19.08.2009, 20:39 | #1 |
Heerführer
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Scherbe alt aber wie alt?
Habe noch vom WE diese Scherbe in der Tasche gehabt und will nun unbedingt wissen wie alt diese ca. ist.
Habe schon ähnliche Stücke gefunden aber die waren sauberer verarbeitet,soll heißen,der Ton von dieser Scherbe ist mit sehr viel Kies,kleinen Steinen und Katzengold verunreinigt was doch schon auf ein gewisses Alter schließen lässt. Könnte es sich sogar um eine Art Urne handeln denn die Innenseite ist sehr schwarz.(Aussen eigentlich auch)....jedenfalls habe ich so ein Stück noch nicht in den Händen gehalten. Würde mich freuen wenn ihr mir helfen könnt.
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Gruß B78 Jehova, Jehova...wer hat hier Waldsuche gesagt? Zitat: Oelfuss |
19.08.2009, 21:58 | #2 |
Heerführer
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Recht grob gemagert... ich denke, mit dem Hoch- bis Spätmittelalter liegst Du schon mal nicht zu früh! Könnte älter sein, aber da kenne ich mich nicht mehr aus.
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19.08.2009, 22:07 | #3 |
Moderator
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Ich sag mal älter, hatte mal was ähnliches als Unterwasserfund. Bring mal zum Treffen mit, da kann man vergleichen.....
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20.08.2009, 07:00 | #4 |
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Also ich würde auf La Tenè tippen...
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20.08.2009, 13:01 | #5 |
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Recht stark gegrust. Also ich tippe jetzt mal auf kaiserzeitlich oder (wahrscheinlicher) früh mittelalterlich. Nicht mit einer Bürste reinigen- nur leicht mit einem Schwamm.
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20.08.2009, 20:01 | #6 | |||
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Themenstarter
Zitat:
Zitat:
Da habe ich wenigsten nicht so viel zu schleppen. Das wäre doch schon mal was,vielleicht findet sich am WE noch mehr davon. Zitat:
Habe leider schon etwas mit der Bürste dran rumgefummelt Wenn man eine Quersumme aus allen Antworten bildet würde ich sagen die Schwerbe ist auf jeden Fall ALT Werde am Wochenende nochmal genau die Augen aufmachen und hoffentlich mehr davon auf dem Acker finden.
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Gruß B78 Jehova, Jehova...wer hat hier Waldsuche gesagt? Zitat: Oelfuss |
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21.08.2009, 12:28 | #7 |
Geselle
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Ähnliche Keramik hatten wir einmal auf einem Gräberfeld, und da war es späte Bronze/frühe Eisenzeit. Und wie alt eine Keramik ist hat nichts mit grober Magerung zu tun.
Thorson
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21.08.2009, 13:24 | #8 | |
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Zitat:
Bestes Beispiel dafür sind ja römische Keramiken,die trotz ihres erheblichen Alters recht fein strukturiert sind. @Tony: Feines Scherbchen haste da. Und weil wir uns ja geographisch in der gleichen Gegend bewegen,bin ich natürlich besonders an einer Abklärung des Stückes interessiert. Auf Vergleichsabbildungen in Fachliteratur ist mir dieses wellenartige Kamm-Muster auf germanischer Keramik noch nicht begegnet.Die Verzierungen auf den Schulterbereichen von Urnen,Koch-und Vorratsgefäßen waren doch gradlinig und geometrisch. Ich habe aber ein Bild slawischer Gefäße gefunden,wo diese Wellen auftauchen.Feldberger und Fresendorfer Keramik des 7.-9.Jahrhunderts.Wir befinden uns zwar außerhalb des geschlossenen Verbreitungsgebietes,aber das hat nichts zu sagen.Wie man aus der Karte entnehmen kann. Vielleicht findet sich noch was im Netz;die Bilder stammen aus dem Buch "Wikinger & Slawen" von Joachim Herrmann,Akademieverlag 1982. Ist die Scherbe eigentlich gewölbt? Kann man schlecht erkennen. Wenn sie plan ist,könnte sie von einem Gefäßdeckel stammen.
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21.08.2009, 14:06 | #9 |
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21.08.2009, 16:44 | #10 |
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Themenstarter
Tach zusammen.
Es freut mich das diese kleine Scherbe hier den Forschergeist geweckt hat. Ich habe mal meine Unterlagen (Typentafeln zur Ur- Frühgeschichte) durchgesehen und würde jetzt auch auf Mittelalter (Karolingerzeit - Spätmittelalter) tippen. Hier mal ein auszug aus meinen Unterlagen. Die zeitliche Gliederung der Keramik des 8-11 Jhd. ist noch nicht ausreichend möglich.Die Gefäße sind handgeformt,bei einem Teil ist der Rand und die Schulter abgedreht.Die vielfach grobgemagerten Scherben besitzen meist eine sandig-rauhe Oberfläche.Sandböden herschen vor,gelegentlich treten konvexgewölbte "Linsen"böden auf.Der kuglige Standbodentopf (Typ Ammern) handbemacht,hartgebrannt,schwarz bis rotbraun dominiert in Westthüringen.Es deutet wie die anderen gleichartigen Gefäße auf eine Herkunft aus der scheibengedrehten fränkischen Ware hin.Weiterhin kommen eiförmige Töpfe mit unterschiedlichen Randformen vor.Der überwiegende Teil ist mit Wellenlinien und Wellenband verziert.Ausserdem gibt es Innenrandverzierungen.Selten sind Kammstich und Stempeldekor.Eine ethnische Trennung in deutsch und slawische Gefäße lässt sich nicht mit Sicherheit erzielen.Die Standbodengefäße mit verdickter abgerundeter Randlippe mit Schrägrand und Rillenverzierung stammen aus dem 9/10 Jhd. Leider wird es wohl auf Grund der Scherbengröße nicht genau möglich sein das Alter der zu bestimmen,da einfach die markanten Merkmale wie Rand und Boden fehlen. Ich denke aber wenn von einer Mittellalterscherbe ausgehe und behaupte das sie von 600-1500 unserer Zeit ist liege ich (auch dank eurer Hilfe) nicht so verkehrt. Ich hänge noch eine Grafik an und denke es könnte sich um eines der Gezeigten dickwandigeren Gefäße handeln.Wie gesagt könnte..
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Gruß B78 Jehova, Jehova...wer hat hier Waldsuche gesagt? Zitat: Oelfuss |