08.04.2013, 21:20 | #1 |
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Bronzeguss Lehmofen
Zu den wichtigsten Dingen beim Bronzeguss gehört natürlich der Ofen.
Dieser hier ist vielleicht etwas überdimensioniert, soll aber für Schmelzemengen bis zu drei Kilo herhalten. Als erstes sucht man nach einem geeignetem Ort, um den Ofen zu bauen. Hierbei ist besonders auf Brandschutz zu achten (Weit genug weg von allem brennbaren!!!) Hat man diese geeignete Stelle gefunden, platziert man einen etwa 5 cm dicken Lehmflatschen auf dem Boden. Bei der Einrichtung der Feuerstelle ist zu bedenken, dass man auch Platz für ein zweites Feuer braucht, um die Formen vorzuheizen. Dann legt man ein Tonrohr (DM 3-5cm) auf den Flatschen. Das Rohr dient der Belüftung. Nun beginnt man, die Ofenwandung kreisförmig aufzubauen. Unten ist der Ofen dicker als oben!
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Willen braucht man. Und Zigaretten! Geändert von fleischsalat (12.08.2013 um 19:43 Uhr). |
08.04.2013, 21:24 | #2 |
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Der Ofen muss nicht schön aussehen- Dicht und gleichmäßig gebaut sollte er aber schon sein.
Wenn der Ofen fertig aufgebaut ist, bedeckt man den Boden im Inneren mit Baumrinde und entfacht darauf ein Feuer. Anfangs muss das Feuer recht klein gehalten werden, nach einiger Zeit kann man den Ofen bis oben hin mit Holzscheiten füllen. Auf diese Weise wird der Ofen getrocknet.
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08.04.2013, 21:28 | #3 |
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Wie auf dem Thermometer zu sehen ist, zieht der Ofen jetzt schon ganz gut. Noch höhere Temperaturen werden durch eine zweite Zuluftöffnung und die Verwendung von Holzkohle erreicht.
In der letzten Ausbaustufe hat mein Ofen ohne externe Belüftung unter Einsatz von Holzkohle gut 900 Grad geschafft!
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08.04.2013, 21:33 | #4 |
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Jeder Ofen gelangt einmal an den Punkt, an dem er einfach nicht mehr zu gebrauchen ist. Risse durchziehen die Wandung und die Bereiche um (und teilweise auch auf) die Zuluftöffnungen sind komplett verglast.
Ich habe das „Ende“ dieses Ofens, genauer gesagt den Abbau, mal etwas genauer durchgeführt. Der eine oder andere kann aus diesen Bildern lesen Der gestörte Untergrund resultiert daraus, dass der Ofen auf eine bestehende Feuerstelle aufgesetzt wurde!
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Willen braucht man. Und Zigaretten! Geändert von fleischsalat (08.04.2013 um 21:50 Uhr). |
08.04.2013, 21:46 | #5 |
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... Du mußt ganz schön Zeit haben Hast Du den Ofen mit der Bronzesäge zerteilt?? Auf jeden Fall wieder ne nette Arbeit! kleine Anregung: ... dem armen Stadtkind muß man heute leider erklären, was Lehm oder Ton ist. Die meisten denken einfach nur an "Dreck". Oder gar jeder Acker besteht aus Lehm ... Für das Belüftungsrohr könnte man vorher eigentlich ne Flasche Steinhäger killen und der dann den Boden absägen. Wäre doch romantisch rustikaler Wie wäre es, wenn wir zum Sommertreffen sowas wie einen Backofen bauen?? Da machen wir Fladenbrot oder sowas. Sch... auf Werners Gullasch - wir machen uns Hirsebrote ... Wäre auf jeden Fall zu überlegen ... Gruß Jörg
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08.04.2013, 22:01 | #6 | |
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Zitat:
Für die "Stadtkinder" zum Nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Lehm Wir vom "Dörpe" kennen das ja bereits Es wurde hierbei relativ sandiger Lehm verwendet, dem noch Tierhaare (Pferd) und Bollen (Ebenfalls Pferd) beigemischt wurden. Diese Zusammensetzung sorgt für eine wesentlich höhere Belastbarkeit gegenüber "reinem" Lehm und ist übrigens auch für den Formenbau zu gebrauchen
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08.04.2013, 22:47 | #7 | |
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Zitat:
Ansonsten könnten wir auch einen "Urlaubsschein" bei Markus und Christine für dich beantragen... -------------------------------------------------------------------- Eine nette Idee, den ausgedienten Ofen als Grabungsmuster zu nutzen.. Könnte man auch Ton für den Ofen benutzen..? Geändert von fleischsalat (09.04.2013 um 06:56 Uhr). |
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09.04.2013, 07:02 | #8 |
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Moin,
mich würde sowas ja auch ma reizen.... Aber leider fehlt der Platz. Wenn unser fleischsalat dann irgendwann wieder in der zivisilation angekommen ist, bin ich auf das Experiment gespannt, wie lange es wohl dauert bis an solch einer Stelle wieder Gras wächst... Grüße-
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09.04.2013, 07:07 | #9 | |
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Zitat:
Mich hätte es am meisten interessiert, den Ofen verwittern zu lassen. Naja, man kann nicht alles haben.
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09.04.2013, 07:29 | #10 |
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Naja, wenn der Ofen nicht komplett zerissen ist, dass der Frost ihn sprengt,
denke ich mal steht der seehr lange..... Grüße-
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