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Öschi 16.04.2022 16:57

Brünieren
 
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Nachdem ich einige Versuche mit chemischer Brünierung durchgeführt habe, unter anderem die Kaltbrünierung von Ballistol. Auch wenn ich auf Ballistol schwöre, aber die Brünierung ist in keinster Weise das wert was sie verspricht.
Nachdem ich mir eine "zweite Meinung" von zwei Schmieden geholt habe, ein Versuch mit altbewährter Methode. Das Ergebnis spricht für sich. Ein guter Schmied ist Gold wert!

Man benötigt:
Ein bißchen Leinöl, Gunnex oder ähnliches gutes Öl (Waffenöl), eine Schale und eine Lötflasche + Brenner.

Das Metallstück (normaler Stahl oder Eisen ohne grossen Chromgehalt) erhitzen bis es dunkelblau ist, auf keinen Fall rot oder orangeglühend. Sobald es dementsprechend erhitzt ist, sofort in das Leinölbad legen. Nach Abkühlung das Öl abwischen und mit hochwertigen Waffenöl einölen.

Diese Methode wird seit hundert Jahren angewandt.

380V 16.04.2022 17:22

Na das werd ich irgendwann ausprobieren, vielen Dank für die Info :yeap

Gruß Martin

samson 16.04.2022 18:00

Aber darauf achten (wo es wichtig ist) das sich durch diese Wärmebehandlung die Härte ändert. ;)

Immelmann 16.04.2022 21:32

Zitat:

Zitat von samson (Beitrag 989206)
Aber darauf achten (wo es wichtig ist) das sich durch diese Wärmebehandlung die Härte ändert. ;)

Ganz wichtig, danke.
Durch das einbringen der Temperatur bei einer Warmbrünierung veränderst du auch das molekulare Gefüge des Werkstückes.
Und je nachdem ob du es mit Gas oder Kohle erhitzt entnimmt du bzw fügst du Kohlenstoff dem Material hinzu welches auch stark auf die Materialeigenschaften einwirken kann.
Um brüchigkeit etwas zu verringern könnte man die Teile noch nachglühen, zb im Backofen langsam herab kühlen damit es nicht brüchig wird.

Brainiac 16.04.2022 22:20

Das o.g. Verfahren nennt sich einbrennen oder schwarzbrennen. Brünieren wird mit Salzlauge gemacht und ist deutlich kühler als einbrennen...

Wer beim einbrennen die Oberflächenhärtung möglichst gering halten will sollte den Temperaturunterschied zwischen Werkstück und Öltemperatur möglichst gering halten und das Werkstück ganz langsam abkühlen lassen...

ghostwriter 16.04.2022 22:27

Zitat:

Zitat von Immelmann
Und je nachdem ob du es mit Gas oder Kohle erhitzt …

hmh,
komisch … ich dachte bisher immer …
dass man beim heißbrünieren, die brünierlösung
stark erhitzt und sie währenddessen am siedepunkt hält!? ;)
und eben nicht das zu brünierende teil …

tauchst du stark erhitztes metall in kaltes öl,
dann passiert auch immer eine gefügeveränderung!!

Eisenknicker 17.04.2022 00:00

Brünieren ist der schonendste Weg für das Gefüge wie du weißt Marc. Alle anderen Behandlungen verändern das Gefüge zu sehr falls das Gefüge wichtiger ist als der Korrosinschutz. Bei 0,01 mm Nummern sicherlich nicht mit KTL oder verzinken zu vergleichen und wesentlich genauer.

Öschi 17.04.2022 08:44

Sagen wir es mal so:
Zum verschönern von Deko-Objekten geeignet, wie zum Beispiel Klingen oder ähnliches für die Vitrine.
Mein Teil ist schon einiger Belastung ausgesetzt, aber durch das "schonende", unter fachmännischer Aufsicht, durchgeführte Verfahren, absolut brauchbar.
Ich bin definitiv zufrieden, der Schmied auch.

Ach ja: zu Arbeitschutz brauch ich ja hoffentlich nichts anzumerken, aber eines: die Geruchsentwicklung des Leinöls ist beeindruckend :lol
Bekomme den Geruch irgendwie nicht aus der Nase....

ghostwriter 17.04.2022 10:38

@michael:
nichts anderes hab ich geschrieben … ;)

gab‘ hier schon mal einen thread dazu:
http://www.schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=96915

:yeap


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