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Red Air 10.08.2011 19:13

Hannovers Straßenbahnen
 
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Hallo Schatzsucher, in Hannover gibt es zwar keine verschollenen U-Bahnstollen wie in Berlin aber wie ich festellte sehr viele oberirdische Strecken die heute nicht mehr existieren. Nachdem mein Freund Andrew der Luchs einige alte Postkarten aus Linden eingestellt hat, erkannte ich auf einer Karte eine Straßenbahnlinie die mir bestens bekannt war. Nur dort zweigte noch eine Strecke Richtung Lindener Berg ab die ich auch nicht mehr kannte, was meine Neugier erweckte. Der Gedanke, das eine Strecke am Wasserbehälter, der Mühle bis eventuell nach der Hanomag führte fazinierte mich. Zum Beispiel auf einer alten Conti-Limmer Zeichnung ist auch eine Linie zu sehen die nie gebaut wurde. Es gab in der Vergangenheit eine Strecke nach Empelde und nach Hildesheim die ich noch in Betrieb gesehen habe. Bis nach Harenberg soll auch eine gewesen sein. Immer wenn meine Zeit es erlaubt werde ich mich auf Suche begeben. Ein Besuch im Straßenbahnmuseum ist fällig. Es würde mich freuen wenn ihr mitmacht. Eine ungefährliche Sache, wenn ihr nicht den stromführenden Fahrdraht berührt, wir brauchen keinen Munitionsräumdienst und sind an der frischen Stadtluft. Ein Foto konnte ich von einer Befestigung für die Fahrdrahtabspannung an einem Haus in Empelde machen, das einzige was da noch zu finden war, ließ sich leider nicht hochladen. Die anderen zeigen die Stelle am Bauweg wo früher eine Verbindung von der Bundesbahn zur Straßenbahn bestand. Die Verbindung ist bei der letzten Straßenerneuerung entfernt worden. Die neuen Bahnen wurden von der Bundesbahn angeliefert und dort mit einer Diesellok auf das Stadtnetz geschoben. Sie brauchten dann nur noch ihren Stromabnehmer ausfahren und los ging es. Gruß RED

Andrew.derLuchs 11.08.2011 10:41

Durch die Entwicklung der Industrie im Linden stieg der Bedarf an Rohstoffen und natürlich auch an Verkehrswegen.

Durch ein Zweiggleis über den ehemaligen Bahnhof-Güterbahnhof Küchengarten zu den Fabriken im Nedderfeld wie der Hannoverschen Baumwoll-Spinnerei und Weberei entstand in diesem Zuge auch der Güterbahnhof Küchengarten. Auf den Lindener Bahnhöfen wurden zeitweise doppelt so viele Waren und Rohstoffe umgeschlagen wie auf dem Bahnhof in der Stadt Hannover. Mit der Güterumgehungsbahn nach Seelze verlor der Bahnhof-Güterbahnhof Küchengarten an Bedeutung. 1930 wurde der Wagenladungs- und Stückgutverkehr am Küchengarten eingestellt.

Die einzigen Gleise die erhalten geblieben sind waren noch bis Anfang der 1990er Jahre für den Transport der Kohle zum Heizkraftwerk-Linden in Betrieb.

Und genau diese Gleise (siehe Red Air`s Fotos) sind am Bauweg in Linden noch zu sehen!

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1910-1920 Ladestelle Küchengarten GmbH

Es gab am Bahnhof-Güterbahnhof Küchengarten auch eine Ladestelle.

Am 30. September 1910 trafen sich zur Gründung der Ladestelle Küchengarten GmbH, im Neuen Lindener Rathaus um 08:00 Uhr abends, im Beisein des amtlich bestellten Vertreters des Königlichen Notars der Rechtsanwalt Dr. jur. Walter Geise und folgende zwanzig Lindener Unternehmer, um die Gründung der Gesellschaft zu beurkunden.

