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Alt 04.09.2011, 16:25   #1
DualeReihe
Ritter

 
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Vista RG1000V2 EIN ERFAHRUNGSBERICHT

Vista RG 1000 v2

„Der Vista RG1000 ist die konsequente Weiterentwicklung der VISTA Serie. Das Konzept der leichten Bedienbarkeit verknüpft mit guter Performance und leichtem Gewicht besticht auch wieder bei diesem Modell. “

Mit diesen starken Worten wird der Vista RG 1000 v2 beim Detektorenhändler meines Vertrauens beworben.
Da er sich preislich in einem Rahmen um die 450 Euro bewegt, muss er sich inzwischen mit bewährten Geräten der oberen Mittelklasse, wie z.B. den Tesoro-Geräten messen lassen. Wie er sich innerhalb dieser starken Konkurrenz schlägt, soll euch nun mein Erfahrungsbericht über den Vista RG 1000 v2 vermitteln.

Es sind viele Monate vergangen in denen ich mit dem Vista RG 1000 v2 unterwegs gewesen bin. Obwohl ich bereits Erfahrung mit dem älteren Model der ersten Vista Serie, dem RG 750 hatte und von dem Gerät recht angetan war, muss ich gestehen, dass ich skeptisch der Ankunft des neuen Gerätes entgegen schaute...

Es standen Tage bei Wind und Wetter, Wärme und Kälte vor ihm,stark verschrottete und wenig verschrottete Äcker, Sandböden, Kies...und das ist seine Geschichte ;-)


Ausgepackt und flott zusammengebaut, selbsterklärend...Beigelegt ist eine ausführlich Bedienungsanleitung in deutscher Sprache die alle Bedienungsaspekte des Detektors gut erläutert.
Ich hatte mir direkt noch die kleine 14cm DD-Spule mitbestellt...Optional erhältlich ist noch ein Schmutzschutz fürs Gehäuse, durchaus empfehlenswert, da er mit 19,50 Euro nur kleines Geld kostet.

Produktdesign:
Halleluja, es hat sich was getan...neben einem, im Vergleich zur ersten Vista Serie, geändertem eleganterem Gehäuse, wurden noch kleine Accessoires wie z.B. Aufkleber auf der Spule hinzugefügt, so dass der dezente „Ost-Charm“ einem in Ansätzen vorhandenen modernen Produktdesign gewichen ist.
Geschmäcker sind unterschiedlich, aber ich denke hier wurde definitiv der richtige Weg eingeschlagen. Das Auge sondelt halt mit ;-)...

Die Allgemeine Qualität:
Die verwendeten Materialien wirken qualitativ durchaus ansprechend. Am Gestänge wurde auch nachgearbeitet, so dass nun alles passt und nichts mehr wackelt. Auch nach mehreren Monaten Gebrauch zeigten sich hier bisher keine Schwächen. Das Gestänge läßt sich dreiteilig auseinanderbauen und gut in jedem Rucksack verstauen. Lediglich die Größe des Elektronikgehäuses könnte hier hinderlich sein.
Selbst die Spule, welche ohne Spulenschutz auskommen muss, hat entgegen meiner Erwartungen kaum Macken. Dennoch würde ich hier das Angebot eines Spulenschutzes sehr begrüßen! Preis-Leistung im Gesamten passen hier jedoch.

Was macht diesen Detektor aus:
Wahlmöglichkeit zwischen einem Eintonmodus oder 2 Tonmodus.
28 DD-Widescan Spule
12,5 kHz Frequenz
1,4 kg Gewicht
Dreifach zerlegbares Gestänge
Lautstärkeregelung für Kopfhörerausgang oder Externem Lautsprecher
8 x 1,5 V Batterien

Bedienbarkeit:
5 Drehpoties und 2 Wahlschalter ermöglichen eine schnelle und unkomplizierte Bedienung des Detektors.
Ground-Anpassung, Sens mit On/Off Funktion, sowie Disc sind die allseits bekannten Standardparameter die man mittels der ersten 3 unteren Poties anpassen kann.
Als Besonderheit hat der Detektor noch eine Lautstärkeregelung ( Potie links oben) mit der man das akustische Ausgabesignal in seiner Lautstärke lauter und leiser machen kann. Es werden also nun keine lautstärkeregeblaren Kopfhörer mehr benötigt! Besonders interessant für Leute die ohne Kopfhörer suchen, ist dass auch das Ausgabesignal des Spritzwassergeschützen Lautsprechers durch diese Funktion in seiner Lautstärke angepasst werden kann!
Der rechte obere Wahlschalter schaltet zwischen Allmetal und Disc, der unter dem Gehäuse angebrachte Schalter schaltet zwischen 1- und 2-Tonmodus um.
Die Batterien werden, geschützt durch einen praktischen Schiebeverschluss mit kleinen “Standbeinchen“, am Ende der Armstütze eingeschoben, was für eine gute Ausbalancierung des Detektors sorgt, wobei eine leichte kopflastigkeit des Detektors aufgrund der schwereren Spule nicht abzustreiten ist. Der Winkel der Armstütze ist angenehm gewählt und ermöglicht so langes ermüdungsfreies sondeln.

