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Eisenknicker 27.09.2020 21:47

WK2 Foto
 
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Guten Abend zusammen,

ich habe hier ein Teilabschnitt eines Fotos. Soll im November 1939 in Warschau entstanden sein. Mich verwundert die Armbinde :suspekt:

Ich interpretiere da raus "Deutsche Wehrmacht" aber kann mir so eine Armbinde nicht vorstellen bei der regulären Armee.

Könnte mir eher denken - Polizeibattalion?

Kann jemand an den Bruchstückhaften Bild was zu sagen?

Lucius 27.09.2020 21:52

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/...ili.Armbi..htm

Eisenknicker 27.09.2020 22:17

Danke Thomas!

Ich denke mal es muss eine "hell gelbe" Armbinde gewesen sein?

ghostwriter 27.09.2020 22:39

:grbl

wie so oft ...
würde mich hier die bildquelle interessieren?

und ...
wieso zeigst du nicht das ganze bild?

Eisenknicker 27.09.2020 22:41

Marc, ich werde es zeigen :rolleyes:

Ich will aber damit warten. Könnte unnötig die Sichtweise verändern.

Erstmal einfach die Armbinde identifizieren.

ghostwriter 27.09.2020 22:50

na dann ...
machst es ja wieder mal spannend!?

mit s/w-vergleichsbild:
http://www.wehrmacht-lexikon.de/heer.../armbinden.php

die armbinde bewirkt den kombattanten-status,
sprich alle rechte und pflichten nach "hlko" ...

wurde z.b. bei fehlenden hoheitszeichen oder
rad-/ot-angehörigen im kriegsgebiet so gemacht!?

Eisenknicker 27.09.2020 23:43

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Marc das Bild ist nicht schön! Gehört aber auch zur Geschichte!

Das Bild zeigt eine polnische Studentin die Warschau aktiv mit verteidigt hat 1939. Sie hatte laut Bild eine polnische Militär Uniform an und beteiligte sich am Kampf um das Post- und Telegrafenamt an mehreren MGs aktiv auf diesem Dach.

Sie war bei der ersten Hinrichtung dabei, das Foto zeigt die Minuten vorher- mich interessiert halt was das für eine Armbinde war. Am 4. November 1939. Ihr Name war Elżbieta Zahorska- Augenbinde hatte sie abgelehnt. Ihr wisst manchmal kann es ich nicht lassen. Urlaub?

Bergedienst 28.09.2020 10:29

Es gab auch etliche Polen/Russen in Diensten der Wh, diese trugen zum Teil solche Binden. Ich weiss das ist in Polen ein Tabuthema aber nicht nur sogn "Volksdeutsche" standen auf Seiten der Deutschen. Und wenn das niemand hören mag, gerade in Warschau gab es auf beiden Seiten unvorstellbares. Das soll nichts beschönigen aber die poln Kräfte hatten auch keine Samthandschuhe an. Wenn so eine Gewaltspirale in Gang kommt achtet niemand mehr auf Konventionen.

Gucker 28.09.2020 11:44

Man lese dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/28_Tage_lang

ghostwriter 28.09.2020 12:25

als zusätzliche info,
die übersetzung des poln. wikipedia-textes:

Zitat:

Elżbieta Zahorska (geboren am 6. Juni 1915 in Krucice bei Wiaźma, gestorben am 2. November 1939 in Warschau) - Studentin der Universität Warschau, die als erste Person starb, weil sie während des Zweiten Weltkriegs deutsche Plakate zerbrochen hatte [1].