Der Fabrikant Ferdinand Sichel (Sichelwerke), der Fabrikant August Werner jun. (Bettfedernfabrik Werner & Ehlers), der Fabrikant Max Rüdenberg (Bettfedernfabrik Rüdenberg), der Prokurist Louis Wertheim (Hannoversche Aktien-Gummiwarenfabrik), die Direktoren Josef Stein und Richard Müller (Lindener Aktien-Brauerei vorm. Brande & Meyer), die Direktoren Gustav Bartel und Wilhelm Siercke (Hannoversche Gummi-Kamm-Companie Actien Gesellschaft Hannover-Limmer), der Direktor Ludwig Thoma (Hannoversche Brotwarenfabrik AG - Habag), der Prokurist Otto Wittenberg (Chemische Fabrik Königswarter & Ebell), die Inhaber Eduard Lüderitz und Wilhelm Pretzsch (Pretzsch & Lüderitz OHG), der Inhaber Heinrich Eppers (Kornbranntweine Eppers), der Prokurist Otto Schenk (Kesselfabrik Conrad Engelke), der Inhaber Philipp Haasemann (C. Haasemann & Söhne OHG), die Kartoffelhändler Friedrich Branding und Friedrich Heise, die Prokuristen Dr. Otto Jordan und Adolf Droste (Georg Egestorffs Salzwerke und Chemische Fabriken Hannover AG), der Inhaber und Kaufmann Richard Stephanus (Firma Hermann Stephanus), der Steinbruchbesitzer Georg Berneburg (Straßenbaufirma & Steinbruch Berneburg), der Prokurist Dr. Hilderich Hartmann (Hartmann & Hauers OHG), der Inhaber Wilhelm Flentje (Firma Flentje) sowie der Prokurist Karl Könnecker für die E. Hillegeist OHG.

Es wurde ein Gesellschaftervertrag mit dem Ziel für die Dauer von zehn Jahren eine Ladestelle Küchengarten GmbH, direkt am Bahnhof-Güterbahnhof Küchengarten, zugründen beurkundet. Der Sitz der Gesellschaft war in Linden. Der Gegenstand des Unternehmens war die Empfangnahme eingehender und die Versendung abgehender Güter der einzelnen Gesellschafter. Das Stammkapital betrug 42,000 Mark und wurde in Bar, in unterschiedlicher höhe von den Gesellschaftern geleistet. Als Geschäftsführer wurde der Fabrikant Max Rüdenberg (Bettfedernfabrik Rüdenberg) bestellt. Als jährliche Vergütung wurden dem Geschäftsführer 500,00 Mark in vierteljährlichen Raten von 125,00 Mark gezahlt. Bekannt gemacht wurde die Gesellschaft im Deutschen Reichsanzeiger und im Lindener Lokalanzeiger. Die Gesellschaft wurde am 30. September 1920 wieder aufgelöst. Die Beurkundung durch den Rechtsanwalt Geise kostete insgesamt 159 Mark und 80 Pfennige.

Auf den Lindener Bahnhöfen wurden zeitweise doppelt so viele Waren und Rohstoffe umgeschlagen wie auf dem Bahnhof in der Stadt Hannover. Mit der Errichtung der Güterumgehungsbahn nach Seelze verlor der Bahnhof-Güterbahnhof Küchengarten an Bedeutung. 1930 wurde der Wagenladungs- und Stückgutverkehr am Küchengarten eingestellt. Die einzigen Gleise die erhalten geblieben sind waren noch bis Anfang der 1990er Jahre für den Transport der Kohle zum Heizkraftwerk-Linden in Betrieb.

Literatur- und Quellenverzeichnis:
Text: Andreas-Andrew Bornemann | www.postkarten-archiv.de

Kopie des Gründungsprotokoll für Max Rüdenberg vom 5. November 1910.
Aus der Aktenkopie der Polizei- und Landesverwaltung, der Stadt Linden, Bereich Bahnhof Küchengarten 1910-1927.

Internet/Webseitenprojekt - Postkarten-Archiv


http://www.ita.uni-hannover.de/files...werk-gleis.jpg

Foto: Gleisanlagen Rampenstraße /Küchengarten (Quelle: Institut für Transport- und Automatisierungstechnik (ITA))

Red Air 11.08.2011 15:49

Erinnern mich bei Gleisbauarbeiten Straßenbahnen-Arbeitswagen mit flachen Hängern gesehen zu haben. Am Küchengarten kreutzten sich früher auch die Schienen. Die Brauerei wurde auch beliefert, es war eine kleine Dampfrangierlok vom Lindener Hafen die dort fuhr.

Andrew.derLuchs 11.08.2011 16:01

Genau die Lindener Spezial Brauerei wurde auch per Bahn beliefert!

Werker123 11.08.2011 22:40

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Post 1 Bild 4. Wenn man durch das Tor geht, dann musste noch ein alter Schienenkran und ein Waggon (An den Achsen steht das Jahr 1913) mit Teilen von einer Dampflok und die Blaue Dampflok stehen.

