22.06.2006, 22:34 | #11 |
Landesfürst
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Themenstarter
Experte Teil 2
Ich habe mir im Forum die Bilder angesehen und die Kommentare gelesen. Die
Situation ist nicht so unwahrscheinlich wie im ersten Moment anzunehmen. Bei Thiesmeier (2004) finden sich eine ganze Reihe von Angaben, dass Feuersalamander ihre Winterquartiere in Höhlen und Bergwerksstollen haben und bis zu 100 m in diese Stollen eindringen. Beobachtungen haben ergeben dass bis über 100 Tiere dort zu finden waren. Unterirdische Lebensweise im Winter ist also durchaus normal. Auch über Larvenfunde in Eingangsbereichen von Bergwerksstollen wird berichtet, auch über Funde in völlig dunklen Bereichen. Es wird im Allgemeinen angezweifelt, dass die Tiere bei Temperaturen unter 10° und extremer Nahrungsarmut die Metamorphose beenden. Aus dem Westerzgebirge wird aber ein Fall zitiert, wo Feuersalamanderlarven die Metamorphose beenden und besonders groß werden, bis zu ca. 90mm Länge. Nahrungsgrundlage soll sich zersetzendes Grubenholz sein, irgendwelche Überbleibsel, das durch Amphipoden, also Kleinkrebse, zersetzt wird, die dann die Nahrungsgrundlage der Salamanderlarven sind. Da die Amphipoden Spalträume im Boden der Gewässer aufsuchen, sind sie häufig kaum zu sehen. In Bergwerksgewässern gibt es auch den augenlosen Höhlernkrebs Niphargus, der ebenfalls als Nahrung dienen könnte. Allerdings sahen die abgebildeten Larven zum Teil recht mickrig aus. Also Nachsuche nach Nahrung am Boden wäre sinnvoll. Soviel als Erstes. Mit den besten Grüßen N.Grosser
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Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix, oder er darf nicht |