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Quertaucher 28.06.2012 21:50

Und wo ist der Chef?
 
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Hai,
sommerlich warmes Wetter und fast ein Monat Pause seit der letzten Besuchszeit- was wird es diesmal zu entdecken geben?
Um es kurz zu sagen: sagenhaft klares Wasser, wenn man das mal mit anderen Bergwerken vergleicht und wieder eine hohe Zahl an Larven. 244, aber Mr. X war ebenso wenig zu finden, wie der fast fertig entwickelte Flachländer, der hier bei der letzten Visite abgelichtet worden ist.
Vielleicht hat sich unser Hauptdarsteller auch nur unter einem der größeren Steine verborgen.
Dafür ist wieder ein Frosch dabei.


Gruß

dER qUERTAUCHER

desert-eagle († 2020) 29.06.2012 06:20

Deine Fotos sind wie immer der Hammer, das Wasser ist ja wirklich traumhaft klar, da läuft man ja fast Gefahr, den Lungenautomaten beiseite zu legen weil man meint, man befände sich gar nicht unter Wasser.:iron

Quertaucher 01.08.2012 23:19

Da ist er wieder
 
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Hai,

der Sommer ist zurück und Mr.X auch. Er hatte sich kurz vor der Ortsbrust versteckt und hat dies auch diesmal wieder zwischen den großen Steinen versucht. Ansonsten gibt es nichts wesentliche Neues zu berichten. Die Zahl der Larven ist mit 241 auch fast konstant geblieben.

Die Sicht ist nicht mehr ganz so genial, aber immer noch besser als in den meisten deutschen Tümpeln, deshalb bleibt der Automat auch schön drin..



Gut Luft und noch etwas Sommer wünscht

dER qUERTAUCHER

Quertaucher 18.10.2012 23:19

Wieder 241
 
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Hai,

bereits am 12.10. gab es einen neuen Besuch bei den Larven, aber erst heute jkomme ich dazu, die Daten zu bearbeiten.

Bei häßlichem Regenwetter und 8° kann man was erleben. Eine Invasion der adulten Tiere vor dem Bergwerkseingang wie ich sie so noch nicht gesehen habe. Fast 20 große Tiere, mehrere kleine und drinnen nix. Im Untergeschoß wiederum muß während der 10 wöchigen krankheitsbedingten Zwangspause erneut abgelaicht worden sein. Es gab sehr viele ganz kleine Larven, dazu 5 tote und wiederum 241 gezählte Tiere. Leider war Mr. X wieder nicht zu sehen. Schon möglich, dass er sich in der Zwischenzeit metamorphiert hat und das Kellergeschoß mit den oberen Stockwerken vertauscht hat. Gestorben ist er wohl nicht, dann hätte ich bei den Kühlschranktemperaturen des Wassers sicher noch Reste von ihm gefunden. Ich werde demnächst wieder nachsehen, was unser Hauptdarsteller so treibt oder ob wir zukünftig ganz auf ihn verzichten müssen.



Glück auf

dER qUERTAUCHER

Perun 18.10.2012 23:31

Immer wieder schön, den andauernden Bericht zu verfolgen.
Danke Quertaucher. :yeap:yeap

Quertaucher 11.11.2012 23:12

Das Niphargus-Experiment
 
Hai,


die folgenden Zeilen gehen zurück auf ein Posting von Prof. Aronax im Feuersalamander-Forum vom 17.5.12, das ich für nicht belegt und für grundsätzlich falsch in der Aussage hielt. Man liest ja in manchen Foren viel und oft ist es nicht weit her mit dem Wahrheitsgehalt. Zudem gab es keine weiteren aufhellenden Einlassungen von Prof. Aronax, obwohl dort darum gebeten wurde. Bei einem einzigen Diskussionsbeitrag hatte ich also erhebliche Zweifel:


Zitat:

Hallo Quertaucher,
Niphargen in Altbergbaugewässern sind keine Seltenheit, sie kommen flächendeckend vor, wo geeignete Habitate vorhanden sind.
Die Syntopie von S.s.spc. und Niphargus bedeutet nicht zwingend, dass N. die Nahrung von larvalen S.s.spc. ist.
N. liegt außerhalb des Beutespectrums von S.s., auch bei extremem Unterangebot oder gänzlich fehlender Nahrung.
Viele Grüße
Aronax

Zitat:

-----Prof. Aronax hat mir nur per PN geantwortet -
Sinngemäß lautete die Aussage jedenfalls, dass es Untersuchungen zum Beuteschema von Salamanderlarven gibt, bei denen die Larven keine Bachflohkrebse (mit Höhlenkrebsen eng verwandt) gefressen haben und eher verhungert sind, bzw. sich kannibalisch verhalten haben. Literaturstellen hat er keine genannt.
Diese beiden vorangegangenen Postings von Prof. Aronax haben mir keine Ruhe gelassen und ich recherchierte, welche Erkenntnisse es zum Freßverhalten mit Feuersalamanderlarven und Niphargen gibt.


