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24.03.2013, 18:52 | #1 |
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Herstellung einer Bronzesäge
„Wie entfernt man eigentlich den Eingusstrichter?“
Diese Frage ist hier schon ein paar mal gestellt worden. Deshalb findet ihr hier die Anleitung zum Bau einer einfachen Säge aus Bronze. Der Klingenrohling wird im verdeckten Herdguss (http://schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=76267) mit einer Zinnbronze (90%Cu, 10%Sn) gegossen. Diese Legierung ist schon direkt nach dem Guss enorm hart und widerstandsfähig und eignet sich deshalb gut zum Bau von Werkzeugen. Nachdem der Rohling aus der Form genommen ist, kühlt man ihn zuerst in einem Wasserbad. Da man ja noch keine Säge zur Hand und auch nur Steinwerkzeuge hat, klemmt man den Rohling bis zum Beginn des Eingusstrichters zwischen zwei schwere Steine. Dann schlägt man mit einem geeigneten Stein auf den Trichter, bis er etwa 90 Grad gebogen ist.
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24.03.2013, 18:55 | #2 |
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Als nächstes zieht man den Rohling heraus, dreht ihn um 180 Grad und wiederholt die Prozedur.
Die Bronze bekommt nun Risse und beginnt zu brechen. Bei Bedarf muss man den Rohling nochmal um 180 Grad drehen.
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24.03.2013, 18:58 | #3 |
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Wenn der Eingusstrichter entfernt ist, beginnt man, den Rohling zu entgraten. Dies geht sehr gut auf einer Steinplatte. Hierbei macht es Sinn, die Ecken der Platte zu nutzen. Falls die Grate etwas massiver ausgefallen sind, kann auch hier wieder ein Stein als Schlagwerkzeug benutzt werden.
Nachdem alle Grate entfernt sind, wird der Rohling noch etwas in Form geschliffen.
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24.03.2013, 19:01 | #4 |
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Sobald der Rohling grob überschliffen wurde, wird er ausgeschmiedet. Wichtig ist es, ihn vorher von Oxiden zu befreien, da man diese sonst beim Schmieden in das Material drückt.
Das Schmieden der Bronze verdichtet das Material und sorgt so für eine größere Härte. Bei der richtigen Schmiedetechnik kann Bronze übrigens die Härte von Stahl erreichen. Ideal also für dieses Werkzeug. Da das Material durch das Schmieden etwas ausgetrieben wird, muss man es erneut in Form schleifen.
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24.03.2013, 19:03 | #5 |
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Soweit erstmal. Nächstes WE bekommt die Säge dann Zähne und wird mit einem Holzgriff vernietet.
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01.04.2013, 19:57 | #6 |
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So, die Bestie hat nun Zähne
Um die Zähne in den Rohling einzuschleifen, benutzt man einfach eine scharfe Steinkante. In diesem Fall Sandstein. Dieser Arbeitsschritt geht erstaunlich schnell und nach einer guten Stunde ist das Sägeblatt fertig. Das Fehlen der Zähne im hinteren Bereich resultiert daraus, dass dort der Griff angenietet wird (was ich an diesem WE aus Zeitmangel leider nicht geschafft habe...)
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07.04.2013, 22:33 | #7 |
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Hallo
Schöner Bericht und eine gelungene Arbeit! Metallurgie ist ein wirklich interessantes und vielseitiges Thema. |
07.04.2013, 22:59 | #8 |
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Richtig gut. Ich würde gerne 5 Stück bestellen. Ist ja bald wieder Weihnachten! Und das
wäre für meine säge-undbohrfreudige Verwandschaft echt mal ein cooles Geschenk! Wie immer toll erläutert und bebildert. |