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fleischsalat 18.11.2012 17:48

Aktueller Zwischenstand:

Das Wachsen des kompletten Bogenrohlings hat gut funktioniert, es hat sich nichts verzogen oder verdreht:D

Das gute daran ist, dass die Stellen, an denen noch gearbeitet werden muss, nach Materialabnahme einfach nur wieder versiegelt werden müssen.

fleischsalat 02.12.2012 20:05

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Weiter gehts mit der Bastelei:

Da noch immer die Frage des Tillerns im Raum stand und das Tillern mit dem Fuß irgendwie nichts für mich war, habe ich mich für einen Kompromiss entschieden.
Dazu musste zuerst ein gegabelter Ast her. Da dieser aber in der gewünschten Größe nicht zur Verfügung stand, musste die gute alte Geweihaxt wieder ihren Dienst verrichten.

fleischsalat 02.12.2012 20:09

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Der zukünftige- ich sag mal „Tillerast“ wurde als Erstes von Ästen befreit. Dann habe ich ihn, um ihn in den Boden rammen zu können, am unteren Ende angespitzt.
Um feste Haltepunkte für die Sehne zu schaffen, habe ich mit dem Dechsel Kerben in das Holz geschlagen. Nachdem der „Tillerast“ fest im Boden steckte, konnte ich mit der feineren Arbeit beginnen. Auf dem letzten Bild in diesem Beitrag seht ihr den Ausgangszustand vor dem Tillern.

fleischsalat 02.12.2012 20:14

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Hätte ich gewusst, was jetzt kommt, hätte ich den Rohling durch den Kamin gejagt...
Um festzustellen, wie sich die Wurfarme biegen und ob sie das vor allem auch gleichmäßig tun, wird der Bogen mit seinem Kraftmittelpunkt (Dort wo später einmal der Pfeil sitzt) in die Astgabel gelegt und die Sehne in eine der Kerben eingehängt.
Selbstverständlich sollten man nicht von Beginn an den größten Auszug wählen.
Nun kann man sehen, wo sich steife Bereiche in den Wurfarmen befinden.
Diese Bereiche wurden mit Holzkohle markiert und nachdem der Bogen wieder vom „Tillerast“ abgenommen wurde mit einem Flintabschlag reduziert.

fleischsalat 02.12.2012 20:21

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Nachdem man etwas Holz abgeschabt hat, wird der Bogen wieder in den Ast gehängt.
Wieder steife Bereiche markieren und wieder abschaben...

fleischsalat 02.12.2012 20:27

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Das Spiel macht man dann eine ganze Weile.
Um hier nicht immer fast die gleichen Bilder zu zeigen, kommen jetzt nur ein paar Zwischen- und der vorläufige Endzustand.

fleischsalat 02.12.2012 20:31

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Wenn der Bogen sich in etwa so biegt, wie man ihn haben möchte, werden mit einer Feuersteinklinge die Ecken abgerundet.
Nun kann man auch die restlichen Feinarbeiten und die „Kosmetik“ (Hier das Griffstück als Beispiel) durchführen.
Wenn der Bogen rundherum halbwegs glatt ist, muss er versiegelt werden.
Hierzu wird ein Stück Sehnenwachs am Feuer erwärmt und auf den Bogen gerieben.

Wie man Sehenwachs zeitgenössisch herstellen kann, findet ihr hier:
http://schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=74988

fleischsalat 02.12.2012 20:36

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Das Wachs wird dann mit einem Lederlappen auf dem Bogen verrieben.
Wie man sehen kann, perlt Wasser jetzt sehr gut ab.

fleischsalat 02.12.2012 20:40

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Wenn alles soweit den Erwartungen entspricht, macht man sich daran, die Sehne zu wickeln.
Die Sehne besteht aus einzelnen Hanfschnüren.
Zuerst werden die Enden der einzelnen Schnüre verknotet.
Nun verdrillt man die Schnüre miteinander.

fleischsalat 02.12.2012 20:42

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Die fertig gedrehte Sehne wird ebenfalls mit dem Sehnen-/Bogenwachs eingerieben, um sie unempfindlicher gegen Feuchtigkeit zu machen.


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