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Alt 19.06.2023, 19:26   #2
Sorgnix
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Der eigentliche Grund ...

seit sage und schreibe 18 (!) Jahren sind wir an einer Sache dran, die uns in unregelmäßigen Abständen
mal in eine idyllische Gegend in der Tschechei reisen läßt. Grob gesagt im Bereich des
Dreiländerecks. Zittau iliegt geographisch im Bereich dieser Ecke ...


Grob gesagt wird ein etwas kanalisierter Wasserlauf gesucht, mit so etwas wie einem Wehr und einer
baulich befestigten Ablaufrinne, unter der 1945 jemand etwas versteckt hat.

Es gibt eine Aufzeichnung eines Dritten, der im Auftrag des Verbergers schon vor 30 Jahren begann,
dort zu suchen. Der Sucher schrieb die Geschichte mit seinen Worten auf. Detaillierte Ortsbezeichnungen anbei.
Aber leider verändert sich nicht nur eine Landschaft binnen 80 Jahren ...
Auch aus der Erinnerung aufgeschriebenes ist nicht immer Vollständig.
Dutzende Diskussionen und Nachfragen förderten aus dem längst vergangenen Zeitzeugengespräch
immer wieder neue Details zu Tage.

Und so waren wir mehrfach natürlich im/am richtigen Ort.
Und auch an vermeintlich eindeutigen Lokalitäten - HIER mußte es einfach sein, weil doch alles
so ähnlich aussah ...

Denkste.

... dicht daneben ist auch daneben. In unserem Fall beträgt der Radius nur 150 m ...
Erst im letzten Jahr - im Anschluß an die Oktober-Tour, wo wir ja eigentlich schon fündig werden wollten,
gab es die neuen Erkenntnisse. Neue "alte" Luftbilder, erneute Hinterfragung der eigenen Ergebnisse - und
der Abgleich dieser mit den gemachten Erfahrungen vor Ort und den neuen Bildern.

"Unser" Bereich hatte sich "mächtig" verändert. Genauso, wie das ursprüngliche Ziel, was sich im
Oktober als das falsche raustellte.

Das neue Ziel ist es! 100 pro ...
Weil es auch keine andere Möglichkeit mehr gibt ...
Nach Streckenkontrolle auf Basis der Aufzeichnungen paßt es wie "Faust auf Auge" ...
(Der Verberger kann es nicht bestätigen - weil seit Ewigkeiten verstorben ...)



So.
Nun stehen wir an einem Deich/Damm, der vor ca. 15 bis 20 Jahren AUF unserem Bauwerk aufgehäuft wurde ...
Sch...
Die Frage ist, sind die baulichen Anlagen in der Tiefe noch vorhanden - oder wurde seinerzeit mit
dem Bagger erst alles abgeräumt, um dann komplett neu aufzubauen?
Aktuell sind wir der Meinung - auch aus den Erfahrungen der anderen möglichen Suchstellen, die
wir zuvor inspiziert hatten, daß die Sachen noch da sind. Bei einem anderen Bauwerk hat man
es auch im Urzustand belassen, drauf aufgebaut. Sogar wunderbar im Netz mit Bildern dokumentiert ...

Also hier:
Man hat scheinbar im alten "Bachbett" ein 300er KG Rohr von einer Seite des
Damms zur anderen verlegt. Der Damm dient als Überfahrt ...
bis zu 4m hoch 12 m breit ...
Das wollen wir doch jetzt nicht alles in Handschachtung abräumen ...


Also:
Liegt die metallene Ansammlung noch unter dem (alten) Bachbett - oder nicht.
Wie kriegt man das raus?


Von oben messen?
Das gibt verläßlich so ziemlich kein Detektor her.

Aber mit ner Stabsonde, die man in das Rohr einführt, da müßte es gehen.
Flugs einen PI-Rahmen auf Stabsonde umgebaut.
Ein Lorenz-Gerät kam zum Einsatz. Von den Dingern weiß man, daß sie funktionieren.

Also: Wathosen an, rein in den Auslaufkolk.
"Damals" war wg. der Ausspülgefahr eben das Bachbett befestigt. Was heute am Auslauf
des Rohres nicht gemacht wurde.

Die Sonde wurde eingeführt - und es gab Signale ...
ZWEI an der Zahl.
Eines, ein kurzes, starkes und abgehacktes Signal in einer Tiefe von ca. 5,50 m.
Genau im Bereich einer Muffe. Der Verbindungsstelle zweier Rohre.
Auch vom Signalaufbau spricht es dafür, daß hier ein Anker o.ä. für die Justierung des Rohres
während der Bauzeit liegt.


"DAS" eigentliche Signal ist in einer Tiefe von 2,50 bis 3,0 m zu vernehmen. So, wie es sein soll:
langsam beginnend, ansteigend, ein Maximum erreichend, dann wieder abschwellend ...

Sonst absolute Stille!
Bis auf einen 10 m entfernen Bauschuttbereich am Hang keine Metallortungen!
Insbesondere IM Rohr nicht. Was für uns dafür spricht, daß im Rohr da "etwas" liegt ...

Nun schreit das nach einem erneuten Besuch ...
Es wird eine Metallunterscheidung gebraucht!
Ein VLF-Gerät muß auf Stabsonde bzw. "sangen Sondenstock" umgebaut werden.

DANN wissen wir es wirklich.
Erst dann kommen die Überlegungen, wie man da rankommt ...


Die Eigentümer des Geländes sind übrigens bekannt.
Die mind. 6 m3 Handschachtung schrecken von einer heimlichen Aktion eher ab.
Wenn man den Eigentümer mittels entsprechender Geschichte davon überzeugen kann,
mit dem Bagger sein eigenes Bauwerk auseinander zu nehmen, ist uns das viel lieber ...
Die Hälfte soll er dann auch abbekommen ...


anbei ein paar Bilder.
Wir waren Donnerstabnachmittag für erste Inaugenscheinnahme und Messungen da - und Freitagvormittag
für Detailarbeit.

Bild 1 + 2
ungefähr so hat das früher vielleicht mal ausgesehen. So etwas suchen wir ...

Bild 3 + 4
Das PI-Gerät - wir stöberten auch letztes Jahr schon in Rohren rum ...

Bild 5
Landschaftlich treiben wir uns eigentlich immer in SEHR schönen Ecken rum ...

Bild 6 + 7 + 8
Wildnis - irgendwo hier muß es doch sein ...

Bild 9 + 10
Da sprudelt Wasser aus dem Deich ...
Und alte Befestigung bzw. Bauteile liegen teilw. rum ...

Bild 11
Das Gerät in Aktion - steckt 6 m tief im Rohr
Und im Rohr war einiges los ...
Geruchlich, kleine Krebse etc.

Bild 12
... leider waren die Klippen nicht glatt genug, um einen Abgang zu machen.
Aber fast ...

.
Angehängte Grafiken
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Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

(Heiner Geißler)
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