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15.06.2013, 11:34 | #1 |
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Nun kann die Klinge mit einer Holzzange aus der Glut genommen werden.
Man sollte vorher sicherstellen, dass die Holzzange die Klinge auch sauber packen kann, denn beim nächsten Schritt ist Präzision gefordert: Man legt die heiße Klinge auf die eine Holzhälfte und presst die zweite mit aller Kraft darauf. Hierbei müssen die Ecken genau zueinander ausgerichtet sein. Was bei diesem Arbeitsschritt passiert, ist gleichermaßen einfach wie genial: Die heiße Klinge verkokt das Holz und sorgt so für ein exaktes Negativ, welches nur noch wenig Nachbearbeitung erfordert.
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15.06.2013, 11:38 | #2 |
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Als nächstes wird die Scheide in ihrer Breite etwas näher an das gewünschte Maß gebracht. Soweit möglich, sollte man grobe Werkzeuge verwenden.
Wenn dies geschehen ist, wendet man sich der Innenseite mit dem Klingenabdruck zu. Alles verkohlte wird vorsichtig mit einem Holzmeißel entfernt. Um ein Verrutschen zu verhindern, sollte das Werkstück mit Stöckern am Boden fixiert werden. Die Schläge auf den Meißel müssen vorsichtig ausgeführt werden, denn wenn man jetzt zuviel Material entfernt, kann es sein, dass der Dolch später zu locker in der Scheide sitzt.
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15.06.2013, 11:42 | #3 |
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Zwischendurch sollte man prüfen, ob die Klinge schon passt.
Wenn dem so ist, ist nun die Außenseite der Scheide an der Reihe: Sie wird nach und nach abgeflacht. Die groben Arbeiten lassen sich hervorragend mit einem Holzmeißel ausführen, für die feineren eignet sich dann doch ein frischer Abschlag etwas besser. Wer möchte, kann das Holz nun noch mit Schachtelhalm glätten. Falls man die Scheide allerdings noch bespannen will, ist dies nicht nötig. (Schaut Euch mal die Flämmung des Holzes auf dem letzten Bild an- Ich war schon drauf und dran, das Ganze so zu lassen)
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Willen braucht man. Und Zigaretten! Geändert von fleischsalat (15.06.2013 um 12:02 Uhr). |
15.06.2013, 11:47 | #4 |
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Jetzt geht es mit dem Leder weiter: Zuerst wird es um das Holz gelegt und falls erforderlich zurechtgeschnitten. Bei der Gelegenheit sucht man sich aus, welches die Schauseite wird und wo eine Gürtelschlaufe am besten sitzt.
Beim Anpassen des Leders sollte man auch gleich die Löcher für das Garn mit einem Pfriem herstellen, da selbst eine gut gearbeitete Geweihnadel bei Leder schnell an ihre Grenzen stößt. Wenn das alles soweit vorbereitet ist, wird die Gürtelschlaufe geschaffen und auf das zweite Teil aufgenäht. Dann näht man die Außenhaut fest um das Holz und schneidet eventuell überstehende Reste ab. Die Nähte aus Hanfgarn sollten doppelt ausgeführt werden.
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