Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 27.02.2021, 12:18   #20
Sorgnix
Admin

 
Benutzerbild von Sorgnix
 
Registriert seit: May 2000
Ort: Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
Detektor: Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...
Beiträge: 24,871

Oh - Firma Keller.
Mit denen hab ich bei Straßburg auch mal gebaut
SEHR anrüchige Geschichte mit extremem Lachfaktor - aber nicht Thema ...

=>
Kampfmittelsondierung nur im Bereich tiefer Verbau - ist natürlich normal, denn anders als mit den
Sondierungsbohrungen kriegt man das eben nicht raus, ob da in 5 m Tiefe "was liegt" ...
Und es gilt erstmal den Bereich zu sichern, in dem die Vorabeiten für die Baustelle stattfinden.
Statisch ohne den Verbau ja auch nicht möglich, überall gleichzeitig in die Tiefe zu gehen ...


Der Rest des Baugrundes wird dann auf konventionelle Art überwacht.
=> wohl per "Aushubbeobachtung", sprich, da stehen dann 2 Mann den lieben langen Tag und
schauen zu, wie der Bagger den Boden aushebt.
Und hoffen, dann auch rechtzeitig das zu sehen bzw. zu erkennen, wo dann Einsatz erforderlich ist.
Soll ja schon vorgekommen sein, daß Blindgänger einfach aufgeladen wurden und ne halbe
Weltreise gemacht haben ...
Meist wird das Gelände vorab nicht mit der Sonde abgegangen. Weil schon in "normaler" Natur
so viel Eisen im Boden liegt, daß die Dinger nur piepen ...
(wenn da früher schon was lag bzw. gefunden wurde, dann natürlich ja!)

Ob da SO vorgegangen wird, hängt davon ab, wie das Gelände nach der erfolgten "Kampfmittelvorerkundung" auf Basis
von Luftbildern eingeordnet wird.
Wenn AUF dem Gelände Einschläge stattfanden mit einer anderen "Suchstufe", als wenn das Gelände
nur am Rande eines Angriffsziels liegt.
Wenn auch nur ein Treffer in näherem Umfeld, dann gilt das Gelände grundsätzlich als "Verdachtsfläche",
dann steht immer ein Aushubbeobachter daneben.

Der darf aus Sicherheitsgründen - oder weil seine Berufsvertretung das so durchgesetzt hat -
NIE allein arbeiten, der braucht einen Nebenmann, eine zusätzliche Absicherung. Für GUCKEN!!
So kommt dann mal eben schnell mal ein Tagessatz von 1.000 € zustande.
Und die Erdarbeiten auf meiner aktuellen Baustelle dauerten ungefähr 70 Tage ...

Und selbst, wenn am Tag nur ein Loch für einen Kanalschacht gebuddelt wird, was der Bagger in 14,5 Minuten
erledigt hat - da steht EIN Tag auf der Rechnung
Gut, wenn der Beobachter ein paar Baustellen am gleichen Ort hat ... (also für SEINE Firma ...)

bei mir kam es etwas blöd, daß ich ursprünglich 124 Tage auf der Rechnung stehen hatte
Weil eben Riesengelände - und 2 Investoren ihre eigenen Bereiche bearbeiteten.
Weil ich hilfreich war, die Firma schnell rankriegte, haben die Nachbarn sich gleich drangehängt.
Und weil das Gelände EINEN Namen hat, hat der Räumer das zu Anfang gar nicht mitgekriegt
und die Rechnungen fein und gesammelt an den "Auslöser" geschickt ...

Es war dann ein wenig Arbeit, ihm die Kohle von der Nachbarbaustelle zu verschaffen ...

So, eigentlich ging es ja um die Baustelle vom Zappo.
Wurde jetzt lang genug.
Nicht auszudenken, wenn ich jetzt noch von Fa. Keller berichtet hätte ...


Gruß
Jörg
__________________
Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

(Heiner Geißler)
Sorgnix ist offline   Mit Zitat antworten