01.10.2015, 21:42 | #11 | |
Heerführer
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Themenstarter
Zitat:
Nein mein Lieber, so einfach ist es leider nicht - sonst würde sich die Frage ja nicht stellen. Und "Sektfrühstück" gibt es schon lange lange nicht mehr - da haben wir gleich ein "Compliance" Problem, ich bin ja kein Politiker und muss noch bissi was arbeiten für mein Geld, aber egal. Ok, hier ist die Frage: Was passiert, wenn man einen Schaltschrank (egal ob Luft- oder Gasisoliert) waagerecht anstatt senkrecht transportiert? Sagt jetzt bitte nicht - "er kommt an" oder sowas. Es MUSS hier einen Unterschied geben, den ich als nicht Techniker nicht verstehe, man mir diesen aber irgendwie nicht erklären will. Ich trau mich auch nicht mehr zu fragen. Mit "haben wir immer so gemacht" komme ich nicht weiter - scheinbar hat es irgend einen Grund, warum die Dinger immer nur senkrecht, also stehend transportiert werden. Hintergrund: Es wird stets behauptet, dass man Schaltschränke nur stehend transportieren sollte, da sich angeblich (vielleicht?) die Maße verziehen und die Elektronik im Inneren Schaden nehmen könnte? Problem ist nämlich, dass die Dinger so groß sind, dass man zum stehenden Transport keine normalen LKW mehr nehmen kann. Man muss für jede noch so kleine Lieferung immer besondere LKW ordern, die schlecht verfügbar sind und teuer obendrein. Das ganze Problem hätte man nicht, wenn man die Schränke, statt senkrecht also waagerecht transportieren kann. Als ich meine Anmerkungen bei einem Konstrukteur (nennt sich heute alles ganz toll R&D = Research and Development) geäußert hatte, wurde ich nur müde belächelt und irgendwie nicht ernst genommen. Ich muss zugeben, dass ich mich mit den Dingern auch null auskenne. Ich hab mich dann nicht mehr getraut, weil man gleich als Depp abgestempelt wird, von den studierten oberen 10.000 Dr.Ings. Ich kann als Laie also keinen Unterschied erkennen, was an einem Schaltschrank kaputt gehen soll, wenn man ihn anstatt stehend mal liegend transportieren sollte. Das erschließt sich mir einfach nicht. Wie so ein "ungeschriebenes Gesetz" oder sowas. Meinen letzten Kühlschrank hab ich auch liegend transportiert - und er läuft seit ca. 10 Jahren wie eine 1. Also, Ihr schlauen Elektroniker - klärt mich mal auf: Gibt es da einen Unterschied wie z.B. er verzieht sich, er wird unbrauchbar, er ist zu empfindlich, seine Isolation geht kaputt, das Schutzgas entweicht whatever?! Keine Ahnung. Danke Chris
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...ne Huelse ist auch was wert Geändert von Profitaenzer (01.10.2015 um 22:01 Uhr). |
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01.10.2015, 21:50 | #12 |
Oberbootsmann
Heerführer
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Das sollte grundsätzlich keinen Unterschied machen.
Aber - es gibt Einschränkungen, alte Gleichstrom/Drehstromanlagen haben teilweise Ölbad-Schalter etc. Die darf man wegen der Entlüftung der ölführenden Komponenten tatsächlich nur aufrecht transportieren...
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Kein Berg zu tief! |
01.10.2015, 22:20 | #13 |
Heerführer
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Also, um das mal klar zu sagen: Wenn ausgesprochenes Expertenwissen abverlangt wird, halte ich mich gern zurück.
Was Deine Frage allerdings betrifft, kann ich Dir aus meiner Erfahrungswelt berichten: Schaltanlagen enthalten oft Schaltgeräte, die unter widrigen Bedingungen auch kleinste Ströme sauber weiter leiten müssen. Dazu werden sie händisch feinjustiert. Beim Transport könnte diese Abstimmung durch Rütteln beeinträchtigt werden. Daher vielleicht die Frage. Ich werde mich morgen mal versuchen schlauer zu machen; melde mich dann. LG Aquila
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Ich sehe verwirrte Menschen. |
01.10.2015, 23:00 | #14 |
Landesfürst
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Es scheint wohl etwas mit https://de.wikipedia.org/wiki/Buchholz-Relais zu tun zu haben.
Auch hier zu lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Schaltlichtbogen Aquila ...hochstehend oder liegend...es rüttelt... |
01.10.2015, 23:07 | #15 | |
Oberbootsmann
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Zitat:
Das wichtigste ist eine vernünftige Ladungssicherung. Mit ein paar Gurten auf einer Palette festgelascht ist Murks, da sollte man schon eine professionelle Verpackung umsetzen. Es ist selbstverständlich, das die Montageplatte bei liegender Lagerung nach unten kommt.
