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Alt 19.05.2005, 07:23   #16
Hartmut
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Grube Büchenberg - Die Schächte

Die Grube Büchenberg hat mehrere große Schächte unterschiedlichen Alters, die auch in sehr unterschiedliche Tiefen abgeteuft worden sind. Des weiteren existieren eine große Anzahl von Überhaun, die wie Schächte bis auf die erste Sohle hinab reichen. Zum Teil sind sie verfüllt, zum anderen Teil dienen sie bis heute der Grubenbewetterung.

Schacht 1 (siehe Startposting mit den Winterbildern) führt bis auf die dritte Sohle in ca. 150m Tiefe hinunter, war bis 1970 Förderschacht und ist heute Standort des Schaubergwerkes.

Schacht 2, auch bekannt als Gräfenhagensbergschacht, hat auch die oberen 3 Sohlen angeschlossen und erreicht eine Teufe von 145 Metern. Er diente zur Fahrung, Förderung und Bewetterung. Wegen Problemen mit der Standsicherheit wurde er noch während der Betriebszeit der Grube stillgelegt.

Schacht 2a ist als Ersatz für den stillgelegten Schacht 2 in den Jahren 1952 bis 1962 aufgefahren worden. Die Teufe beträgt 327,8 Meter und sein Durchmesser 4 Meter. Er ist auf der gesamten Tiefe mit Ziegelmauerwerk ausgekleidet. Er führt bis hinab auf die sechste Sohle, die aber nie richtig in Betrieb genommen wurde. Heute sieht man vor allem noch das in Ziegelbauweise gefertigte ehemalige Maschinenhaus des Schachtes. Eine kleine Firma hat sich dort eingemietet.

Schacht 3 sollte im Jahre 1970 in Betrieb genommen werden, um die an der Kapazitätsgrenze arbeitenden anderen Förderschächte zu entlasten und die Erzförderung auszuweiten. Es gab sogar eine Eisenbahnverbindung dorthin. Wenige Wochen vor der Inbetriebnahme des Schachtes verfügte die damalige Regierung der DDR das Aus für die gesamte Grube Büchenberg. Grund: Im Rahmen des damaligen RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) war vereinbart worden, dass die DDR das Eisenerz aus der befreundeten Sowjetunion zu beziehen hatte. Somit war dem Bergwerk die Betriebsgrundlage entzogen worden.
Heute befinden sich auf dem (recht wüsten) Gelände um Schacht 3 mehrere kleine Firmen, die allergisch reagieren, wenn altbergbauinteressierte Leute dort herumschleichen.

Die Bilder:

Schacht 2
Schacht 2a
Schacht 3 (aus gebührendem Abstand )
Angehängte Grafiken
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