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Drusus 31.12.2006 20:05

Zitat:

Zitat von C-4 (Beitrag 278661)
PS: Du solltest mal über einen anderen Arbeitsplatz nachdenken... auf meine Verhältnisse übertragen, wäre der Schaden beträchtlich größer gewesen... :D

Hallo C-4,

das war ja nicht mal mein üblicher Arbeitsplatz. Ich bin diesmal sogar extra dorthin gegangen, damit sich meine Frau nicht beschweren kann, dass ich meinem Hobby viel mehr Zeit opfere als ihr. Also dachte ich, das kann man verbinden - sie badet, ich reinige und gleichzeitig unterhalten mir uns... na ja, und dann schläft sie dabei(*) ein und mir flutscht die Kugel davon.

Viele Grüße,
Günter, der nun gleich zur Party geht

(*) vielleicht hätte ich halt doch lieber über etwas anderes als den guten Erhaltungsgrad dieser Kartätschen-Kugel unter der Rostschicht reden sollen ;)

Reiner_Bay 01.01.2007 17:54

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Zitat:

Zitat von Atame (Beitrag 278689)
Hallo C-4,

das war ja nicht mal mein üblicher Arbeitsplatz. Ich bin diesmal sogar extra dorthin gegangen, damit sich meine Frau nicht beschweren kann, dass ich meinem Hobby viel mehr Zeit opfere als ihr. Also dachte ich, das kann man verbinden - sie badet, ich reinige und gleichzeitig unterhalten mir uns... na ja, und dann schläft sie dabei(*) ein und mir flutscht die Kugel davon.
Viele Grüße,
Günter, der nun gleich zur Party geht
(*) vielleicht hätte ich halt doch lieber über etwas anderes als den guten Erhaltungsgrad dieser Kartätschen-Kugel unter der Rostschicht reden sollen ;)


Hi Günter,
gibts von der Aktion dann auch Bilder? :freu



Ich wollte Dir noch die genauen Gewichte nennen:
1: 4000g
2: 3600g
3+4: 2700g
5: 2450g
(nicht die Reihenfolge wie auf dem Bild zu sehen ist)

Die Waage hat eine Genauigkeit von +/- 100g. Der Rost an der Oberfläche wird auch noch einiges ausmachen. Jedoch wundern mich die 400g Differenz zwischen 1 und 2 sowie die 250g Differenz zwischen 3+4 und 5.

Teilweise findet man unter dem Zunder/Rost auch soch schöne glatte Gusshäute wie bei Deiner Kartätschen-Kugel (siehe Detail)

Sicherlich habe ich schon etliche Kartätschen-Kugeln übersehen, die fallen beim DFX leider schon unter "unerwünschtes Kleineisen". Hier müsste ich die entsprechenden Leitwerte im Minusbereich rausfinden und auf Accept schalten.
Jedenfalls kenne ich die Stellen wo sie zu finden sind, solltest Du mal vorbeikommen gehen wir dort suchen..

Gruß
Reiner

Drusus 01.01.2007 19:22

Hallo Reiner,

wow, da hast Du ja schon eine schöne Sammlung!

Leider habe ich gerade Besuch und muss auch in 5 Minuten weg, darum kann ich noch nicht in meinen Büchern nachschlagen, aber was ich Dir schon mal mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen kann ist, dass die zwei 2700g schweren Kugeln österreichischen Sechspfünderkanonen zuzuordnen sind - die müssten dann auch ca. 9 cm Durchmesser haben). Vielleicht kannst Du mir in der Zwischenzeit ja noch die Durchmesser nennen.

Um Kartätschenkugeln zu finden, muss ich den Disc meines Vaquero ganz schön weit runterschrauben, sonst überliest er die auch. Das habe ich erst vor drei Wochen bemerkt und darum habe ich sicherlich schon etliche übersehen.

Ich freue mich schon auf gemeinsame Aktionen dieses Jahr. Ein Fachbuch zu Deinem Gebiet habe ich mir auch schon bestellt. Vielleicht finden wir damit ja ein paar Stellen, die Du noch nicht kennst.

Viele Grüße,
Günter

Drusus 01.01.2007 23:33

Hallo Reiner,

jetzt habe ich noch ein bisschen in meinen Büchern gewälzt und muss sagen, dass mich ein paar Deiner Kugeln doch vor ein Rätsel stellen.

Relativ sicher bin ich mir nur bei den 2700 g teilen - wie schon erwähnt sind das Österreichische Sechspfünder, die laut meinem Buch über die Österreichische Artillerie 9,03 cm Durchmesser haben und 2740 g wiegen sollten. Durch Korrosion kann man hier natürlich nicht diese exakten Werte erwarten.

Die 3600 g Kugel ist wohl ein französischer Achtpfünder. Leider ist hier in meinem Buch kein Gewicht, sondern nur ein Durchmesser von 10,3 mm angegeben. Aber wenn man die 2700 g durch 6 teilt und mit 8 multipliziert kommt man auf exakt 3600 g.

Interessant ist nun die 4000 g Kugel. Das wäre rechnerisch so ziemlich ein Neunpfünder. Dieses Kaliber fand ich in meinen Büchern aber nur bei den Briten, den Spaniern und den Portugiesen. Da Dein Schlachtfeld eher später in den Napoleonischen Kriegen liegt, könnte es sich aber um eine Beutewaffe aus den Schlachten auf der iberischen Halbinsel handeln - hier waren alle Spanier und Engländer gegen die Franzosen aktiv, Schlachten gegen die Portugiesen kamen erst später.

