Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 11.10.2011, 22:13   #15
Straubinger
Themenstarter
Heerführer

 
Benutzerbild von Straubinger
 
Registriert seit: Sep 2009
Ort: Straubing/Niederbayern
Beiträge: 2,351

Traditionsverein erinnert an Teil der Stadtgeschichte - Treffen am Mittwoch

Bad Kötzting. (gs) Am 1. November 1961 wurde aus Soldaten des damaligen Fernmelderegiments 72 in Feuchtwangen der Fernmeldesektor F aufgestellt. Im ehemaligen Durchgangslager für Flüchtlinge in Furth im Wald nahmen sie in Holzbaracken ihre Unterkunft. An diese Geburtsstunde erinnert der Traditionsverein am morgigen Mittwoch um 18.30 Uhr mit einer Andacht in der Kapelle beim Lindner und anschließendem gemütlichen Beisammensein im Nebenzimmer des Gasthofes.

Pastoralreferent Johannes Rückerl, der bis zuletzt auch für den Fernmeldesektor F zuständig war und derzeit katholischer Militärgeistlicher in Cham ist, sowie der ehemalige evangelische Militärpfarrer Peter Becker werden die Andacht gestalten. Im Juli 1990 war ein Gedenkkreuz für die verstorbenen und verunglückten Soldaten in der Hohenbogen-Kaserne aufgestellt worden, das nach Schließung des Standortes neben der Schindlerkapelle heute einen würdigen Platz hat. Nach ersten erfolgversprechenden Erkundungen am Hohenbogen wurde 1964 mit dem Bau der Kaserne in Kötzting und dem Bau des Fernmeldeturmes auf dem 1089 Meter hohen Eckstein begonnen. Im November 1965 zogen die Soldaten in Kötzting ein und machten die Stadt zur Garnison. 1966 halfen die Soldaten bereits, wie 2002 wieder, beim Einsatz gegen ein Hochwasser in der Stadt. Im Juli 1966 wurde der Fernmeldeturm in Dienst gestellt und bis zum April 1993 im 24-Stunde-Schichtdienst ohne Unterbrechung betrieben. Seine erste Bewährungsprobe bestand der Sektor 1968 während des Endes des "Prager Frühlings".


Die Kaserne erhielt 1978 den Namen "Hohenbogen-Kaserne" und war durch ein drittes Unterkunftsgebäude erweitert worden. Sporthalle, Werkstattgebäude und Offiziersheim ergänzten das Gelände in den Folgejahren. Bau und Inbetriebnahme des zweiten Antennenträgers und des horizontalen Erfassungsgebäudes fielen bereits in die "Wendezeit". Nach ersten Andeutungen über Verlegung der Einheit nach Feuchtwangen 1988 und mehrmaligen Ungewissheiten über Bestand oder Auflösung wurde im Januar 2001 mit der Bekanntgabe des Stationierungskonzeptes das Aus für den Fernmeldesektor F und die Garnison Kötzting Gewissheit. Auch mit Protesten und Demonstrationen oder als Ausbildungseinrichtung war der Bestand nicht zu sichern. Ab 1993 wurde die Einheit den Krisenreaktionskräften zugeordnet und nahm nach zahlreichen Inlandsübungen 1995 erstmals an einer Auslandsübung in Norwegen teil. Spanien, Kreta und Frankreich waren weitere Einsatzorte einiger Soldaten.


Endgültig aus Bad Kötzting verabschiedeten sich Soldaten und zivile Angehörige mit einem Appell auf dem Jahnplatz am 17.10.2003 und fuhren mit den Fahrzeugen am 5.11.2003 in einem Konvoi durch die Stadt. Im Juni 2004 schlossen sich die Tore der Hohenbogen-Kaserne als Militärgelände letztmalig
__________________
Straubinger ist offline   Mit Zitat antworten