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16.04.2004, 20:20 | #1 |
Ritter
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Flarak Stellungen bzw. Einheiten hatten nie eine hohe Truppenstärke. Stellungstruppenstärke, so um die 30 - 40 Mann. Ich war selber (insgesamt 8 Jahre) Ende der sechsiger Jahre in einer Flarak Einheit.
Eins macht mich jedoch stutzig bei diesem Bericht und zwar die Bunker. Ergibt eigentlich keinen Sinn, da sämtliche Flarak Einheiten, Mobile Einheiten waren. Raketen (sowie Hawk als auch Nike) wurden auch keine in Bunkern gelagert. Zumindestens war das bei uns in der Bundeswehr Damals so. Gruß Bernd
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17.04.2004, 09:41 | #2 | |
Heerführer
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Themenstarter
Zitat:
nun ja, so mobil war diese Stellung auch nicht, eher Ortsfest. Für alle Raketen gab es Betonfundamente, teilweise auf Anhöhungen. Allerdings auch so viele, das diese m.M. nicht in den 64m2-Bunker gepasst hätten. Ich habe hier noch eine Luftbildaufnahme, als die Stellung noch in Betrieb war: |
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16.06.2006, 08:31 | #3 | |
Einwanderer
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Zitat:
Raketen wurden nicht in Bunkern gelagert. Auf jedem Startgestell lagen drei , d.h. 6x3=18 Stück. Die nächste Beladung und ein paar zur Reserve wurden in Alu-Behälter innerhalb von Erdwällen in der Nähe des Abschusses gelagert. Eine Batterie hatte ungefähr 40 Raketen nach meiner Erinnerung. Es gab zwei Abschusssektionen zu je drei Startgeräten. Die befahrbaren Erhöhungen waren waren die Standorte für die Radargeräte. Zu jeder Section gehörte ein Hochleistungs-Zielbeleuchtungradar (HPIR). Dann gab es das PAR für entfernte und in mittleren Höhen fliegende Ziele und das CWAR für näher und niedrieger fliegende. Weiter gab es noch das ROR für die Entfernungsmessung. Die Shelter mit den andern Geräten zur Feuerleitung standen auf LKW. HAWK war mobil. Mit Auslösung einer Movment Warnig Order konnte mit den Vorbereitungungen zur Verlegung begonnen werden. Da wurden die Abdeckungen von Kabelkanälen geöffnet, LKWs in die Nähe der Geräte gefahren usw. Dann kam die Execution Order. Wir waren in weniger als einer Stunde komplett aus der Stellung. Meistens waren wir bedeutend schneller. Das galt für alle bei der Nato assignierten Einheiten, auch für die niederländischen. Das wurde von ORE-Teams des AAFCE überprüft, dabei waren auch niederländische Kameraden. Geändert von lefg (16.06.2006 um 08:49 Uhr). |
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07.08.2006, 12:17 | #4 |
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Themenstarter
Nach über 2 Jahren habe ich mal wieder die Raketenstellung besucht, um die Veränderungen vor Ort zu dokumentieren.
Die Anlage befand sich ja schon beim ersten Besuch in keinem besonders guten Zustand. Vieles wurde mittlerweile demontiert oder zerstört.... 1-2) Das kleine Trafohäuschen steht offen. Alles, was wie Kupfer aussah, wurde entfernt. 3) Das Eingangstor. 4) Das Wachhäuschen. 5) Das Hinweisschild rechts neben der Auffahrt wurde demontiert.
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Gruß, htim |
07.08.2006, 12:20 | #5 |
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Themenstarter
Gebäude auf dem Gelände....
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Gruß, htim Geändert von htim (07.08.2006 um 12:29 Uhr). |
17.04.2004, 11:43 | #6 |
Ritter
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@htim
Für alle Raketen gab es Betonfundamente, Fundamente waren zwar gut, brauchte man aber ebenfalls nicht. Die Raketen waren ja auf fahrbaren Abschusslafetten und zwar ständig!!!!!!!! Interessant wäre ob die Anlage schon vorher bestand oder extra dafür gebaut wurde (was ich bezweifle). Unsere Anlagen stand Damals auf dem ehemaligen Gelände der Zeppelin Werke in Friedrichshafen, nur in Ruhezeiten. Bei Übungen bezogen wir sogar Stellung an Berghängen der Alpen.
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17.04.2004, 20:46 | #7 |
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Themenstarter
@schaumal571, Danke für die Infos. Diese Anlage gehörte zum Flarak-Gürtel der NATO, der zur Zeit des kalten Krieges aufgebaut wurde. Weitere Infos habe ich noch nicht, da ich, wie gesagt, erst vor kurzem von der Existenz dieser Anlage erfahren habe (Obwohl nur einige km von meinem Wohnort entfernt).
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24.04.2004, 07:30 | #8 |
Geselle
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Moin,
da unsere Nike-Seite (bald Seiten) einem Update unterzogen sind, hier ein Link zu einem Spezialisten http://www.goerigk-jever.de/ Gewöhnungsbedürftige Navigation aber Unmengen an Infos. Auf Nike-Basen gab es Sektionsbunker im Bereich der LA (Launching Area). Einen für je 4 Raketenlafetten (in Münster und Schöppingen), sowie einen Mannschatsbunker, ausgeführt als Rohrdeckungsgraben in der Nähe des Sozialtraktes. Auf der IFC (Integrated Fire Conroll) gab es in Münster zwei Rohrdeckungsgräben, halb erdversenkt. Über Schöppingen ist da nichts bekannt, da das Gelände der IFC nicht zu betreten ist. Gruß Georg Geändert von 7Grad (24.04.2004 um 14:07 Uhr). |
24.04.2004, 11:27 | #9 |
Heerführer
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Themenstarter
@7grad,
vielen Dank für die Informationen. Deine Aussagen treffen genau auf diese Anlage zu: Ein Röhrenförmiger Bunker, in dem 2 Sitzreihen angebracht waren, sowie ein größerer Bunker. Ich vermute, mit den Schaltkästen im Bunkervorraum (siehe Foto) wurde der Launch-Vorgang ausgelöst ? |
24.04.2004, 12:33 | #10 |
Geselle
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Nope, damit kann kein Startvorgang ausgelöst worden sein, der wurde aus den Sektionsbunkern ausgelöst. Bilder von dem Sektionsbunker, aus dem gestartet wurde, dem Hangar, in dem die Raketen standen und dem Startplatz habe ich angehängt.
Ein Bild des Mannschaftsbunkers am Eingang von aussen ist auch dabei. Die elektrische Anlage drinnen diente IMHO der Verschließung dieser Luftschutzanlage, sonst nichts. HTH 7Grad |
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