Tach zusammen.
Es freut mich das diese kleine Scherbe hier den Forschergeist geweckt hat.
Ich habe mal meine Unterlagen (Typentafeln zur Ur- Frühgeschichte) durchgesehen und würde jetzt auch auf Mittelalter (Karolingerzeit - Spätmittelalter) tippen.
Hier mal ein auszug aus meinen Unterlagen.
Die zeitliche Gliederung der Keramik des 8-11 Jhd. ist noch nicht ausreichend möglich.Die Gefäße sind handgeformt,bei einem Teil ist der Rand und die Schulter abgedreht.Die vielfach
grobgemagerten Scherben besitzen meist eine sandig-rauhe Oberfläche.Sandböden herschen vor,gelegentlich treten konvexgewölbte "Linsen"böden auf.Der kuglige Standbodentopf (Typ Ammern) handbemacht,hartgebrannt,schwarz bis rotbraun dominiert in Westthüringen.Es deutet wie die anderen gleichartigen Gefäße auf eine Herkunft aus der scheibengedrehten fränkischen Ware hin.Weiterhin kommen eiförmige Töpfe mit unterschiedlichen Randformen vor.Der überwiegende Teil ist mit Wellenlinien und Wellenband verziert.Ausserdem gibt es Innenrandverzierungen.Selten sind Kammstich und Stempeldekor.Eine ethnische Trennung in deutsch und slawische Gefäße lässt sich nicht mit Sicherheit erzielen.Die Standbodengefäße mit verdickter abgerundeter Randlippe mit Schrägrand und Rillenverzierung stammen aus dem 9/10 Jhd.
Leider wird es wohl auf Grund der Scherbengröße nicht genau möglich sein das Alter der zu bestimmen,da einfach die markanten Merkmale wie Rand und Boden fehlen.
Ich denke aber wenn von einer Mittellalterscherbe ausgehe und behaupte das sie von 600-1500 unserer Zeit ist liege ich (auch dank eurer Hilfe) nicht so verkehrt.
Ich hänge noch eine Grafik an und denke es könnte sich um eines der Gezeigten dickwandigeren Gefäße handeln.Wie gesagt könnte..