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TBG 28.11.2016 13:55

Strandfunde UFOs: Treibholz - Wrackteil? - Konservierung?
 
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 8)
Hallo,

habe in der letzten Woche einige Strandfunde gemacht.

Bild 1:
Könnte dies von einer Takelage stammen oder von einen Fischernetz?

Bild 2 - 4:
Selbe Bohrung wie bei Bild 1

Bild 5 - 8:

Von der Form her Löffelähnlich wobei ich nicht glaube, dass dies ein Löffel war.

Gerade das Objekt auf Bild 1 würde ich gerne konservieren.
Aktuell lagert es in Süßwasser zum entsalzen.

Hat da wer von euch Erfahrungen?

Bin auf eure Einschätzungen auf jeden Fall schon gespannt :).

Phobos 28.11.2016 14:39

Fund
 
Bild eins kann ein Tauwerksblock gewesen sein. Die anderen...???

Deistergeist 02.01.2023 23:16

Hat das mit der geplanten Konservierung denn geklappt?

GA Thomas

Bergedienst 03.01.2023 16:05

Gesättigte Zuckerlösung. Also solange Zucker in Wasser einrühren bis sich keiner mehr auflöst, dann ca 1 Tag einlegen, abtrocken und liegen lassen. So hat man das früher gemacht in Museen.

samson 03.01.2023 17:04

Zitat:

Zitat von Bergedienst (Beitrag 994358)
dann ca 1 Tag einlegen, abtrocken und liegen lassen.

Tausche den einen Tag gegen mehrere Jahre aus. :eek Konnte mir das damals mal bei den Römerschiffen in Mainz ansehen. Hier ein Beitrag zur Nassholz-Konservierung: https://aid-magazin.de/2021/03/11/se...ldorf-zurueck/

Bergedienst 03.01.2023 22:39

Zitat:

Zitat von samson (Beitrag 994359)
Tausche den einen Tag gegen mehrere Jahre aus. :eek Konnte mir das damals mal bei den Römerschiffen in Mainz ansehen. Hier ein Beitrag zur Nassholz-Konservierung: https://aid-magazin.de/2021/03/11/se...ldorf-zurueck/

Meinte auch 14 Tage, je nach Dicke auch länger, hab damit nen Schaft von der Armbrust stabilisiert, Hartholz, ging super in 2 Wochen. Bei Schiffen natürlich anders.

Lucius 04.01.2023 08:30

Kannst das Ding ja auch in ein Aquarium packen, das ist besser als alle dillettantischen Konservierungsversuche.

Donnerstag 04.01.2023 11:21

Zitat:

Zitat von Lucius (Beitrag 994388)
Kannst das Ding ja auch in ein Aquarium packen, das ist besser als alle dillettantischen Konservierungsversuche.

;)dürfen aber keine Ancistrus oder Schnecken drin sein ;)


Aber mal im Ernst, welche Rolle spielt das Zuckerwasser? Wird durch den Zucker, der ja beim Trocknen dann im Holz bleibt, das Schrumpfen und Reißen verhindert? Oder welche Funktion/Aufgabe hat das Zuckerwasser?

ghostwriter 04.01.2023 12:48

auf die schnelle:

Zitat:

Auch eine Tränkung mit Zucker ist zur Konservierung von Nassholz eingesetzt worden. Dabei stabilisiert der eindringende Zucker die Holzzellen. Eine Gefahr dieser Methode besteht darin, dass die Zuckerlösung bei der lang dauernden Tränkung keimfrei gehalten werden muss, damit sie nicht in Gärung übergeht.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nassholzkonservierung

Bergedienst 04.01.2023 14:50

Zitat:

Zitat von Lucius (Beitrag 994388)
Kannst das Ding ja auch in ein Aquarium packen, das ist besser als alle dillettantischen Konservierungsversuche.

Hmm, an Zuckerkonservierung ist nix "dilletantisch", wie schon erwähnt war das vor der Erfindung von Kunstharzen ein probates Mittel in Museen.

Lucius 04.01.2023 15:23

Die Wahrscheinlichkeit der Fundzerstörung ist aber geringer, als wenn die Konservierung scheitert und das Fundobjekt zu Holzbröseln zerfällt.
Stichwort Einbäume

Sorgnix 04.01.2023 23:19

Zitat:

Zitat von ghostwriter (Beitrag 994395)
...
Zitat:

...
Eine Gefahr dieser Methode besteht darin, dass die Zuckerlösung bei der lang dauernden Tränkung keimfrei gehalten werden muss, damit sie nicht in Gärung übergeht.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nassholzkonservierung


... fängt es nicht genau JETZT an, interessant zu werden??
Wie verhindere ich die Gärung??
Wenn ich sie will, haue ich Hefe rein, keine Frage.
Aber wie halte ich die Lösung "Keimfrei"?

Destilliertes Wasser?
Wasser abkochen?
Wie den Zucker keimfrei?
Ist er es von Natur aus?
Oder erhitze ich ihn? (ohne Karamellbonbons draus zu machen ... :D )
weitere Chemie zusetzen?
Temperatur senken??

Fragen über Fragen ... :confused

Das wäre doch echt interessant, da eine kleine Anleitung zu erstellen.

Ich erinnere mich an frühere Zeiten, da "gärte" die Mischung nicht - zumindest erkannte ich es
nicht als Gärung - dafür aber begann es zu stinken bzw. zu faulen ...
Das mag man nun gleichsetzen - aber WIE verhindere ich das??