Red Air 12.08.2011 08:21

Hallo Werker, feine Fotos, wo stehen die Teile ?. Wollte mich eigendlich auf die Straßenbahnen konzentrieren, ich weiß ja das die Bahnnetze teilweise parralel mit den Straßenbahnen liefen. Ein gutes Beispiel ist die Geschichte des Küchengartens von Andre. Das Thema der Straßenbahnen kam immer zu kurz, sie waren aber immer da!. Ihre Schienen und die alten Bahnen sind vielfach auf den Fotos zu sehen. Man kann anhand der Modelle fast schon die Zeit bestimmen wann die Fotos gemacht wurden. Gruß RED

Werker123 12.08.2011 19:08

Zitat:

Zitat von Werker123 (Beitrag 683565)
Post 1 Bild 4. Wenn man durch das Tor geht, dann musste noch ein alter Schienenkran und ein Waggon (An den Achsen steht das Jahr 1913) mit Teilen von einer Dampflok und die Blaue Dampflok stehen.

2005 standen die noch da. Ungefähr hier:http://maps.google.com/maps?q=Hannov...Mozilla-search

Obelix 14.08.2011 13:20

Moin.

Nicht nur in der Stadt Hannover wurde die Bahn (ÜSTRA) für den Transport von Gütern eingesetzt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Geschic...ra.C3.9Fenbahn

Es gab auch in der Region viele Strecken, die heute vergessen sind. Evtl. kann man noch alte Trassen ausfindig machen, oder Befestigungen für die Stromführung.
So gab es z.B. eine Strecke nach Pattensen und sogar Barsinghausen hatte eine Anbindung zum Transport von Kohle aus den dortigen Bergwerken.
Hierzu hat sicherlich der Geist aus dem Deister mehr Infos.
Auf alle Fälle ein sehr interessantes Thema, dem man "nachgehen" sollte.

Gruß

Obelix

Andrew.derLuchs 14.08.2011 15:33

Zitat:

Nicht nur in der Stadt Hannover wurde die Bahn (ÜSTRA) für den Transport von Gütern eingesetzt.
Hier der Text, den Obelix meint.

Die Üstra betrieb auf ihren Strecken seit dem 1. Oktober 1899 einen umfangreichen Güterverkehr und entwickelte sich im Lauf der Zeit zum größten Straßenbahn-Gütertransporteur Deutschlands. So wurde auf der Strecke nach Barsinghausen Kohle aus dem Deister transportiert, auf den Strecken nach Rethen und Sehnde waren Zuckerrüben und auf den Strecken nach Sehnde und Misburg war Zement zu befördern. In der Stadt waren u. a. Bier, Milch und Gemüse das Transportgut. Im Ersten Weltkrieg und danach beförderte die Straßenbahn in großem Umfang auch Post. Ein Gütertriebwagen durfte in der Stadt drei Anhänger mitführen, außerhalb der Stadt sechs. In der Braunstraße in der Nähe der Glocksee befand sich der Güterbahnhof der Straßenbahn. Neben diesem Hauptgüterbahnhof gab es weitere Güterbahnhöfe am Soltekamp, am Schlachthof, in Langenhagen, Gehrden, Barsinghausen, Hildesheim, Großburgwedel, Sehnde und Misburg sowie diverse Anschlussgleise und Ladestellen. Auch die Betriebshöfe dienten in der Regel als Güterbahnhöfe.

Der Güterverkehr war vor dem Ersten Weltkrieg am größten, 1912 wurden 412.000 Tonnen befördert, 1913 390.000 Tonnen. 1920 und 1930 lag er bei 220.000 Tonnen, 1944 waren es durch die Benzin-Rationierung bedingt 313.000 Tonnen. Danach schwankte er zwischen 120.000 und 180.000 Tonnen, im letzten ganzen Betriebsjahr 1952 waren es noch 94.000 Tonnen. 1953 wurde der Güterverkehr durch die Straßenbahn eingestellt.


Überlandstrecken:


Die Straßenbahn Hannover betrieb ein ausgedehntes
Überlandstraßenbahnnetz. Hauptaufgabe dieser Außenstrecken war der Güterverkehr. Nebeneffekt war, dass die Orte an den Straßenbahnlinien durch die Üstra mit Strom versorgt wurden. Die Außenstrecken waren im Gegensatz zum innerstädtischen Netz überwiegend eingleisig, wobei in Abständen zweigleisige Ausweichen vorhanden waren. Nur die Strecke nach Hildesheim war von Beginn an zweigleisig.

