ich denke das im klar ist das zumindest ich, im nicht moderne Fertigungsverfahren beibringen möchte sondern er und die, die sich dafür ernsthaft interessieren eventuell von meiner Erfahrung profitieren können. Dabei geht es nicht um Moderne Techniken sondern um Naturgegebene Eigenheiten der Werkstoffe und deren physikalischen Eigenschaften die auch bereits in der Bronzezeit schon bekannt gewesen sein müssten.
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[ Thomas Kliebenschedel
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24.01.2017, 20:01 | #25 |
Heerführer
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Henry, nicht etwa das ich etwas gegen moderne Fachleute hätte. Weshalb auch. Die verstehen ihr Fach, desterwegen wir einigermaßen heil durch unser Leben kommen.
Aber so ganz sicher sind sie sich dann doch nicht, die Fachleute. Deshalb nutzen sie gerade bei Schweißarbeiten und Metallguss immer ausgefeiltere Röntgensysteme um Einschlüssen, Rissen und Fluken auf die Spur zu kommen. Und ich glaube nicht, dass die Menschen der Bronzezeit physikalische Zusammenhänge kannten. Nee, wirklich nicht. LG Aquila
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Ich sehe verwirrte Menschen. |
24.01.2017, 23:18 | #26 | |
Landesfürst
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Zitat:
Na ja, ich weis nicht…. Einfache Überlegung: Eine zweiteilige Form aus Speckstein ( Schalenguss ) . Diese waren mit Windkanälen ausgestattet. Sinn hat das nur wenn man erkennt das Luft ( die unsichtbar für den Gießer ist ) einen Raum füllt und wenn man diese nicht ableitet, dann füllt sich die Form nicht vollständig. Ich meine, alle Achtung vor dem Gießer der vor 4000 Jahren schon erkannt hat das Luft ( was er nicht wussten was das ist ) auch etwas ist das einen Raum einnimmt und abgeleitet werden muss! Der Gießer wusste dass wenn er einen trockenen kalten Stein heiß macht, er plötzlich nass wird. Sicher wusste er auch dass eine nasse Form das flüssige Metall aus der Form spritzen lässt. Logischerweise besteht ein Zusammenhang zwischen Wasser und der Reaktion des Flüssigen Metalls und das wusste der Gießer irgendwann nach dem im zum x-ten mal die Form um die Ohren geflogen ist. Das sind Physikalische zusammenhänge! Das Internet ist voll von Gießversuchen von Laien die dann in Foren nachfragen was passiert ist. Ich brauch 5 Minuten um zu zeigen was passiert ist ohne ein Wort zu sagen. Für jeden sichtbar, einfache Physik und ohne das man sie verstehen muss! Aber das ist im Grunde egal und ich bin auch nicht derjenige der mit erhobenen Fingern davor warnt wie gefährlich das hantieren mit Flüssigen Metall ist. Das was interessiert ist, und da finde ich es gut das es eben Laien sind, ob die Laien darauf kommen was sie falsch gemacht haben! Experimentelle Archäologie funktioniert mit dem „nicht wissen“, sonst währe es nicht Experimentell!! Und das ist eben das was auch den Fachmann interessieren kann!
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[ Thomas Kliebenschedel
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25.01.2017, 08:54 | #27 |
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Hallo Henry,
Das ging nicht persönlich gegen Dich. Jedoch bei dem Begriff "unqualifizierte Diskussion" kräuseln sich mir die Augenbrauen. Aus meiner langjährigen Zeit als Seminarleiter habe ich gelernt, dass der aufmerksame Beobachter aus jedem Disput etwas lernen kann, und sei es lediglich über die charakterlichen Eigenschaften der Teilnehmer. Ich habe aus dem Beitrag von fleischsalat persönlich lernen dürfen wie man ein Loch im Metall zubekommt. Wie man in der heutigen Zeit mit modernsten Mitteln die Entstehung solcher Löcher verhindern kann, kann ich fachlich nicht mitdiskutieren, da ich aus einem vollkommen anderen Metier komme.