;)
Gruß
Jörg

ghostwriter 04.01.2023 23:38

Dr. Konrad Wiedemann: Nassholzkonservierung, ein Arbeitsbericht
 
kurz:
Zitat:

Um zu verhindern, daß die Zuckerlösung durch Mikroorganismen zerstört wurde - das kann man am Schäumen bemerken - wurde der Zuckerlösung als Biozid 0,1 % Thymol (bezogen auf die Wassermenge) zugesetzt. D. h. auf 1 l Wasser kam 1 gr Thymol. Thymol ist über eine Apotheke beziehbar und wird z. B. bei der Bekämpfung von Ungeziefer in Bienenstöcken eingesetzt.
vollständig:
https://www.untertage.com/publikatio...tsbericht.html

ich lerne noch …
im falle eines anwendungsfalles!! ;)

Sorgnix 05.01.2023 02:11

was ein Bericht ... :yeap

Summa summarum: 1 Jahr ... :rolleyes:

Bei einer Materialdicke von 5 cm, wie er schreibt.

So ich recht erinnere, hab ich seinerzeit für meine Holzkugel mit ca. 5 mm Wandstärke allein
für die Trocknung auch mehr als 3 Monate gesessen ... :rolleyes:
Mit Zwangseinspannung, da sie mal die Form wechseln wollte, dann wieder "einweichen" etc.
Und da war nur wenig Zucker im Spiel. Zumindest nicht in den Mischungsverhältnissen und
der Dauer des Bades ...
(Ergebnis war übrigens zufriedenstellend - steht in einer Museumsausstellung)

Auf den nächsten Versuch!
... es fehlt nur das Fundstück :eek
Lage bekannt - es mangelt am Bergungstermin :rolleyes:


Gruß
Jörg

Donnerstag 05.01.2023 10:13

Zitat:

Zitat von Sorgnix (Beitrag 994438)
Auf den nächsten Versuch!
... es fehlt nur das Fundstück :eek
Lage bekannt - es mangelt am Bergungstermin :rolleyes:


Gruß
Jörg

Bei handlichen Größen gibt es aber heute bezahlbare und bessere Alternativen als Zuckerwasser.

Holzhärter, Stabilisatoren usw. Einfach mal an Probestücken ausprobieren.

Für Restaurierungen oder bei Drechselarbeiten nehme ich zB:
Leichtes Nachdunkeln zB bei dem hier:
https://www.amazon.de/HOLZH%C3%84RTE.../dp/B017NZOAY6

Oder erstklassige hochwertige Stabilisatoren auf Kunstharzbasis bei Siegfried König, der auch am Telefon berät und auch kein Probem hat Produkte zu empfehlen, die er nicht im Sortiment hat.
https://www.facebook.com/Koenigholzundharz

Oder den habe ich auch schon getestet, ist auch nicht schlecht, keine/kaum Farbveränderung der Hölzer ob für Restaurierung geeignet muss getestet werden, wegen Oberfläche
https://www.willyvanhoutte.com/de/ho...l-pentacryl32/

Adebar 05.01.2023 10:39

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Hallo,

ich stand jüngst auch vor dieser Problematik.
Ich hatte von der Somme, aus dem Wald, in welchem mein Urgroßvater 1916 fiel, eine Zinkkappe mit Holzkern mitgenommen. Diese Kappen wurden verwendet, um Ari-Munition transportsicher zu verbringen.

Nichts besonderes, aber noch weitgehend intakt.
Hatte mich durch verschiedene Beiträge zur Nassholzkonservierung durchgelesen, die speziellen Mittel dafür sind aber verhältnismäßig teuer und mitunter problematisch bei der Entsorgung.

Ich habe daher auch gesättigte Zuckerlösung genommen, diese aufgekocht zum sterilisieren und etwa 20% Brennspiritus zugesetzt.
Bei der Gärung entsteht ja Ethanol, so ab ca. 10% vergiftet sich die Hefe ja selber damit. Daher mein Ansatz, gleich Alkohol zuzufügen.
Habe es aber nur drei Wochen eingeweicht.
Jetzt soll es betont langsam in der Scheune trocknen, damit das Holz nicht zu schnell austrocknet.

Nach Entfernung aus der Zuckerlösung habe ich es kurz abgewaschen und mit einer Permethrin enthaltenen Lösung (Insektenschutzmittel) eingesprüht. Damit es für Ungeziefer nicht ganz so lecker ist.

Ob die drei Wochen zu kurz waren, wird sich zeigen. Ich überlass es erstmal sich selbst, sprühe höchstens noch Permithrin in gewissen Abständen darüber.

Viele Grüße, Dierk

Bild 1 - Fundzustand, zwei Wochen gewässert, abgebürstet
Bild 2 - Nach drei Wochen im Zuckerbad. Beschwert, weil es in Zuckerlösung aufschwimmt
Bild 3 - abgespült
Bild 4 - mit Insektenspray "vergällt"

Bergedienst 06.01.2023 10:05

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Zitat:

Zitat von Sorgnix (Beitrag 994433)
... fängt es nicht genau JETZT an, interessant zu werden??
Wie verhindere ich die Gärung??
Wenn ich sie will, haue ich Hefe rein, keine Frage.
Aber wie halte ich die Lösung "Keimfrei"?



;)
Gruß
Jörg


Schlicht kalt stellen. Die meisten lassen das irgendwo warm stehen, dann kann es zur Gärung kommen. Und Luci, das Zuckerwasser ist nicht das non plus ultra aber mit ein wenig Übung ganz probat. Na klar kann ich massig Chemie kaufen, stabilisieren, tränken etc aber wozu? Ich hab hier Holz von nem Eisenzeitlichen Brunnen, das mit "modernen" Mittel konservieren? Kostet ein Vermögen


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