Preussisches Wikingerbrotmesser selbermachen
 

Jaaaaaa, also ich wollte mal beweisen das ich nicht nur dussliges Zeug reden sondern auch ein wenig basteln kann. Vor einigen Tagen war ich mit dem Spross in Torgelow auf einem MA Markt und erstand da bei dem Schmied günstig ein paar Klingen(10€). Daraus wollte ich mir ein Messerchen basteln. Gesagt getan. Aus dem Berg Eichenstämme im Hof einen rausgepolkt, 30cm Stück abgesäbelt und erstmal auf Taschenformat gebracht. Dann den Trockenbauschleifer auf den Tisch gelegt und geschliffen bis der Griff eine ansehnliche Form hatte. Abends fiel mir dann beim aufräumen ein Beutel Bernsteine in die Hand und ich dachte , versuch mal was schönes. Erst wollt ich in Runenschrift legen "Jörg is doof" aber das erschien mir zu aufwendig, hab mich dann für einen Thorhammer entschieden und los gings. Ich muss sagen das waren 3 Tage mit schleifen, schnitzen und probieren und er ist auch noch nicht ganz fertig aber Hochachtung vor den Leuten früher die so etwas gemacht haben, vor tausend Jahren, ohne all die schönen Helferlein! Es ist natürlich nicht so superorginalgetreu wie Jan seine Sachen aber für den Hausgebrauch finde ich ist es nicht so übel. Und es ist ja auch noch nicht fertig. Der Bernstein muss poliert werden, die Klinge gebohrt und geschärft und der Griff mit Leinöl imprägniert werdenusw. Eine Scheide bastel ich aus Leder aber demnächst;)

Hier der fast fertige

Und als nächstes baust du ein Langboot :)! Dan gehts auf der Oder nach Wolin, Jumne, Vineta, Haithabu....auf Viking , jo..

Das wäre vielleichjt etwas vorschnell, nach dem Käsemesser ein Langboot. Außerdem hab ich eins;)Ist zwar ein "slawisches" aber das tut der Freude keinen Abbruch;)

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... für Dich würde sich wahrscheinlich eher der Aufwand lohnen, die Nr. des örtlichen Notarztes in den Griff einzulegen - wer weiß, wie schnell Du die mal brauchst ... http://www.smilies.4-user.de/include...ie_car_071.gif

:eek :D :rolleyes:


Ansonsten:
... für einen Grobtechniker sieht das doch ganz gut aus ... :p


=> :yeap ;)


zeigste am WE mal im Detail ;)


Gruß
Jörg

Sieht doch schon sehr gut aus. :yeap
Wenn es Dir Spaß gemacht hat und Du weiter Messer bauen willst, nimm aber anderes Holz. Es gibt viele einheimische Hölzer, welche sich besser bearbeiten lassen und auch schöner aussehen (Ahorn, Nussbaum, Eibe etc.).

Weiter so.....
Uwe

Danke Samson, werde mir merken;)Hab Eiche genommen weils trocken auf dem Hof liegt.! Hab noch irgendwo 150 Jahre alte Pflaume, das will ich versuchen!

Dann hoffen wir mal, daß der Schmied nicht den Erl weiter hoch mitgehärtet hat - sonst hast Du es mit dem Bohren schwer. Bzw. Dein Bohrer.

Du kannst das Ding aber einfach mit "Uhu endfest" reinkleben - das hält dann auch die beiden Holzschalen zusammen, falls da mal Risse auftreten. Würde ich immer machen, auch wenn Du das Ding durchgebohrt kriegst.

Gruß Zappo

Jaja...Deutsche Eiche....


...Pflaume hätte besser gepaßt! :clap

Genau das hat er. Habs heute zum Schmied getragen,soll er sich Gedanken machen;)Und UHU endfest recht meinst du? Ach so, es sind keine Holzschalen,es ist ein Stück!

Ich kann da auch ein schönes amerikanisches Sportgerät draus drechseln du Strolch!:give me a:Weihnacht::Weihnacht:

Eiche ist für einen Griff recht grobes Material. Falls Du irgendwo an eine Robinien-Knolle (Wucherung außen am Stamm) kommst, hättest Du ein sehr feinporiges und toll gemasertes Holz. Zur Klinge hin eine Scheibe Horn oder Bein würde das ganze Teil nochmals aufwerten. Robinie war für mich zum Drechseln immer das liebste Holz.

Jochen

hätte man nicht auch ne gute gute messerzwinge (von dir gefunden) nehmen können zusätzlich? wertet doch funde gleich mal auf.

Genau! So ein Messer soll viele Jahre Freude machen. Ich würde mir das Gesamtkonzept nochmals reichlich überdenken. Das Messer muss ja nicht unter Zeitdruck fertig werden. Ich habe noch einen Block stabilisierten Mammut-Backenzahn rumstehen, der soll auch später mal ein Messergriff werden. Habe aber im Moment noch keinen Plan für die Klingenform. Also, ruhig angehen!

