14.10.2012, 18:56 | #1 |
Moderator
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Steinzeitlicher Bogenbau Selbstversuch
Moin zusammen!
Manche von Euch haben den Braten ja schon gerochen- Das nächste Experiment ist der Bau eines steinzeitlichen Bogens. Bogenbau? Der Stock mit der Strippe daran? Ist doch einfach... Nein! Tatsächlich steckt hinter einem Bogen einiges an Knowhow- So sieht es jedenfalls in der Literatur zum Thema aus. Es geht um Maserungen, gleichmäßiges Biegen der Wurfarme, Holzwahl usw usw Ich habe mich für Hasel entschieden, da das Holz als „anfängertauglich“ eingestuft wird. Der Bogentyp, der entstehen soll, nennt sich „Holmegaard-Bogen“ (Benannt nach seinem Fundort). Auf dem ersten Bild seht ihr, was man braucht, um den Rohling zu schaffen: Axt und Dechsel aus Geweih, sowie Holzkohle zum Markieren und Anzeichnen. Zuerst wird die Länge angepasst (Der Bogen soll der Körpergröße entsprechen. In meinem Fall 1,88mtr). Dazu markiert man die Länge umlaufend mit Holzkohle (Bild 2). Als nächstes wird mit der Geweihaxt die Überlänge entfernt. Die Axt muss schön scharf sein. Nachschärfen ist kein Problem und lässt sich in den meisten Fällen mit einem Flintabschlag und Sandstein schnell machen. Ein kleiner Hinweis zur Schärfe der Axt: Man kann sich tatsächlich an der Klinge schneiden. Nun wird die Mitte angezeichnet. Hier tut sich auch schon das erste Problem auf: Wie misst man die Mitte mit steinzeitlichen Methoden? Hier musste ich passen und einen Zollstock benutzen. Wenigstens war es schon ein älterer... .
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Willen braucht man. Und Zigaretten! Geändert von fleischsalat (14.10.2012 um 19:16 Uhr). |