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Alt 22.11.2015, 23:03   #7
2augen1nase
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Aha, na da sieht das ja schon ganz anders aus

Ja, die Innenwände hast du, aber wichtig ist eigentlich die Außenwände warm zu halten.

Mein Dad hat an der Ostsee neu gebaut (Mehrfamilienhaus) und sich oben eine Maisonette Wohnung eingerichtet. Diese hat zum Beispiel nur eine Wandheizung die auf Niedertemperatur läuft. Im Grunde hat die Wohnung nur links und rechts eine Wand, ansonsten ist alles verglast - man kann also einmal komplett durchguggen. Ein winziger Kachelofen ist mit integriert, wenns mal wirklich richtig kalt wird, ansonsten reicht das aber zu. Die warmen Wände halten eben die Wärme auch im Raum. Das Thema wird über einen Luftwärmetauscher beheizt und die Temperatur liegt glaube ich bei ca. 24°.

Mach was du willst, ich würd die Wärmedämmung weglassen - brauchst du bei den Wandstärken auch nicht. Im Fussbodenbereich / Kellerdecke machts schon Sinn, denn Fusskälte ist unangenehm. Auch Dachboden / Dach bringt schon was - aber nur wenn es richtig ausgeführt ist.

Gegen Schimmel solltest du alles von den Wänden und Decken nehmen was Schimmeln kann... Tapeten, diverse Wandfarben, Verkleidungen usw usf. Wenn der Putz befallen sein sollte oder insgesamt auch nicht mehr so gut aussieht: Runter damit. Danach mit Kalkputz neu putzen, darauf dann Kalkfeinputz und das kannste dann mit Kalk oder Silikatfarbe streichen - da haste dann Ruhe. Kalkfarbe ist aber nicht so ohne, zumindest dann nicht, wenn du farbig streichen willst, da hab ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Daher die Empfehlung mit Silikat. Ich musste auch lernen, dass die früher eher zu Leimfarben als zu Kalkfarben gegriffen haben - zumindest im Wohnbereich.

Kalkputz kannste superleicht selbst machen und ist spottbillig. Damit hab ich gute Erfahrungen gemacht bei meinem Wohnungsumbau. Ich hab Kalkhydrat verwendet, das ging schon gut. Die Profis schwören aber auf jahrelang eingesumpften gelöschten Kalk - soll noch besser gehen. Beim Sand solltest du darauf achten ungewaschenen Sand zu nehmen und die Mischung musst du selbst herausfinden, bei mir gabs am Anfang Risse, danach hab ich die Mischung etwas magerer gemacht und das Rissproblem war weg.

Ich habe bis dato keinerlei Risse im Oberputz und auch keine Risse an Raumecken, nicht mal am Übergang zwischen Trockenbau und Wand. Armierung und Putzschienen habe ich keine verwendet. Ich habe mir "französische Leisten" geputzt und auf diesen abgezogen. Eine Ausnahme gabs mit Armierung, nämlich dort wo Holzbalken und der Stahlträger überputzt werden mussten. Für die Holzbalken hab ich stahlgitter mit so nem Ölpapier drauf verwendet, im Bereich des Stahlträgers habe ich Streckmetall eingebaut.

Wirkliche Probleme hatte ich nur beim Verputzen der Decke, da der Mörtel auf dem alten Schilfkram einfach nicht haften wollte. Aber ich bin ja auch kein gelernter Putzer und wer weiß, vielleicht gibts da nen speziellen Trick oder so.

Auf Gipskarton habe ich weitestgehend verzichtet, nur da wo Trockenbau vorgesehen war hab ich das Zeug eingebaut, da war mir die Alternative mit Lehmbauplatten zu dick und zu teuer.
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