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Alt 11.02.2021, 00:11   #254
Adebar
Ritter

 
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Zitat:
Zitat von ghostwriter Beitrag anzeigen
diesmal gab‘ es halt nix zum abkupfern oder "sicherstellen" ...
deshalb waren bei allen anderen. die kettenglieder genau so schlecht!?
Äh, nö.

Wir können ganz sicher davon ausgehen, daß beide Seiten bei Beutegut alles genau bewertet und ggfs. übernommen haben, wenn es einen Nutzen versprach. Und das galt sicher auch für metallurgische Betrachtungen...

Sicher hatte die deutsche Seite mehr Grund, Alternativen zu bewährten Stahllegierungen zu entwickeln, weil sie vom internationalen Handel mit selteneren Metallen weitgehend abgekoppelt war.
Aber wenn sich eine ressourcenschonede Alternativlegierung für einen bestimmten Zweck als brauchbar erwiesen hat - warum nicht auch dann kopieren, auch wenn man nicht unbedingt darauf angewiesen ist?

Gerade in Kriegszeiten haben bestimmt beide Seiten die Lebensdauer eines Kampfpanzers ziemlich realistisch und damit als sehr kurz bemessen angenommen. Verschleiß, Vernichtung - viele Straßen- und Geländekilometer hat so ein Teil im Durchschnitt nicht abgespult, bevor es verlustig ging.
Und nur ungefähr so lange müssen seine Gleisketten ausgelegt sein.

Ähnlich war es ja auch mit den Übergangskriegslokomotiven der Baureihen 42 und 52. Weitgehend „enfeinerte“ Zwecklösungen, basierend auf den Vorkriegsloks der Baureihen 43/44 und 50. Ausgelegt auf maximal 10 Jahre Lebensdauer.
Daher ist es sicher so, daß in ruhigen (Friedens)-Zeiten, in welchen man alles beschaffen kann, eher hochwertigeres Material verwendet wurde, wie in Kriegszeiten.

Aber: wenn sich, basierend auf in Notzeiten entwickelten Ersatz, eine gute, haltbare und billigere Alternative herauskristallisiert - warum nicht dabei bleiben, auch nach einem Krieg?
Jeder Krieg hat doch schon immer die Entwicklungen in praktisch allen Belangen vorangetrieben.
Daher könnten auch die Sowjets bewährte, neue Legierungen nach ‘45 einfach beibehalten haben. Aber es ist in diesem Fall wahrscheinlicher, daß der Impuls zu deren Entwicklung von Deutschland ausging. Die UDSSR hatte einfach nicht die Notwendigkeit, hier Energie in Form von Entwicklungsarbeit zu investieren...

Viele Grüße, Dierk
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