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Alt 17.01.2019, 21:31   #1
Sir Alottafind
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Linksdrehend und selbstgemacht

....ist dies Trommelsieb.

Gedacht zum schnellen Durchsieben von sandigem Material mit wenig Kleinsteinanteilen durch den siebschüttelfaulen Vorgeschichtsjäger entsprang das Teil einem knappen Bastelbudget und könnte durchaus ausgefeilter aussehen. Anstatt mittigem Drehantrieb per used bosch Scheibenwischermotor hätt ich ja gern einen guten drehzahlsteuerbaren E-Motor und Riemenantrieb verbaut, aber ich hab einfach keinen den finanziellen Vorgaben entsprechenden auftreiben können. Und anstatt lumperten Volierendraht wäre Edelstahlgeflecht MW 8x8 super gewesen (damit keine karolingische Glasperle entkommen kann); ist zu haben, aber ziemlich teuer.

Nun denn kam halt dieses Trommelsieb raus. Angemerkt sei, dass es solches Gerät natürlich auch zu kaufen gibt, ein bisserl kleiner dimensioniert, aber jedenfalls laufsicher. Aber einfach so phantasielos kaufen, nimmer nicht und kann ja jeder. Das Bauen macht nebenbei den Hauptspass aus..... .

Es läuft und funktioniert tatsächlich! Das ganze Trumm auf ein einfaches Holzbockgestell (gebaut aus ehem. uralten ikea-Tischholzböcken höhenverstellbar) im funktionierenden Winkel fixiert, Schubkarre drunter und von einer Seite kontinuierlich reinschaufeln.

Der Wischermotor sollte einige Stunden Dauerdreharbeit abhaben können (wenn man nicht grad Tonnen Siebmaterial auf einmal in die Trommel presst). Im web gibts einfache Drehzahlregel für ein paar Euro zu kaufen, per dem man die jeweils notwendige Drehzahl der Trommel ansteuern kann. Als Energiequelle weit draussen im Feld ohne Stromsteckdose ist ein kleines Militäraggregat vorgesehen. Vielleicht, bei weniger lang andauernden Siebereien, tuts auch eine volle Autobatterie (dazu müsst man ein wenig umkabeln....).

Die sechs Rollen sind billige kugelgelagerte Skaterrollen. Die sind in passende und ebenso billigen Rollböcken reingebaut. Darauf läuft der Zylinder über die Felgenhörner sehr geschmeidig leicht. Der Zylinder wiederrum besteht aus drei neuen und billigsten Radalufelgen. Man hätt sich auch alte vom Schrott holen können, aber bis man drei gleiche rauspflümelt, kauft man halt das Stück für 8 Euro. Das Drahtgeflecht drin über die zahlreichen Felgenlöcher per Kabelbinder fixiert ergibt einen überraschend stabilen/steifen Zylinder. Diese Binderbahnen werden durch ein dickes und klebefreudiges Tape vor dem abrasiven Siebgut geschützt.

Das Hübschrot ist selbstgekocht aus Eisenoxid, Eisenvitriol, Leinöl und Roggenmehl.

Ob das Ding auch mal auf Dauer Dreck und Feuchte aushält, muss sich erweisen. Der Antrieb zumindest hat eine Schutzabdeckung, und alle elektrischen Verbindungen sind großzügig schrumpfgeschlaucht. Das Sieb selbst wird sich jedenfalls ziemlich schnell mit dem feinen Wurzelzeugs zusetzen, was sich immer in den oberen Bodenschichten findet. Trocknen lassen und abflammen dürft hinhauen.

Und natürlich: ein simples Durchwurfsieb aus Streckmetall oder Volierendraht in Holzrahmen fixiert und Material durchstreichen würde auch seinen Sinn erfüllen. Macht aber weniger Spass....
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