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Alt 19.07.2019, 17:11   #53
Sir Alottafind
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Kalliope und Thalia hocken mir derzeit echt gut aufm Schoß

Mir ist aber ein kleiner Reihenfolgefehler unterlaufen vor lauter Zeigefreude der Obertagstein .

Die Casti Da Riom

...kommt vor der Obertagstein, und dieses sei jetzt nachgeholt.

Vom Julier runter, nach dem Misserfolg Marmelsburg, komm ich an der Burg Riom vorbei. Die liegt linkerhand vom Weg am Gegenhang, und ist leicht zu übersehen. Sie stellt aber eine der Hauptburgen Graubündens dar, so man natürlich mal vorbeischaut.

In der Ortschaft Conters gehts links weg ins Tal runter und hinauf zum dörflichen Riom-Parsonz. Bereits vom Tal aus stellt sich der selbstbewusst aufragende Bau recht eindrücklich dar, fast schon brutalinskisch und etwas öde. Was im Innern dagegen auf mich wartet, ist seeehr unerwartet.

Ein naher Parkplatz ist schnell gefunden, und viel Betrieb um die Burg scheints nicht zu geben. Der kurze Knirschweg hoch zur Eingangsseite ist schnell absolviert, und hier fällt mir erstmal sanftes Klavierspielgeübe von irgendwoher auf, dann die zu blühen anfangenden Hollerbüsch. Kurz bin ich gar versucht, was für daheim für Echt Graubündner Hollerspruedeli abzuzupfen, da die feine Riechzwiebel Duftunterschiede zu Oberpfälzer Ware wahrzunehmen glaubt. Statt dessen unterhalte ich mich mit den zweien heimischen Bankhockern neben dem Haupteingang. Und siehe, die kennen Hollersekt wie selbstverständlich, und teilen mein Faible dafür. Kurz tauschen wir Rezepte aus, dann lenk ich meine Schritte durch den unprätentiösen Haupteingang und bin überrascht.

Ich erwarte einen hohen dunklen Burgraum, unbelebt und kahl. Von wegen. Es empfängt wohliger Holzgeruch und tontransportierende Athmospäre, und es wird klar, dass das Klavierspiel aus dem Burginnern kommt. Die Raumhöhen sind im Entreebereich etwas über Normal, fast alles ist aus OSB-Platten gemacht. Sieht aus wie der Eingangsbereich eines Theaters. Durchgehend und eine Holztreppe rauf gehts in eine Art Lounge, mit sehr hübscher Wandgestaltung! Ein weitere Treppe führt weiter in den backstage-Bereich, und man hat einen interessanten Blick auf die blockhaften Zuschauerränge. Das gesamte Dachgestühl ist sichtbar, worin etliche Bühnenstrahler installiert sind. Große Burgmauerflächen sind ebenfalls sichtbar. Und da hockt einer, und übt Lisztpassagen vor sich hin. Stören will ich ihn natürlich nicht, und auf leisesten Sohlen stehl ich mich wieder ans Tageslicht.

Die Burg gehört zum Origen Festival Cultural Projekt , dazu auch der Julier-Turm angehört. Das gesamte Innere ist wie Haus-in-Haus ausgeführt und reversibel. Sehr schön, wie einem uralten Machtbau neues ziviles Leben eingehaucht wird.

Kurz noch wird auf der Bank vor der Burg verweilt und klavierbegleitet in die Sonne geblinzelt, und es geht entspannt weiter zur Obertagstein.

Die ist ja schon beschrieben, folgen tun hier demnächst der Flüelapass und eine Fortezza und ein bissl mehr.
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