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02.10.2015, 03:12 | #16 |
Ritter
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Ich mische mich ja nur sehr selten in eine hiesige Diskussion ein -
und alles bisher Geschriebene ist weder falsch noch irrelevant. Aber: Der Hersteller der Anlage(n) hat dem Versender/Spediteur die speziellen Versandangaben zu liefern! Soll heißen: Einen "einfachen" Schaltschrank mit Schütz, Klemmen, Frequenzumformer etc. usw. kann/sollte in beliebiger Größe und Lage (bei sinnvoller Verpackung) expediert werden können. Es gibt aber auch (die schon oben angerissenen) Ausnahmen! Das geht teilweise sogar soweit, daß man die max. Lageabweichung bzw. Beschleunigungsparameter spezifiziert und via Datenlogger überwacht. Summa: Rede im Zweifelsfalle mit dem Hersteller/Versender!!! Dieser sollte aber eigentlich die speziellen Spezifikationen schon selbst anspechen -> Transportversicherung GA Micha2 Geändert von affenbrotbau (02.10.2015 um 03:28 Uhr). |
02.10.2015, 06:00 | #17 |
Moderator
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vielleicht hilft das?
zitat:
Warenbeschreibung In Schaltschränken / -anlagen werden empfindliche elektrische, elektronische und mechanische Elemente aus der Steuerungs-, Antriebs-,Versorgungs- und Sicherheitstechnik installiert. In der Regel sind es hochwertige Elemente. Schaltschränke bestehen aus Schrankgehäuse, -tür und den Einbauten (z. B. Montageplatten), die in aller Regel entweder als Einschub ausgebildet oder auf einer Montagewand befestigt sind. Qualität An Transport und Lagerung von Schaltschränken werden hohe Ansprüche gestellt. Schaltschränke sind vor allem während des Transports, des Umschlags und der Lagerung (TUL-Prozesse) gegen mechanische und klimatische Beanspruchungen zu schützen. ... quelle
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ich lasse mir nicht in meinem gehirn rumwühlen, ...
ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!? dr. koch - "1984" |
02.10.2015, 08:04 | #18 |
Geselle
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Haben Eure Schaltschränke die aufgesetzten Schaltschrankkühlgeräte (z.B. von Rittal)?
dann könnte es daran liegen. Normale Schaltschränke passen in jeden Standard-LKW, nur die mit den aufgesetzten Kühlern sind dafür zu hoch. Rittal schreibt m.W. einen stehenden Transport vor. Gruß Hans |
02.10.2015, 09:23 | #19 |
Ritter
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Schaltmittel ( hier z.B. Relais , Schütze , Sicherungen , Überspannungsableiter ,Klemmleisten etc ) werden in der Regel auf Profilschienen ( waagerecht ) montiert ( bzw. nur aufgeclipst ) . Bringt man die Profilschienen in eine senkrechte Position , so würden die Schaltmittel auf der Schiene wandern , bzw. bei der Rüttelei eines Transports sich sogar von der Schiene lösen und könnten die Verdrahtung auseinanderrupfen , die ja meist nur in Kabelkanälen ausgeführt wird.
Nicht schön so einen Schrank auszupacken . Auch die Hersteller der Betriebsmittel geben meist eine Montagerichtung vor , die es zu Beachten gilt . Werden Schaltschränke für extreme Beanspruchungen gebaut ( z.B. transportabel für Bergbaueinsatz ) so werden die Betriebsmittel meist einzel befestigt . Gruß Surf
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Durchtrenne immer erst den blauen Draht-wenn die Uhr schneller wird-Lauf |
02.10.2015, 11:17 | #20 | |
Heerführer
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Zitat:
R&D= heisst das bei anderen firmen als daimler auch so? ^^ zur Sache: wie so oft muss man nicht immer ganz ins detail gehen. natürlich wird der hersteller IMMER den sichersten Weg empfehlen. natürlich gibt es beispiele, dass es trotzdem auch anders geht .. klar .. aber davon kann man eben nicht immer ausgehen (gründe gabs von anderen ja genug). auch wenn es immer toleranzen gibt, möchte die kein hersteller ausprobiert haben. und in einem geschäftsumfeld sollte man sich tunlichst an die vorgaben halten. es ist deutlich teurer einen neuen schrank zu besorgen und eine wartezeit zu haben. ich vergleich das mal mit der apple watch ... angeblich laut hersteller nur spritzwasser geschützt. trotzdem kannst du mit der watch locker ne stunde baden und schwimmen. eigentlich. wenn du pech hast geht sie irgendwann dabei kaputt und dann hast du halt nur noch ein kaputtes, teures spielzeug.
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Gruss Matthias |
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