Lebenslauf (Curriculum vitae)
Elżbieta Zahorska war die Tochter des polnischen Schachspielers und Juristen Eugeniusz Zahorski (gest. 1947) und der Schriftstellerin Anna Zahorska alias "Savitri". (gestorben 1942 in Auschwitz-Birkenau). Sie hatte fünf Geschwister: Bronisław (1907-1984, Absolvent zweier Fakultäten: eines Rechtsanwalts und eines Romantikers, Beamter der Obersten Kontrollkammer), Jerzy Dominik (1917-2005, Ingenieur, Flieger der RAF während des Zweiten Weltkriegs, der im Exil in England blieb), Józef Zygmunt (der in den Zwischenkriegsjahren in der Kindheit starb), Wanda Zofia (1913-1945? (1913-1945?, verheiratet mit Skirmuntowa, die unter unbekannten Umständen in einem der Konzentrationslager starb) und Krystyna Klara Wiktoria (1921-1944, Teilnehmerin im Untergrund, verheiratet mit Zaremba-Celinska, die mit ihrem Mann und ihrem einjährigen Sohn bei der Bombardierung der Hauptstadt während des Warschauer Aufstands auf tragische Weise ums Leben kam). Die Familie zog 1918 nach Polen. Nach der Matura schloss Elżbieta einen Kurs am Kommunikationstrainingszentrum in Zegrze ab und arbeitete als Studentin bei der Post in Vilnius. Sie begann ein Studium der Polnischen Philologie an der Stefan-Batory-Universität und später an der Universität Warschau. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nahm sie als Telegrafistin und Verbindungsoffizierin an der Verteidigung Warschaus teil und betrieb auch einen Commander an einer der Flugabwehrstationen, was ihr durch ihre Ausbildung in der militärischen Frauenausbildung zugute kam. Sie geriet in Gefangenschaft, aus der sie entkam, wofür sie von einer Fahndung verfolgt wurde. Elżbieta wurde gefangen genommen und entkam später wieder, und nach einem kurzen Aufenthalt in Lublin kehrte sie nach Warschau zurück. Sie wurde von den Deutschen gefangen genommen, nachdem sie Propagandaplakate in der Hauptstadt zerbrochen hatte. Elżbieta wurde im Gefängnis von Pawiak inhaftiert und zum Tod durch Erschießen verurteilt. Bevor sie starb, durfte sie ihren Vater treffen, der ihr Kekse und Handschuhe schenkte. Am 4. November 1939 Elżbieta wurde Zahorska bei der ersten offiziellen Hinrichtung in Warschau erschossen (Eugenia Włodarz wurde zusammen mit ihr erschossen, weil sie einen deutschen Soldaten geschlagen hatte). Pater Stanislaw Tworkowski war bei der Hinrichtung anwesend, demzufolge Elzbieta vor der Hinrichtung ruhig war, sich nicht die Augen verbinden ließ und ihre letzten Worte waren: "Noch ist Polen nicht verloren", d.h. Polen ist noch nicht gestorben. Elżbieta Zahorska wurde posthum vom Kommandeur der Union des bewaffneten Kampfes, General Stefan Rowecki, mit dem Tapferkeitskreuz ausgezeichnet.

https://pl.wikipedia.org/wiki/Elżbieta_Zahorska


ist auch einigermaßen lesbar.
leider stimmen da zwei datumangaben nicht überein!?

Eisenknicker 28.09.2020 14:38

Wollte eigentlich nur Info zu der Armbinde haben weil ich so was vorher noch nie gesehen habe mit diesem Schriftzug.

@Bergedienst: Sie hatte ja fast nichts ausgelassen um nicht bestraft zu werden. Natürlich war das auch ein exepel und Warnung an gleichgesinnte Polen. Erschießen war aber schon heftig für solche "kleinen" vergehen - nach heutiger Sichtweise.

@Marc: Das Datum 2.11 ist tatsächlich falsch. Ich habe mir ein paar Artikel da zu angeschaut fast überall wird der 4.11 erwähnt nur in einer alten polnischen Zeitung aus der 70er Jahre wird der 2.11 angegeben- aber da wurde gerade eben herausgefunden wer das Mädchen auf dem Foto ist.


https://przekroj.pl/archiwum/artykuly/32229

ghostwriter 28.09.2020 18:38

Zitat:

Zitat von Eisenknicker (Beitrag 964997)
Wollte eigentlich nur Info zu der Armbinde haben weil ich so was vorher noch nie gesehen habe mit diesem Schriftzug.

okay :uii
die hast du ja bekommen ...