Erste Lufttests:
Obwohl die wenigsten Münzen in der Luft gefunden werden, führte ich einige Lufttests durch und war von den Ergebnissen recht angetan. So konnte ich mich auch direkt mit der Signalwiedergabe und anderen Funktionen vertraut machen. Was zählt ist jedoch auf dem Feld....

Auf dem Feld:
Schnell zeigte sich, dass ich den 2 Tonmodus in jeglicher Hinsicht bevorzuge. In diesem Modus ist der Detektor trotz seiner großen DD-Spule sehr schnell in seinem Anzeigeverhalten und der Disc arbeitet selbst auf stärker verschrotteten Äckern sehr akurat. Der Einton Modus ist wie man ihn von allen möglichen anderen Geräten kennt, darum werde ich über ihn auch nicht viele Worte verlieren, er funktioniert.
Im Zweitonmodus wird “Unedles“ mit einem tiefen Ton und “Edles“ mit einem hohen Ton angezeigt.
Mittels des Discreglers läßt sich die Anzeigegrenze nach persönlichen Bedürfnissen entsprechend anpassen.

Auf einem mit Koks stark durchsetztem Feld lernte ich eine weitere “Besonderheit“ dieses Detektors kennen. Koks zeigt der Detektor im Zweitonmodus zwar mit einem hohen Ton an, jedoch ist der Ton dermaßen abgewandelt, langgezogen-gedehnt, dass man nach wenigen Probestücken mit 100 Prozentiger Sicherheit Koks von tatsächlichen Gutfunden unterscheiden kann. Der große Vorteil ist, dass man dadurch nicht wie bei anderen Detektoren den Disc anpassen muss und somit auch die Suchtiefe oder recovery speed nicht einschränken muss (Wie z.B. beim GMP den man in den Auto-Modus umschalten muss um Koks eindeutig angezeigt bzw. ausgeblendet zu bekommen).

Ein weiterer Vorteil dieses Modus wurde mir direkt bei einem meiner ersten Suchgänge aufgezeigt. Durch den im Zweiton-Modus wirklich guten recovery speed, konnte ich eine unmittelbar neben einem größeren Eisenstück liegende kleinste Silbermünze finden. Zunähst dachte ich beim Anzeigeton, dass es sich um einen Mischton handelt der zumeißt keine guten Funde zu Tage fördert, jedoch konnte ich bei langsameren überschwenken feststellen, dass es sich um 2 gesonderte Töne handelt. Des weiteren kam der hohe Anteil des Tons sehr deutlich durch. Im Discmodus gegengecheckt wurde mir nur ein grabungsunwürdiges Kratzen angezeigt. Ohne den Zweitonmodus hätte diese Silbermünze wohl nie das Tageslicht erblickt.

Für 12,5kHz kombiniert mit einer so großen DD-Spule ist die Kleinteilempfindlichkeit des Detektors sehr ansprechend. Ich war erstaunt welche noch so kleinen Teile der Detektor mit einem klaren Anzeigeton aus dem Boden holt.

Die optimale Schwenkgeschwindigkeit des Detektors ist als mittelschnell zu bezeichnen. Die bestem Ergebnisse konnten durch ein angenehmes aber nicht zu schnelles schwenken erzielt werden. Schwenkt man zu schnell schlagen Schlechtsignale auf stark verschrotteten Äckern zu oft als Gutsignal durch und man muss nachschwenken.

Die Tiefenleistung des Detektors ist durchaus ansprechend und kann sich mit vielen teureren Detektoren messen (siehe auch hier im Forum die Testergebnisse des Tiefentests). Sowohl auf kleinere Münzen als auch auf mittelgroße bis große Gegenstände zeigten sich gute bis sehr Tiefenergebnisse. Ich möchte hier keine Werte in den Raum werfen, da sich diese je nach Boden und Witterungsverhältnissen stark unterscheiden würden. Die Tiefenleistung wird den Benutzer jedoch definitiv nicht enttäuschen.
Man kann sich auch durchaus mal trauen, wenn es die Umgebungsparameter nicht anders ermöglichen, den Sens zu reduzieren, da sich selbst bei einer Reduzierung des Sens um die Hälfte, lediglich eine Reduzierung der Suchtiefe um etwa zwei Fingerbreiten ergibt.

Eine genaue Ortung des Objektes ist nach ein bisschen Übung und Eingewöhnungszeit mittels Kreuzschwenk gut durchführbar. Ein externer Pinpointer (z.B. ein Garrett ProPointer) erleichtert einem natürlich das auffinden des Gegenstandes nochmals deutlich.

Die Suche direkt unter, um und in der Nähe von Hochspannungsleitungen war völlig unproblematisch. Selbst an einem Umspannungswerk konnte ich mit nur geringer Rücknahme der Sens problemlos suchen. In etwa 50 Metern Entfernung zu einer Bahnstrecke lies sich ebenfalls problemlos suchen, leider konnte ich nicht näher an die Bahstrecke heran, da es die Umgebnung nicht hergab.

