Leben in der Wasserleitung
Hai,
was kann man schon noch an Überraschungen erleben, wenn wohl (fast) alles zu diesem Thema beobachtet scheint.
Doch dieser Tauchgang belehrte mich wieder einmal, dass es doch ungeahnte Überraschungen parat hat in diesem Bergwerk.
Der Beginn war wenig verheißungsvoll, denn erste Tropfen zeigten sich im Gehäuse der Canon und mir schwante schon, dass es auch diesmal keine Aufnahmen geben würde. Der zunehmende Wasserdruck dichtete das Gehäuse wenig später zuverlässig ab. Dann fehlte der Inflatoranschluß, was aber während des Abstiegs nachgeholt werden konnte.
Ich wollte für ein anderes Projekt noch ein paar Nahaufnahmen von der Holzwasserleitung machen, doch der Autofocus der Kamera hatte einfach keine Lust. Es dauerte bestimmt 5 Minuten, bis das erste Foto gelang und dann gab es auch gleich eine Überraschung. In dem Wasserrohr saß eine Larve.
Zwei Meter tiefer lag möglicherweise die Mutter am Boden. Ein weiterer 11cm großer Adultus hatte den Abstieg ins Gesenk gewählt und dabei sein Leben ausgehaucht.
Ich habe ihn dann in Ruhe vermessen können und für ein paar Aufnahmen umgeparkt.
Die Experten werden sicher das Geschlecht bestimmen können, denn dieses Tier lag noch nicht sehr lange dort unten.
Das Blechteil auf dem Foto ist eine alte Bierdose, die mal ins Wasser geworfen wurde und hier unten korrodiert.
Das andere tote Tier war schon leicht verwest, konnte aber auch vermessen und von der Unterseite fotografiert werden.
Insgesamt sind keine neuen Larven dazugekommen. Aktueller Stand: 160.
Im oberen Gesenkbereich, wo es ein paar Nischen gibt, lag trotz eifriger Suche keine Larve.
Dafür konnte eine sehr dünne Larve an der Ortsbrust beim Schwimmen abgelichtet werden.
Bei 18° und frühsommerlichem Sonnenschein ein wahrlich schöner Tauchgang.
Frohe Ostern!
dER qUERTAUCHER
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Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix, oder er darf nicht
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