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Alt 22.04.2010, 15:29   #20
Andrew.derLuchs
Landesfürst

 
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Hanomag-Areal ist zur Hälfte vermietet

Auf dem Hanomag-Gelände sind bereits über die Hälfte aller Flächen vermietet. In der vergangenen Woche konnten sich Interessierte über den Fortschritt des Projekts in einem Nachbarschaftsdialog informieren.



Die Neugier war groß: Rund 80 Zuhörer sind in der vorigen Woche zum ersten Nachbarschaftsdialog auf das Hanomag-Gelände gekommen. Auf Anregung des Bezirksrats Linden-Limmer informierte die Industriebau AG (Dibag) Anwohner über das rund 90 Millionen Euro teure Projekt. Seit vorigem Jahr läuft die Revitalisierung des Industriestandorts. Sie werde voraussichtlich noch bis Anfang 2013 dauern, sagte Dibag-Projektentwickler Wolfgang Bogner. Rund 55 Prozent aller Flächen seien bislang vermietet. Als erster Mieter zog Anfang März die Telekom mit ihrem Servicecenter und rund 850 Mitarbeitern in einen sanierten Flügel ein.

Einer von mehreren Parkplätzen auf dem Gelände ist fast fertig; rund 500 Stellplätze wird es dort gemäß der Pläne einmal geben. Die sollen größtenteils für die gewerblichen Mieter reserviert werden. „Es wird auch Besucherparkplätze geben“, sagte Bogner. Zwei Innenhöfe werden mit 100 Eschen bepflanzt. Beim ersten Baum legten vorige Woche außer Bogner auch Vertreter der Telekom sowie Bezirksbürgermeisterin Barbara Knoke und ihr Stellvertreter Rainer-Jörg Grube mit Hand an. „Die Grünbilanz kann sich sehen lassen“, sagte Grube.

Ganz im Süden, neben dem Obi-Parkplatz, will das Unternehmen „Mr. Wash“ eine Waschanlage samt Auto-Servicebetrieb errichten. Den Bauantrag reicht das Unternehmen noch im April ein. „Mr. Wash wird Autofahrer in Massen anziehen“, machte ein Anwohner seiner Sorge Luft. „Die Anlage wird eher vom sowieso schon vorhandenen Verkehr angefahren“, hielt Architekt Dirk Petersen, der das Vorhaben betreut, dagegen. Zudem soll es neue Zufahrten über Hanomagstraße sowie Elfriede-Paul-Allee geben. „Die Göttinger Straße soll möglichst nicht mit zusätzlichem Verkehr belastet werden“, betonte Stadtplanerin Ulrike Hoff.

Weit fortgeschritten sind die Umbauarbeiten in der alten U-Boot-Halle. Gut die Hälfte des 20 000 Quadratmeter großen Gebäudes wird für den Zweiradhändler Stadler hergerichtet. Die Halle steht unter Denkmalschutz und soll ihr Aussehen weitgehend behalten. Stadler soll noch in diesem Jahr einziehen. „Für die restliche Fläche suchen wir noch Mieter“, sagte Bogner. Den mittleren Teil dominiert der bereits sanierte Telekom-Flügel. An ihn schließt sich bis zum Deisterkreisel das sogenannte Gebäude 96 an, das in den kommenden Monaten zwei Anbauten bekommt. Ein Teil des Baus wird ab Herbst dieses Jahres Arbeitsort von 125 Mitarbeitern der hannoverschen Windwärts Energie GmbH. Mit weiteren Mietern stehe die Dibag in Verhandlungen, sagte Bogner.

In dem Eckteil am Deisterplatz sollen vor allem Dienstleister einziehen. „Zum Beispiel eine Physiotherapiepraxis.“ Eine Diskothek, wie jüngst berichtet, sei indes nicht geplant. „Was ist denn mit einem Supermarkt?“, hakte eine Anwohnerin nach. In Linden-Süd gebe es zwar mit Netto und Penny zwei Discounter, aber das reiche nicht. „Das Gelände ist perfekt geeignet“, bestätigte Architekt Petersen. Aber noch sei kein entsprechender Interessent in Sicht.

Den letzten Bauabschnitt bilden gut 70 Loftwohnungen in jenem Teil von Gebäude 96, das an der Hanomagstraße liegt. Die Fassade mit dem Schriftzug „Hanomag“ bleibt sichtbar, obwohl daneben noch ein Neubau mit weiteren Wohnungen geplant ist. Auch die Villa an der Hanomagstraße soll umgebaut werden. Das Konzept für diesen Bauabschnitt werde erst noch erstellt, sagte Petersen. Auch gastronomische Angebote soll es im nördlichen Teil des Hanomaggeländes geben. Wann es einen weiteren Nachbarschaftsdialog geben wird, steht noch nicht fest. „Das organisieren wir nach Bedarf in Absprache mit dem Bezirksrat“, sagte Bogner.

© Text und Foto HAZ - Stadtanzeiger-West | Marcel Schwarzenberger | 22.04.2010
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