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Alt 07.01.2023, 02:24   #5
2augen1nase
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Sieht schlimmer aus als es ist.

Die Träger waren Teil einer Dachkonstruktion - in einer Wand eingemörtelt, auf eine andere Wand aufgelegt bzw. nur geringfügig ummauert. Dach seit Jahren eingestürzt, Mauerwerk völlig durchnässt, aber Träger immer nur frei bewittert - also der ehemalige Auflagerbereich der Träger zeigt schon deutliche Rostspuren, wobei ich das auch schon deutlich schlimmer gesehen habe. Die Träger sind eh zu lang für den Einsatzzweck, da schneide ich also die schlechtesten Stellen ab.

Der Einbau ist wie folgt geplant:

Durch die Kapitelle habe ich am Ende ein Auflager von mind. 20cm - und an den Enden der Träger will ich diese dann durchbohren und nochmal zusätzlich in der Wand dahinter verankern.

Über den Kapitellen werde ich das Mauerwerk dann wie darunter bis zur Decke weiterführen - wobei die 3 Schichten Ziegel eigentlich auch unrelevant sind, tragen sie ja nicht zur weiteren Stabilität bei.


Im Bereich der Fensterstürze des Gebäudes bzw. die Fensterstürze selbst sind ein völlig überdimensionierter rundumlaufender Ringanker. Die Pfeilervorlagen haben leider keine Verbindung damit, d.h. ich habe heute erst so richtig wahrgenommen, dass mehrere Ziegelschichten eigentlich nur vor diesen Ringanker gemauert waren - erst darüber gab es wieder eine Verzahnung mit dem Mauerwerk. Ich habe die Reihen kurzerhand abgebrochen, je Seite zwei Armierungseisen gebogen und in den Ringanker eingeklebt und dann den Ringanker bis zu der Höhe "anbetoniert", auf die dann die Kapitelle gesetzt werden - und diese werde ich gesondert nochmal rückverankern.


Ich hatte im Vorfeld ja schon mit Ogri telefoniert und vorhin auch nochmal mit Jörg - und natürlich haben die Recht, wenn Sie sagen, dass da ja eigentlich nix passieren kann. Ein Träger zerbricht ja nicht einfach so - der wird sich durchbiegen und wenn er nicht zu krass überlastet wird, auch wieder zurückbiegen - bei krasser Überlast natürlich nicht, klar.


Die Rechnung die ich da im Netz gefunden habe, ist auch ne überschlägige und vereinfachte Geschichte, völlig klar - aber eben mit 4-facher Sicherheit gerechnet - und ich bin am Ende genau den gleichen Rechenweg gegangen, wie er dort dargestellt wurde. Im dortigen Forum ging dann eine Diskussion los, ob man überhaupt so viel annehmen muss - gerade wenn man drauf schaut, aus welchen Dimensionen LKW Kräne u.dgl. gebaut sind.

Und: gerechnet habe ich ja auch nicht mit den herkömmlichen Werten, die ein S235 bringt, sondern mit dem, was ich da eben zu gefunden habe.


Hier der Link zum Rechenweg:

https://www.woodworker.de/forum/thre...astung.116480/


Hier der Link zu dem Altstahl:

https://www.irbnet.de/daten/rswb/84089940034.pdf

Auf Seite 12 findest du die Angabe mit 190N / mm2 - und spannend ist eigentlich, wenn man sich auf den hinteren Seiten das entsprechende Diagramm dazu anschaut - denn die meisten Messwerte liegen ja doch in einem heute auch üblichen Bereich - nur kann man ja bei altem Stahl nicht ganz sicher sein, daher nehme ich an, dass man deshalb diesen geringen Wert angenommen hat - zur Sicherheit eben.

Und genau deshalb interessiert mich ja auch, ob der Rechenweg so korrekt ist und ob das rechnerisch tatsächlich hinhaut - denn: dann hänge ich guten Gewissens den hundsschweren 1to Aufzug da ran und hab wieder ein Regalfach leer

Wenn es sich rechnerisch nicht bestätigt, dann würde ich die kleinere Variante aufhängen. Der Einbau dieser hundsschweren Laufkatzen ist so oder so kein Zuckerschlecken. Aber die 1to Variante habe ich halt vor Ewigkeiten mal für n guten Preis mitgenommen und seitdem liegt sie ungenutzt herum - und nimmt halt Platz weg....

Letztlich habe ich für beide Kräne Verwendung und sowieso sehr selten so schwere Stücke zu bearbeiten. Aber: ich hatte auch schon 1,5to schwere Rohstücke zu kloppen, also nie kommt sowas auch nicht vor, aber eben selten. (zum Glück )

Ihr mögt ja Fotos - also ein Bild davon. Ist aber schon ein Weilchen her.

...und weils so schön ist, gleich noch eines, welches mir dann noch von den Restauratoren zugearbeitet wurde, die damals die Figur restauriert haben. Der Sockel war ja nur eine Kleinigkeit, verglichen mit der alten Dame.
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