Gehrden / Barsinghausen (Linie 10)


Die Strecke verlief von
Empelde über Benthe/Sieben Trappen, Gehrden, Leveste, Langreder, Egestorf nach Barsinghausen. Die Eröffnung der gesamten Linie bis Barsinghausen war am 1. Oktober 1899. Sie wurde nach Einführung von Liniennummern von der Linie 10 bedient. Wichtige Transportgüter waren Zuckerrüben sowie Steinkohle aus dem Deister. In Gehrden war von 1857 bis 1930 eine Zuckerfabrik auf dem Gelände der späteren Vorwerk-Teppichfabrik.

In Gehrden befand sich ein Straßenbahnbetriebshof, woran noch heute die
Bahnhofstraße erinnert. Es gab zudem eine kurze Zweigstrecke zum „Berggasthaus Niedersachsen" auf dem Gehrdener Berg. Nach Beschlagnahme der Fahrleitung durch das Deutsche Heer 1917 wurde diese Strecke stillgelegt und nach Ende des Ersten Weltkriegs nicht wieder in Betrieb genommen. Die Einstellung des Bahnbetriebes auf der Strecke Gehrden–Barsinghausen erfolgte am 27. Juli 1952, 1961 folgte der Abschnitt Empelde–Gehrden. Die Personenbeförderung wurde von der Buslinie O 10 übernommen.

Sarstedt / Hildesheim (Linie 11)


Die längste Überlandstrecke verlief von
Laatzen über Grasdorf, Rethen, Gleidingen, Heisede, Sarstedt, Hasede nach Hildesheim. Auf ihr verkehrte die Linie 11 bis zum Hauptbahnhof in Hildesheim. Dort bestand Anschluss an die Städtische Straßenbahn Hildesheim. Auf dieser Linie wurden bereits seit 1904 vierachsige Straßenbahnwagen eingesetzt, die sich durch ihre rote Lackierung von den übrigen Straßenbahnfahrzeugen unterschieden (daher die Bezeichnung „Die rote 11“). In den 1950er Jahren beschaffte die Üstra für diese Linie zwei neue Großraumzüge, die aus zwei Triebwagen und einem Mittelwagen bestanden. In ihnen gab es zeitweise sogar ein Speiseabteil. Betriebshöfe befanden sich in Rethen und Hildesheim. Der Abschnitt Sarstedt–Hildesheim wurde 1958 stillgelegt.

Nördlich von Rethen überquerte die Straßenbahn auf einer eigenen Brücke die
Bahnstrecke Hannover–Göttingen. Die Durchfahrtshöhe der Brücke reichte für die Elektrifizierung der Bahnstrecke nicht aus, so wurde die Straßenbahn weiter nördlich auf der Hildesheimer Straße unter der Bahn durchgeführt und die Straßenbahnbrücke abgerissen. Die ursprüngliche Strecke durch Grasdorf wurde 1973 ergänzt durch eine Stichstrecke über Laatzen/Zentrum nach Laatzen/Süd (heutiger Endpunkt Laatzen). 1976 erfolgte die Durchbindung der Stichstrecke zur Strecke nach Sarstedt; seither wurde die Linie 11 (später die Linie 1) über Laatzen/Zentrum geführt.

Die Strecke nach Sarstedt ist als letzter Rest des Überlandstraßenbahnnetzes noch heute in Betrieb. Seither gab es immer wieder Überlegungen zu deren Stilllegung. Grund war zum Einen die im Vergleich zum übrigen Netz geringere Auslastung. Zum Anderen gab es Streitigkeiten über die Finanzierung der Instandhaltung, da Sarstedt nebst seinem Ortsteil Heisede nicht zum Großraumverband beziehungsweise später der
Region Hannover gehören.

Misburg (Linie 13)


Eine weitere Strecke verband
Anderten über Misburg mit Groß-Buchholz. Da die Gemeinden Misburg und Anderten damals noch nicht nach Hannover eingemeindet waren, war dies auch eine Außenstrecke. Am 12. Mai 1901 wurde sie eröffnet. Auf ihr verkehrte die Linie 13. Wichtiger war auf dieser Strecke der Güterverkehr. Hauptkunden waren mehrere Zementfabriken in Misburg. Ab 1917 gab es einen Anschluss an den neuerbauten Misburger Hafen am Mittellandkanal. Da dies der einzige Hafen mit Straßenbahnanschluss war, bemühte sich die Straßenbahn den Hafenumschlag der an ihren Strecken gelegenen Kunden hier abzuwickeln. Es wurden Kohle und Schlacke für die Zementfabriken verladen, Zucker aus den Zuckerfabriken Sehnde und Rethen, sowie Mehl aus Hasede und Sarstedt. 1929 mussten die Gleise im Bereich Anderten für den Bau der Schleuse verlegt werden und führten nicht mehr durch das Dorf. Die Strecke wurde am 1. Januar 1951 von Misburg bis Anderten und am 1. November 1955 auf dem restlichen Abschnitt stillgelegt.

