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Alt 21.11.2022, 01:38   #41
Sorgnix
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10. - Samstag
Nun. der Saal bzw. die Halle war ja am Vortag schon gut gefüllt.
Trotz etwas beschleunigtem Frühstück kamen wir nicht ganz rechtzeitig an.
Der Einlaß war erfolgt - und der Kampf um die Plätze war eröffnet.
Die Kleingruppe, die am Freitag noch in der Reihe hinter uns saß, hatte sich auf UNSEREN
Plätzen in der ersten Flurreihe breit gemacht ...
Wir mußten uns glatt daneben setzen. Da "noch einer" am äußeren Rand saß, blieben
für Oli und mich halt die beiden Plätze in der Mitte.
Dorit saß mit Lucius, der im gleichen Moment erschien dann eben hinter uns, in der zweiten Reihe.
Alles kein Beinbruch - wir gingen zumindest nicht in der Menge unter.


11. - Vortrag Görlitz
"Neue Interpretationen zur Himmelsscheibe"
Hmmh. Da müßte man ja erstmal die Alten kennen ...
Kein Problem, die gab es zur Auffrischung mit eigenen Worten garniert geliefert.
Kernpunkt "offiziell" - die Sternenpunkte auf der Scheibe sind willkürlich aufgepappt,
haben keinen Bezug zum Sternenhimmel. Nur die Siebenergruppe wird als "Plejaden" identifiziert.
... JEDER hat sich die Platte schon angeschaut und folgt der Aussage. Ich habe da auch
nicht mehr gesehen ...
Und da zeigt der doch glatt, wo der Große Wagen zu erkennen ist ...
Stimmt! Sogar fast maßstäblich genau. Und die Plejaden werden auf einmal als ein ganz
anderes Sternbild gedeutet - was man sogar am Himmel sehen kann.
Während die Plejaden am dunklen, bronzezeitlichen Himmel eher aus 9 (!) sichtbaren Sternen bestanden,
sie heute meist nur zu siebt sichtbar sind, kommt noch dazu, daß die Plejaden in ihrer Ausformung nichts
mit der Darstellung auf der Scheibe zu tun haben - weil eben ganz anders geformt.

Und die Darstellung mit den 6 Sternen im Kreis und einem im Zentrum, die zieht sich durch
viele antike Epochen und Darstellungen, egal wie weit voneinander entfernt - wie anhand Bildern gezeigt.
Und bei dem Bild ging es immer um den "Pol" am Himmel. Den Polarstern mit einem Ring Sterne drumrum.
Den Festpunkt, die Himmelsache, um die sich alle anderen Sternbilder drehen.

Ein Pol, der heute anders aussieht, weil die Erdachse ja immer am rotieren bzw. taumeln ist, der Polarstern
zur Bronzezeit ein anderer war (zumindest stand der Ring wo anders)
(WENN ich das jetzt richtig wiedergegeben bzw. verstanden hab ...

Dann werden noch der Vollmond und eine Mondsichel auf der Scheibe gezeigt.
Wobei man sich fragt, warum die Mondsichel auf der Scheibe viel größer ist als die Vollmondscheibe.
War der Bronzezeitler zu blöd, zwei Kreise mit gleichem Durchmesser auf die Scheibe zu tackern?

... oder handelt es sich bei der Vollmondscheibe nicht eher um die Sonne??
Was sehr schlüssig dann auch erklärt wurde.
Dazu noch die Erkenntnis, daß die Scheibe "zweigeteilt" ist, sie eine Tag- und eine Nachtseite hat.
Eben für den vermeintlich wahren Gebrauch ...

Dazu noch kam eine sehr interessante geometrische Linienführung, mit der die vermeintlich
"ungeordneten" Sterne auf der "Tagseite" auf einmal SEHR geordnet dargestellt waren ...

Das ganze garniert mit Verweisen auf andere "Scheiben" aus der Archäologie auf allen Erdteilen.
Ich höre mal auf - das wird sonst zu lang.

Dazu nur noch eins:
Bei dem Thema verspürt man den Drang, an einer Diskussion zwischen den offiziellen Himmelsscheibenverfechtern
und dem Kollegen Görlitz teilnehmen zu müssen.
Blöderweise sperrt sich eine Seite aber dagegen ...


12. - Vortrag Wirth
"Das Rätsel der Sternbilder"
Wie soll ich´s sagen? Der Vorträger hatte sich Gedanken über die Sternbilder gemacht.
Warum die Dinger in vielen Kulturen auch noch die gleichen Namen tragen/trugen.
Und wie kommt man auf die Idee, die Linien zwischen eben diesem und jenem "hellen Punkt" am
Nachthimmel zu ziehen - und nicht zu nem anderen.
Und da entstehen dann Namen bzw. Bilder, die nur mit viel Phantasie auch als das
"erkannt" werden können, als das sie "getauft" wurden.
Der Schütze? Der Stier?? ... es sind nur ein paar komische Linien.