Jochen

:D Mikado??

Nee,mal ernsthaft; Pflaume oder Kirsche hat meist eine schönere Zeichnung.
Gerade Hobbydrechsler suchen sowas oft.

Leute, vielen Dank für die guten Tipps aber bitte nicht vergessen, es ist mein erstes , ich bin ein echter Grobmotoriker und mache das nur für Spaß.

Es muss Dir gefallen und praktisch sein. Alles andere bringt die Zukunft....

Wenn Du den Erl im jetzigen Zustand bohren willst, brauchst Du einen VHM-Bohrer, sowas z.B.: http://www.ebay.de/itm/VHM-Hochleist...item3f4af3cc10

Guter Tipp aber der Schmied im Dorf hat das Problem übernommen, das kriegt der schon hin;) Danke trotzdem!

Willst du den Erl einkleben?
Wenn ich so den Schlitz sehe...

Beim zeitlich passendem historischen Fundmaterial aus dem Ostseeraum wurde idR. der Erl durchgesteckt und an der Heft-Rückseite verniet...

Ich hatte jetzt keine historischen Vorbilder, ich hab mich erfreut das ich aus nem Scheit Holz nen Griff gebastelt bekommen habe;)Und das mit 2 linken Händen und 10 Daumen;)

NOCH.

War bei meiner Heppe auch so - bis der durchbohrte Eichengriff trotz Metallzwingen mal in 3 Stücke zerbrach. Hab ich dann mit Uhu praktisch gefüllt und wieder zusammengesetzt - hält bis heute.

Kann man natürlich auch später machen, sollte es tatsächlich zerfallen..

Gruß Zappo

Also
 

..der Schmied kann nix, liegt wohl daran das der Alte im Krankenhaus ist und nur die Söhne vor Ort;( 2 Löcher hat er gemacht,das dritte nicht...keiner weiss warum;(. Aber die Pflaume ist bereit für den nächsten;)Ja Luzi, die Pflaume..na warte, morgen kriegst es.....

endlich
 

mal Zeit gehabt weiterzumachen. Die Scheide soll getragen werden wie ein Kurzsax. Das Leder ist aus einem alten Sattel, habe ich genommen wegen dem schönen "gebraucht Aussehen"(dtsch für used-look).
Als nächstes sind Schuhe dran, will mich an Birka Tretern versuchen

Schön geworden!:yeap

Habs bewuß nicht100% perfekt gemacht um den Alltagscharakter zu unterstreichen. Auf Veranstaltungen laufen viele mit perfekten Sachen rum, jeder ein Jarl;) Meins soll von Mittelschichtwikinger sein;))

Genau das ist eben die Schwierigkeit beim "Feinschliff".
Man produziert etwas neues, was eben auch neu aussieht.
Die Handwerkskunst damals war schon verdammt beeindruckend, aber es gab eben keine DIN-Norm. Nicht alle Stücke sind gleich, vieles ist einfach nur schön und funktional zugleich- reicht ja auch.

Meine Erfahrung sagt, dass die meißten Fehler bei den Rekonstruktionen tatsächlich beim Feinschliff ("...Hier könnte ich noch ein bisschen wegnehmen/angleichen...") passieren.
Man muss ein Gefühl dafür entwickeln, an einem Punkt zu sagen, dass es so reicht.
DAS ist Dir gelungen!

Dein Kompliement ist mir eine Ehre;)

Du hast auch völlig recht, solche Nachbauten müssen nicht fehlerfrei oder gar perfekt sein. Das macht den Charme ja aus. Demnächst muss ich auf einem Fest den Wikingerstand ausrichten und baue deswegen einen "Thron". Hab mir dazu extra alte Bohlen besorgt die schon Jahrzehnte draußen lagen weil ich Neubauten zwar nett finde aber nicht "A". Also authenthisch. Sobald es losgeht berichte ich;)

Nun, das ist ein wenig ne Zwickmühle.

"Neu" ist ja eigentlich durchaus authentisch.

Ist immer lustig, wenn Historienfilme auf 1000 Jahre altem Pflaster und vor 1000 Jahre alter Burg(ruinen)kulisse spielen. Das war alles damals mit ziemlicher Sicherheit neu - oder zumindest neuer. Aber so sind eben die Sehgewohnheiten…..

Gruß Zappo

Jau !
Hab ich auch so dran gedacht - ABER hier ist ja von GERBRAUCHT geredet worden.
Der PERFECT Look vor Uraltkullisen passt manchmal aber wirklich nicht.

Das Messer finde ich da sehr gelungen und ich muß glaube ich den Baron mal auf eine alte Einladung zum Messerschmieden ansprechen !?!

Sehr schön !
Hubi