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Alt 23.01.2008, 08:57   #12
malat
Landesfürst

 
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Quelle soldatentreff.de

aber zu Weingut II in Landsberg. Vor einigen Tagen hatte ich die Mцglichkeit diesen Bunker zu besichtigen. Der Bunker Weinngut II ist in einem Militдrischen Sicherheitsbereich und daher fьr die Цffentlichkeit nicht zugдnglich.

Der Bau von Weingut II begann 1944. In ihm war geplant unterirdische Produktionsstдtten der Flugzeugindustrie unterzubringen. Es waren 6 solcher Anlagen geplant: Sudetenland, Mьhldorf am Inn, am Rhein und bei Landsberg am Lech (3 Anlagen).
Der Bunker sollte eine Lдnge von 400 m , eine Breite von 85 m und eine Hцhe von 26 m haben.
Er sollte mehrere Etagen haben und aus der obersten Etage sollten die fertig gebauten Flugzeuge (z. B. Me 262) starten kцnnen.
Bei Kriegsende war der Bunker auf eine Lдnge von 226 Meter fertig gestellt. Die amerikanischen Truppen ьbernahmen den Bunker, die angrenzende Munitionsfabrick und das groЯe Gelдnde der DAG, hier sollte eine Nitrozellulose-Fabrik entstehen.

Die Bundeswehr hat bei ihrer Aufstellung dann diese Liegenschaften in ihre Infrastrukturplanung mit einbezogen.
Der Bunker wurde von er Bundeswehr ausgebaut. Unter der schon vorhandenen dicken Betonhьlle, die im Ьbrigen an der dicksten Stelle 18 m stark ist, wurde eine 2. Betonhьlle errichtet. Der Bunker hat jetzt 6 Etagen. Die Lagerrдume in den Etagen, einfach gigantisch. Gigantisch auch die dicken runden Schleusentore (Durchmesser ca. 10 m) an den Lkw-Zufahrten. Mit den an den Bunkerenden von der Bundeswehr neu erbauten Zufahrten/Zungдnge hat der Bunker jetzt eine Lдnge von 265 m.

Das Luftwaffenversorgungsregiment 3, die Luftwaffenwerft 31 und das Luftwaffenmaterialdepot 31 waren u. a. hier zu Hause. Heute ist hier das Waffensystemunterstьtzungszentrum untergebracht.

Im Bunker befindet sich auch eine reichlich bebilderte (Fotos) Ausstellung ьber den Bau und die Entstehung des Bunkers und die damit verbundenen Leiden der tausenden KZ-Hдftlinge (hier werden Zahlen zwischen 12.000 und 20.000 genannt). Die vielen KZ-Friedhцfe in der Umgebung von Landsberg sind auch heute noch sichtbare Zeugen dieser Zeit.

Wer die Mцglichkeit hat, an einer Fьhrung durch die Bundeswehr in diesem Bunker teilzunehmen, dem kann ich dazu nur raten. Die Bundeswehr mцchte diesen Bunker um 2010/2011 aufgeben.

Es war ja auch nie geplant auf 265 Meter raus zu starten. Ursprьnglich sollte der Bunker ьber 400 Meter lang werden und am Ende sollte die Landebahn noch ein stьck weiter gehen. AuЯerdem waren Starthilfsraketen bei der Me 262 geplant, wie sie z.B. in Kahla (Thьringen) auch eingesetzt wurden. Dort wurden die Me 262 im Stollensystem des Berges gebaut, per Aufzug auf den Berg hinaufgezogen und von dort aus (auf dem Plateau war ne Startbahn gebaut worden) raus gestartet um nach Zerbst ьberfьhrt zu werden.
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