Seine Erklärung war, daß die Sternbilder in ihrer Form bzw. die "Eckpunkte" so etwas wie
Landmarken darstellen. Markante Punkte auf der Erde bzw. die sich ergebenden Flächen
der Sternbilder legte er über eben diese Landmarken. Das Ganze soll in Summe so
etwas wie eine Landkarte zur Navigation darstellen. Das Schwarze Meer wird von diesem
Sternzeichen abgebildet, das Mittelmeer von jenem. Selbst die Nord- und Ostsee.
Und das erklärte er auch noch sehr nachvollziehbar, anhand eben historischer Texte, die an sich
für den Leser immer unverständlich wirkten. Mit SEINER Interpretation hörten sich
die Texte auf einmal schlüssig an.
Den Kurs in der praktischen Navigation gab es dann nicht. Das hätte wohl den Abend gesprengt.

Auf jeden Fall aber: Hochinteressant.
Ab und an wirkte der Kollege Wirth aber auch wie ein verstreuter Professor.


13 - Mittach
Dazu hab ich schon weiter oben geschrieben.
Die Meinungen sind da halt verschieden - wie bei Geschmäckern eben üblich


14. - Vortrag Bartoszewski
"Sondengänger - Fluch und Segen"
... Fluch ODER Segen hätte es auch heißen können. Kein versöhnliches Ergebnis gibt es bei beiden Überschriften ...
Oktavian gab einen Überblick über die Rechtslage. Schatzfund. Schatzregal. Ein paar Beispiele.

Dann ein Überblick über vermeintlich ähnliche Funde in Polen aus der neueren Vergangenheit.
Und zur Krönung einige Punkte aus dem Interview mit einem der beiden Finder, teilw. sogar
mit Audiodatei im Originalton unterlegt.
Da gab es dann Fragen, Interpretationen - und Gegenüberstellungen mit seinerzeit Gesagtem
bzw gerichtlich erfaßten Aussagen. Unter dem Strich wurden da Widersprüche aufgedeckt.
Die zu werten ist nun schwierig. Was ist wahr, was ist nicht wahr ... Wer hat wann mal
die Wahrheit oder Unwahrheit gesagt? Schwer, nach so langer Zeit.
Für jede Glaubensrichtung gab es da jetzt Identifikationspunkte und Bestätigung für die eigene Wertung ...

Salomonisch geurteilt: Da scheint noch MÄCHTIG Forschungsbedarf zu bestehen!


15. - Podiumsdiskussion
Nun, die Podiumsdiskussion war eher ne Fragestunde aus dem Auditorium.
Diskutiert wurde auf dem Podium weniger. Aber O.K. - die Kollegen in der ersten Reihe
waren sich ja eh einig - da wurde halt vom Podium mit dem Auditorium diskutiert.
Es gab von einigen die Vorstellung der eigenen Gedanken zu möglichen Interpretationen.
Dann gab es Hinweise zu Forschungspunkten, die die Forscher mal angehen sollten.
Es gab noch ein paar Worte zu den Fundumständen - was im kleinen Kreis ausführlicher war,
als dann auf der Bühne. Auch egal. Wir wollten ja aus dem Saal keine Schatzsucher machen.
Ja und dann ...
... dann kam halt der letzte Beitrag aus dem Volk, was zugegebenerweise ein sehr fulminanter und
wohlvorbereiteter Ausflug in die Materie "Ufo" war. Die Kollegen schienen sich irgendwie bekannt
zu sein, der "Hutträger" betonte selbst, daß er "schon mal gesagt hätte" ...
Er führte Belege aus der Bibel an, zitierte dies, interpretierte jenes und schlußfolgerte eben "Ufo".

Ich meine bemerkt zu haben, daß die Herren auf der Bühne sich das zwar ruhig anhörten - aber
irgendwie da nicht diskutieren wollten. Es wurde auf einen Punkt nur kurz eingegangen,
der Rest einfach ingnoriert und die Veranstaltung dem Ende zugeführt.
Ich fand´s gut!
Dieses Schlußthema hätte am Ende der Veranstaltung den falschen Stempel aufgedrückt.


16. - Fazit / Abschied
Wie weiter oben schon gesagt - für die reine Informationsveranstaltung hätte mir auch der Samstag allein gereicht.
In Summe mit den Kontakten und der Räumlichkeit samt Ausstellung, war der Freitag samt Übernachtung
dazu eben auch in Ordnung.
... die reine Info kann man sich sicher auch via Internet beschaffen, keine Frage.
Aber man geht ja auch auf Konzerte, trotz daß man alle CD´s von der Lieblingsgruppe im Regal liegen hat.

Ob ich da nächstes Jahr wieder dabei wäre? Ich glaube nicht ...
Kommt auf das Rahmenprogramm an, wer sonst noch so aufläuft.
Und das Wetter - denn im Sommer wäre das wirklich ein Ort, den man für ein paar Tage in Summe
genießen könnte. Ich gehe mal davon aus, daß im Sommer Touri-Saison ist, dann die allgemeinen
Kosten höher sind. Keine Ahnung. Ist auch egal jetzt.
Die Veranstaltung war sehr gut und schön!!
So ich an Detailpunkten gemeckert hab, ist das als "Jammern auf hohem Niveau" zu verstehen ...


Ich gehe davon aus, daß der eine oder andere nach dem Lesen des Beitrags jetzt der Meinung
ist, er wäre selbst dabei gewesen ... - so sollte das auch


BILDER - mehr, schöner und besser, dürfen die anderen Teilnehmer jetzt hinten dran setzen


Gruß
Jörg
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Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

(Heiner Geißler)
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