Zitat: Bund Deutscher Architekten (BDA)
Der BDA sprach sich im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau des Schloss Herrenhausen strikt gegen die Rekonstruktionstendenzen in der bundesdeutschen Stadtplanung aus. Nach seiner Ansicht sollte die kulturelle Kontinuität und die Ablesbarkeit der Geschichte in den Städten erhalten bleiben. Dies könne nur durch eine die bestehende Bebauung respektierende, aber zeitgebundene Architektur geschehen. Der BDA bezieht sich mit der Haltung auf ein Memorandum der UNESCO, die im Bezug auf die Stadtplanung neben dem Erhalt historischer Bausubstanz ausdrücklich fordert, dass Formen pseudohistorischer Gestaltung der Städte zu vermeiden seien. Der BDA Niedersachsen forderte daher dazu auf, im nun anstehenden Architektenwettbewerb, die Fassadengestaltung ausdrücklich offen zu halten. Nur so könne eine verantwortliche Lösung der Wiederbebauung gefunden werden.
Das Memorandum der UNESCO und des BDA trugen offenbar der deutschen Situation nicht Rechnung. Wie kann man historische Kontinuität, wo kaum noch ältere Bausubstanz vorhanden ist, besser zeigen als durch Rekonstruktionen - oder?
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