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Alt 22.06.2006, 22:34   #88
Quertaucher
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Landesfürst

 
Benutzerbild von Quertaucher
 
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Experte Teil 2

Ich habe mir im Forum die Bilder angesehen und die Kommentare gelesen. Die
Situation ist nicht so unwahrscheinlich wie im ersten Moment anzunehmen.
Bei Thiesmeier (2004) finden sich eine ganze Reihe von Angaben, dass
Feuersalamander ihre Winterquartiere in Höhlen und Bergwerksstollen
haben und bis zu 100 m in diese Stollen eindringen. Beobachtungen haben
ergeben dass bis über 100 Tiere dort zu finden waren. Unterirdische
Lebensweise im Winter ist also durchaus normal. Auch über Larvenfunde in
Eingangsbereichen von Bergwerksstollen wird berichtet, auch über Funde
in völlig dunklen Bereichen. Es wird im Allgemeinen angezweifelt, dass
die Tiere bei Temperaturen unter 10° und extremer Nahrungsarmut die
Metamorphose beenden. Aus dem Westerzgebirge wird aber ein Fall zitiert,
wo Feuersalamanderlarven die Metamorphose beenden und besonders groß
werden, bis zu ca. 90mm Länge. Nahrungsgrundlage soll sich zersetzendes
Grubenholz sein, irgendwelche Überbleibsel, das durch Amphipoden, also
Kleinkrebse, zersetzt wird, die dann die Nahrungsgrundlage der
Salamanderlarven sind. Da die Amphipoden Spalträume im Boden der
Gewässer aufsuchen, sind sie häufig kaum zu sehen. In Bergwerksgewässern
gibt es auch den augenlosen Höhlernkrebs Niphargus, der ebenfalls als
Nahrung dienen könnte. Allerdings sahen die abgebildeten Larven zum Teil
recht mickrig aus. Also Nachsuche nach Nahrung am Boden wäre sinnvoll.
Soviel als Erstes.

Mit den besten Grüßen
N.Grosser
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