Mit den unterschiedlichen Böden kam der Detektor gut zurecht und lies sich mittels des Groundreglers jeweils optimal drauf abstimmen. Theoretisch liesen sich sogar große hochmineralisierte Steinbrocken mittels des Groundreglers ausblenden, während kleinste Münzen noch angezeigt wurden.

Die Batterien (Lidl) reichten bei mir in etwa jeweils 17-19 Suchstunden, was auch eventuell an der hohen Signaldichte auf einigen meiner Felder liegen dürfte. Gehen die Batterien leer, leuchte beim überschwenken über einen Gegenstand ein rotes Licht auf und auch die Tonanzeige verändert sich in ein “piepsen-brummen“. Wenn man es einmal gehört hat weiß man was ich meine.

Wo Licht ist ist auch Schatten....oder, wer nichts verbesserungswürdiges findet hat nicht richtig getestet:
Die Vergießung der Spule ist im Vergleich zu anderen Detektoren doch recht hart/steiff und insgesamt eher schwer und ebenfalls klobig im Aussehen. Ein Spulenschutz wird nicht angeboten. Zum Teil unterscheiden sich die Gewichte der Spulen merklich.
Um bei der Spule zu bleiben, ist ferner zu erwähnen, dass auch beim Vista 1000 wie auch schon beim Vorgänger 750 das Kabel welches in die Spule führt recht empfindlich gegen Hängenbleiben/Bewegungen ist und somit Fehltöne produziert werden können wenn man das Kabel an dieser Stelle nicht optimal wickelt. Bei der Spule sehe ich also den primären Nachbesserungsbedarf/Weiterendwicklungsbedarf.
Auch die Verschraubung des Spulenkabels oben mit dem Detektor empfinde ich als zu schwach/filigran gewählt, da sollte eine stabilerer Lösung her, zum Beispiel ein etwas tiefer greifendes/aufzuschraubendes Gewinde.
Obwohl das Gehäuse in seinem Design weiterentwickelt wurde, sehe ich auch hier noch Potential zur Verbesserung. Ein kleineres Gehäuse würde dem Vista gut zu Gesicht stehen und zur Verbesserung u.a der Packmaße führen.

Fazit:
Der Vista RG1000 v2 zeigte sich als ein gutmütiger und durchaus leistungsstarker Detektor der sowohl dem Einsteiger als auch dem fortgeschrittenem Sucher viel Freude bereiten kann. Durch die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten lässt sich der Detektor an nahezu jede mögliche Suchumgebung optimal anpassen. Lediglich bei Strand- bzw. Salzwassersuche muss ich mit Erfahrungen passen, da ich diese nicht testen konnte.
Das Preis-/Leistungsverhältnis passt, wenn man bedenkt, dass seine direkten Konkurrenten in dieser Leistungs- und Preisklasse zumeisst ähnliche eher aber schlechtere Leistungen bei höheren Preisen zeigen.
Abstriche sind im Vergleich zu den etablierten Detektorenherstellern immer noch in der Materialqualität bzw. Optik zu machen. Die Spule/Spulen sind die primäre “Baustelle“ des Vista RG1000 und nahezu mein einziger, wenn auch berechtigter Kritikpunkt.
Den Detektor sehe ich als gute bis bessere Alternative zu z.B. den Tesoro Geräten wie dem Cibola oder Vaquero und ähnlichen Mittelklassegeräten anderer Hersteller. Die 12,5 kHz Arbeitsfrequenz gepaart mit der großen DD-Spule machen ihn auch durchaus für den Militariasucher oder als Allrounder interessant. Der erfahrene Ackersucher wird recht schnell das Potential dieses Detektors im Hinblick auf Münz- und Relicsuche erkennen.
Wenn man vertrauen in den Detektor hat und ihn lernt zu verstehen und mit ihm umzugehen wird er es einem mit Funden zurückzahlen, das steht fest!

Tipps:
-Wann immer es geht im 2 Ton Modus suchen
-Auf schwierigsten Bodenverhältnissen oder starker Verschrottung ruhig den Sens reduzieren, die sich daraus ergebene Reduzierung der Suchtiefe ist absolut zu vernachlässigen
-Genau auf die Verschraubung des Spulenkabels zum Gehäuse achten, nicht verkantet anschrauben
-Den unteren Kabelpol mittels des mitgelieferten Klettverschlusses am Gestänge nochmals separat gegen Bewegungen sichern.
-Disc zwischen 9-10 Uhr reicht bereits um kleine bis mittelgroße Eisennägel u.ä zuverlässig auszublenden
-Der Schmutzschutz fürs Gehäuse ist trotz der guten Standfestigkeit des Detektors ein sinnvolles Zubehör

So und nun noch ein paar Fotos vom Detektor im Einsatz und einigen Funden:


Gruß und GF
Angehängte Grafiken
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