Bergedienst 28.09.2020 20:16

Zitat:

Zitat von Eisenknicker (Beitrag 964997)
@Bergedienst: Sie hatte ja fast nichts ausgelassen um nicht bestraft zu werden. Natürlich war das auch ein exepel und Warnung an gleichgesinnte Polen. Erschießen war aber schon heftig für solche "kleinen" vergehen - nach heutiger Sichtweise.

Ich habe das auch nicht gewertet, nur darauf hinweisen wollen das ein guter Teil der Polen auch auf deutscher Seite stand. Das darf man in Polen nur leise sagen aber es bleibt eine Tatsache. Ganz davon ab das hinrichten, gerade von Frauen, in jedem Krieg, seit anbeginn der Zeit Scheisse ist. So wie der ganze verdammte Krieg.

Eisenknicker 28.09.2020 21:24

Zitat:

Zitat von Bergedienst (Beitrag 965005)
Ich habe das auch nicht gewertet, nur darauf hinweisen wollen das ein guter Teil der Polen auch auf deutscher Seite stand.

Ich habe es auch als Wertungsfrei auch verstanden.

Du sprichst über die ehemaligen Deutschen Gebiete vor Ende des 1.WK wobei ein "guter Teil" als relativ zu sehen ist. Zum Schluss haben aber viele aus diesen Gebieten die Volksliste unterschrieben. Sicherlich aus verschiedenen Motiven.

Bei meinem Teil der Familie war es das "Angebot" zu unterschreiben oder ins Lager umzuziehen :rolleyes:

Politisch hat sich der das Goralenvolk auch was von versprochen, bzw. von Ihnen der Herr Wacław Krzeptowski (Bergbewohner in dem Tatra Gebirge). Die drei Gruppen in Polen: Goralenvolk, Kaschuben und Schlesier wurden von dem Reich als Arier eingestuft. Der Rest war aber auch brauchbar als Kannonenfutter.

Und so unbekannt und Verboten ist es nicht in Polen über diese Million der Wehrmacht und SS Soldaten zu schreiben aus diesen Gebieten. Nur keiner will es gewesen sein. Also Geschichte bekannt aber Familien sprechen nicht drüber falls einer für den "Feind" gewollt oder ungewollt gekämpft hatte.

Soll aber nicht hier das Thema werden. Kannst gerne dann einen Thread eröffnen dann mische ich dann mit :clap

Für mich ist Thema Armbinde "Deutsche Wehrmacht" abgeschlossen! Danke.

ogrikaze 28.09.2020 21:33

Zitat:

Zitat von Eisenknicker (Beitrag 965012)

Soll aber nicht hier das Thema werden. Kannst gerne dann einen Thread eröffnen dann mische ich dann mit :clap

:sorgi Oh oh...

Aber ich googel jetzt erstmal Goralen.. Noch nie gehört:eek Danke

Eisenknicker 28.09.2020 21:45

Googeln brauchst du nicht Ogri. Hier der Link:

https://en.wikipedia.org/wiki/Goralenvolk

Die Geschichte zum Rekrutierungsversuch ist aber echt lustig :freu

Bergedienst 28.09.2020 21:48

Nur keiner will es gewesen sein.

Das kommt mir sehr bekannt vor;)

Eisenknicker 28.09.2020 21:59

:brav:
Ist so wie es ist bzw. war bzw. unser kleinster gemeinsamer Nenner . Wer wollte schon Hindernisse nach dem Krieg in seinem Leben, verursacht durch den falschen Lebenslauf. Schon gar nicht im Osten

Jetzt aber hier Schluss! Mach eigenes Ding auf :rolleyes: dann geht's ab :sorgi

Gimbli 29.09.2020 10:17

Zitat:

Zitat von Eisenknicker (Beitrag 965017)
:brav:
Jetzt aber hier Schluss! Mach eigenes Ding auf :rolleyes: dann geht's ab :sorgi

Mit dem "dann geht's ab" wäre ich aber mal
ganz vorsichtig!
Das könnte :sorgi eventuell sauer aufstoßen.:suspekt:

Gruß Michael


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