Wie mir bekannt wurde, gab es ein einwöchiges Experiment, bei dem beide Tierarten auf ihr Verhalten hin untersucht wurden. Dabei wurde die Temperatur variiert zwischen 8° und 13°C sowie ein kleines Aquarium ohne Bodengrund gewählt, das eine Begegnung der Tiere unausweichlich machte.
Das Ergebnis ist schlicht sensationell und unterstützt die von Prof. Aronax gestellte These.

Folgende Schlüsse fasse ich hier mal für Interessierte zusammen:

1. Feuersalamanderlarven fressen keine Niphargen, selbst wenn sie sehr ausgehungert sind wie die Probanden.
2. Eher verhungern sie, als dass sie einen Niphargus fressen
3. Die Niphargen spüren beim Umherschwimmen, wenn sie sich einer Larve nähern und fliehen.
4. Die Begegnung müßte eigentlich den Beutereiz bei den Larven auslösen, tat es aber trotz sehr nahe am Maul der Larven vorbeischwimmender Niphargen nicht.
5. Auch die Größe der Niphargen kann nicht der Grund der Nahrungsverweigerung sein, befanden sich doch auch 2 kleinere Vertreter im Becken.
6. Auch eine Temperaturerhöhung und anschließende Absenkung ergaben kein grundsätzlich differierendes Verhalten der Feuersalamanderlarven.
7. Die Larven interessierten sich anfangs deutlich für die eingesetzten potentiellen Beutetiere, ignorierten sie jedoch mit zunehmender Dauer des Experiments immer häufiger.
8. Dafür wurde eine Attacke einer L. auf die andere dokumentiert, die jedoch nicht erfolgreich verlief.
9. Kannibalismus ist ja bereits durch andere Experimente, u.a. hier gepostete Fotos belegt.


Vielen Dank noch einmal an Prof. Aronax für die zwar recht spärlichen Hinweise, die aber seine These in vollem Umfang bestätigen.

Gruß


dER qUERTAUCHER

Sorgnix 12.11.2012 00:15

... ich hab mir mal erlaubt, die beiden Zitate deutlicher als solche darzustellen ;)

man, man,
das das man nicht noch mit nem Doktortitel für Dich endet ... :D :yeap

Viele Grüße
Jörg

ogrikaze 12.11.2012 15:42

Respekt vor Deinem Ehrgeiz Quertaucher:yeap

Quertaucher 14.11.2012 20:12

Hauptdarsteller wieder da
 
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Hai,

leichter Reif am Boden und Frostgefahr- der Spätherbst zeigt sich wie erwartet, aber mit Sonnenschein. Auch der November hat sehr schöne Tage.

Im Bergwerk haben sich seit über einem Monat einige Larven verabschiedet, von 10 fand ich sterbliche Überreste, keine war davon angefressen, einzelne bereits von Bakterien zur Zersetzung vorbereitet mit einem „Pelzmantel“. Trotzdem fehlt von ca. 30 Exemplaren jede Spur. Dies zeigt mir, dass Kannibalismus nicht immer wahrgenommen wird von den Larven, auch wenn ein Angebot vorliegt. Andererseits passiert vieles halt unbeobachtet.

Dafür ist unser Hauptdarsteller wieder in der Mitte des 48m langen Segmentes gesichtet worden. Er hat weiterhin seine Kiemen und machte einen munteren Eindruck, d.h. bei Begegnung versucht er immer nach kurzer Zeit in Deckung zu gehen oder den Standort zu wechseln. Nach der Statistik wird er mindestens seit dem 6. Juli 2011 beobachtet. Damals hatte er allerdings schon eine deutlich hervorragende Körperlänge gegenüber dem Durchschnitt entwickelt, war also wohl schon länger im Untergeschoß lebend.

198 Larven sind gezählt worden und ansonsten keine weiteren Besonderheiten zu berichten.

-Flo- 22.11.2012 22:46

Vor 3-4 Jahren habe ich deine Berichte interessiert gelesen, eben fand ich durch Zufall das Forum hier wieder. Startseite sieht genauso aus wie damals, ich rechnete nicht damit, dass es hier noch weiterging. Umso größer die Freude, dass du immer noch die Salamander besuchst.

Respekt und danke!


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