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Viele Grüße von Ironpic ------------------ Manchmal, wenn mir langweilig ist, rufe ich bei DHL an und frage wann die Sendung mit der Maus kommt! |
25.01.2017, 09:54 | #28 |
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Ich finde auch, dass manche das etwas zu negativ genommen haben.
Wie Henry bin ich der Meinung, dass "alte" Technik nicht unbedingt anders sein muss als neue Techniken. Kenntnisse in neuen Techniken helfen in jedem Fall beim Verständnis alter Techniken. Hier darf man auch nicht vergessen, dass viele der neuen Techniken letztendlich auf den alten beruhen. Als doofes Beispiel der Bäcker. Klar backt man heute mit Fertigmischungen und Maschinen. Trotzdem wissen die gelernten Bäcker durchaus auch noch auf die "alte Art" zu backen. Diese hat sich sicherlich in Nuancen weiterentwickelt (Durch vorhandene Technik wie Öfen mit Dampf etc) ist aber trotzdem die "ursprüngliche". Lernt man noch richtig, lernt man auch viele Details die dem Laien nicht bewusst sind (Anteil der Hefe, etc). "Alte" Backmethoden auszuprobieren bedeutet eben zuerst man die heutigen Erkenntnisse zu nutzen und dann auch zu schauen inwiefern diese damals schon angewendet wurden (/worden sein können). Den "Alten" dabei zu unterstellen kein (oder mangelhaftes) Wissen zu haben ist dabei der größte Fehler der gemacht werden kann. Die Kenntnisse früher waren erstaunlich hoch und das in einem Ausmaß, das den Laien erstaunen würde. Z.B. hab ich letztens erst eine Abhandlung über römische Münzen und deren zeitgenössischen Fälschungen gelesen. Die verwendeten Techniken des fälschens waren erstaunlich weit entwickelt und würde man als Laie gar nicht vermuten. So wurden z.B. Bronze Abschläge mit einer "Silberfolie" umwickelt um diese echt aussehen zu lassen. Dabei war die Silberfolie extrem dünn (<0,1mm), wurde an den Rändern umgeschlagen und dann entsprechend nachbearbeitet. Man wusste also deutlich mehr als man das meinen möchte. Ob und welchem Ausmaß die physikalischen Zusammenhänge verstanden worden spielt hierbei keine Rolle und wird auch offen bleiben. Allein durch "trial and error" kann schon viel rausgefunden werden. Zusätzlich muss der Benutzer auch nicht unbedingt die Zusammenhänge verstehen um die Erkenntnisse anzuwenden. Heute fährt schließlich auch jeder Auto ohne im Detail zu wissen wie das geht. Ich kann auch Wasser zum kochen bringen ohne zu verstehen was genau da passiert. Kurzum und in kurz helfen "moderne" Techniken beim Verständnis für alte Techniken auf der einen Seite und auf der anderen Seite war man damals "moderner" als man teilweise heute meint.
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Gruss Matthias |
25.01.2017, 10:37 | #29 | |
Landesfürst
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[ Thomas Kliebenschedel
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25.01.2017, 10:46 | #30 |
Heerführer
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Also ich halte das für sehr vernachlässigbar, ob das Loch im Metall ein Klunker , ne Blase oder irgendwas anderes ist - oder irgendwie alles anders genannt wird.
"Loch im Schwert - so gehts zu" : DAS war doch irgendwie der Sinn des Beitrages - vielen Dank dafür. Und bei Leuten, die das alles genau wissen, weil vom Fach, wäre es schön, wenn sie ihre fachliche Genauigkeit DANN einbringen, wenns nötig und sinnvoll ist. Und in geschmeidige Worte packen. Der Botaniker hat z.B. zum Ausdruck Erd"beere" auch einiges zu sagen - in ner Unterhaltung über Joghurt ist das aber eher sekundär Gruß Zappo |