Sehnde / Haimar (Linie 15)


Die Strecke verlief von
Kirchrode über Anderten, Höver und Sehnde nach Haimar. Sie war die erste Überlandlinie. 1897 wurde die bestehende Strecke vom Pferdeturm in Kleefeld über das damals noch selbstständige Kirchrode bis nach Sehnde und im folgenden Jahr über Rethmar, Evern und Dolgen bis nach Haimar verlängert. Bedient wurde sie durch die Linie 15. In Sehnde befand sich ein Betriebshof und ein Anschluss an die Eisenbahn. Zweigstrecken nach Bilm und Ahlten, beide 1953 stillgelegt, dienten fast ausschließlich dem Güterverkehr (Ausnahmen waren sonntägliche Kirchfahrten von Bilm und Ahlten nach Ilten). Wichtige Transportgüter auf dieser Strecke waren Zement (Zementfabrik in Höver), Ziegel aus der Sehnder Ziegelei sowie landwirtschaftliche Produkte wie Zuckerrüben zur Zuckerfabrik Sehnde und Milch zur Centralmolkerei in Hannover. Das Teilstück Sehnde–Haimar wurde bereits am 23. Januar 1935 stillgelegt, am 3. April 1960 folgte der Abschnitt Kirchrode/Stadtgrenze (jetzt: Ostfeldstraße)–Sehnde.

Großburgwedel (Linie 17)


Die Strecke verlief von
Bothfeld über Isernhagen Niedernhägener Bauerschaft, Kircher Bauerschaft und Farster Bauerschaft nach Großburgwedel. Seit 1901 fuhren hier die Straßenbahnen, die später die Liniennummer 17 bekamen. Transportgüter waren das in Isernhagen abgebaute Raseneisenerz, Ziegel, Zuckerrüben und Milch. Die Üstra hatte an dieser Strecke eine eigene Kiesgrube. Die Strecke wurde 1956 ab Fasanenkrug an der damaligen Stadtgrenze von Hannover stillgelegt.

Pattensen (Linie 21)


Die Strecke zweigte kurz vor
Rethen von der Straßenbahn nach Hildesheim ab und führte über Koldingen nach Pattensen. Die Streckenführung ist in Koldingen in den Blättern der Preußischen Landesaufnahme zu erkennen. Der Betrieb wurde am 22. Februar 1899 aufgenommen. Es verkehrte die Linie 21. Im Gegensatz zu den anderen Überlandlinien, die alle bis in die Innenstadt von Hannover führten, endete die Linie 21 häufig bereits in Rethen, wo die Fahrgäste in die Bahnen der Linie 11 umsteigen mussten. Die Einnahmen aus dem Güterverkehr überstiegen zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Einnahmen aus dem Personenverkehr dank der Transporte der Zuckerrüben von Pattensen nach Rethen in die Zuckerfabrik. Weitere Produkte waren landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Milch und Getreide, aber auch Kohlen sowie Kies aus den Kiesteichen bei Koldingen. Auf Grund des starken Güterverkehrs war die Strecke von Rethen nach Pattensen für normale Eisenbahnwagen ausgebaut. Die Straßenbahnwagen für diese Strecke hatten deswegen breitere Radreifen als normal. Im Bahnhof Rethen war ein Übergang zur Eisenbahn möglich. Die Strecke wurde am 16. August 1959 stillgelegt, der Güterverkehr schon 1953.

Langenhagen (Linie 19 / 29)


Die Strecke nach Vahrenwald wurde am 4. November 1900 bis nach
Langenhagen verlängert, der Endpunkt befand sich am Reuterdamm. Hier verkehrte die Linie 19, ab 1911 die Linie 29. Da der Verkehr auf dieser Strecke nicht so bedeutend war, dass eine notwendige Gleiserneuerung rentabel schien, wurde die Strecke ab der hannoverschen Stadtgrenze am Berliner Platz bereits am 6. Juni 1937 stillgelegt

Literatur- und Quellenverzeichnis


Wikipedia
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Obelix 14.08.2011 17:28

[quote=Andrew.derLuchs;683905]Hier der Text, den Obelix meint.

Danke Dir, war nur zu faul. :bussl

Gruß

Obelix


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