Die 2450 g Kugel ist ebenfalls sehr interessant. Das Französische Pfund lag bei 91,8 % des Englischen Pfundes, also bei ca. 417 g. Also müsste ein französischer Sechspfünder ca. 2500 g gewogen haben. Die Franzosen bevorzugten zwar ein System aus Vier, Acht- und Zwölfpfündern. Ab Mai 1803 wurde jedoch auf Sechs- und Zwölfpfünder umgestellt. Die Vier- und Achtpfünder sollten abgelöst werden. Zumindest auf dem Papier. In der Realität waren 2700 Vier- und Achtpfünder einsatzbereit für die bereits 3 Millionen Kanonenkugeln gegossen wurden. 1808 wurde die Produktion von Sechspfündern in Frankreich wieder eingestellt, wobei jedoch bereits reichlich Kanonen dieses Typs gebaut wurden und obendrein zahlreiche eroberte Exemplare aus Österreich und Preußen eingesetzt wurden. Ein Preußischer Sechspfünder käme also auch in Frage.

Last but not least ist es natürlich auch möglich, dass der leichtere Sechspfünder und der Neunpfünder der bayrischen Artillerie zuzuschreiben sind. Leider habe ich hierzu keine Daten in meinen Büchern. Ich versuche aber, mich mal schlau zu machen.

Viele Grüße,
Günter

Roy O ' Bannon 02.01.2007 14:14

Hallo alle zusammen,
meiner Meinung nach müsst ihr bei einer stark verrosteten Kanonenkugel Essigessenz anwenden, die entfernt in kürzester Zeit erstens den gröbsten Dreck sowie den gesamten Rost.
2-3 Tage in Essigessenz reinlegen und vorsichtig mit einer Drahtbürste über das gute Stück drüber schrubben. Denn dann kommt das Metall heraus wie es nach der Fertigung der Kanonenkugel war.

Ich hoffe das ich helfen konnte....

Roy aus NRW

C-4 02.01.2007 17:03

Zitat:

Zitat von Roy O ' Bannon (Beitrag 278929)
Hallo alle zusammen,
meiner Meinung nach müsst ihr bei einer stark verrosteten Kanonenkugel Essigessenz anwenden, die entfernt in kürzester Zeit erstens den gröbsten Dreck sowie den gesamten Rost.
2-3 Tage in Essigessenz reinlegen und vorsichtig mit einer Drahtbürste über das gute Stück drüber schrubben. Denn dann kommt das Metall heraus wie es nach der Fertigung der Kanonenkugel war.

Ich hoffe das ich helfen konnte....

Roy aus NRW

Hm. Essigessenz ist von allen Entrostern, die ich ausprobiert habe (und das ausgiebig..) der schlechteste gewesen. Definitiv nicht zu empfehlen. Unwirksam, greift Metall an und fördert das nachrosten.

Roy O ' Bannon 03.01.2007 20:51

Zitat:

Zitat von C-4 (Beitrag 278966)
Hm. Essigessenz ist von allen Entrostern, die ich ausprobiert habe (und das ausgiebig..) der schlechteste gewesen. Definitiv nicht zu empfehlen. Unwirksam, greift Metall an und fördert das nachrosten.

Hallo C-4,

Ich gebe zu das ich in Sachen Restauration noch nicht genügend erfahrungen sammeln konnte, aber welche Entrostungsmöglichkeiten kennst du denn noch ???

Gruß Roy

C-4 03.01.2007 21:16

Zitat:

Zitat von Roy O ' Bannon (Beitrag 279243)
Hallo C-4,

Ich gebe zu das ich in Sachen Restauration noch nicht genügend erfahrungen sammeln konnte, aber welche Entrostungsmöglichkeiten kennst du denn noch ???

Gruß Roy

Hallo, zunächst mal siehe hier die Diskussion, wie weit man überhaupt die Kugeln entrosten sollte, das hängt nat. auch vpm pers. Geschmack ab.
Dann gibts natürlich jede Menge chemische und mechanische Methoden, um Eisen zu entrosten. ich hab das alles mal in einer Datei zusammengefasst, die aber zu groß ist, um hier angehängt zu werden. Bei Bedarf kann ich dise per Mail schicken bzw. siehe: http://www.bodenfundforum.net/forum/...howtopic=14074

Drusus 08.01.2007 00:41

Hi Reiner,

ich diskutiere gerade mit ein paar Experten der Napoleonischen Kriege über Deine Kugeln. Und wir kommen nicht weiter. Die Durchmesser werden benötigt. Kannst Du bitte messen?

Viele Grüße,
Günter

Reiner_Bay 10.01.2007 19:19

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So, nun habe ich die genauen Daten für Dich, Günter.

Mit Hausmitteln ist es gar nicht so einfach einen genauen Durchmesser zu ermitteln.
Das Ergebnis Umfang mit Maßband durch 3.14 stellte mich nicht zufrieden. Meine Wurzeln als Werkzeugbauer kann ich einfach nicht ablegen.:brav:

Der geliehene Messchieber hat ausreichend lange Schnäbel, die Waage ist etwas genauer und die Mietze auf Bild 3 leistete mir zudem noch nette Gesellschaft.

Nr.Durchmesser am Kern ohne Rost - Aussendurchmesser - Gewicht
1:103mm - 104,5mm - 4090gr.
2: 99mm - 101mm - 3650gr.
3: 90mm - 91mm - 2740gr.
4: 90mm - 91mm - 2750gr.
5: 88,5mm - 89mm - 2490gr.


Bin schon auf Deine Erkenntnisse gespannt.

Gruß Reiner


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