Langsamer Abschied // In Memoriam Vimoutiers
 

Für mich hat vor zwei Wochen ein langsamer Abschied begonnen - ein Abschied von allem, war mir bisher wichtig war.
Bauchscmerzen - Klinik - OP
Diagnose: nicht heilbarer Darmkrebs
Konsequenz_ Chemotherapie
Prognose: statistisch gesehen zwei Jahre

Obwohl ich meine Aktivitäten im Forum natürlich weiter einschränke, werde ich versuchen, mich so lange wie möglich zu beteiligen - nicht nur lesend.

Aber zwei Dinge miuss ich noch loswerden, vielleicht hilft es dem einen oder anderen:

- Darmkrebs ist - rechtzeitig erkannt - heilbar
- die Krankenkassen empfehlen eine regelmässige Kontrolle mittels Darmspiegelung allerdings erst ab 55 (ich bin 46 !!)
- wenn Schmerzen auftreten, ist es i.d.R. zu spät
---------> Geht ab 40 regelmässig zur Kontrolle, die Prozedur ist nicht so angenehm, aber nix im Vergleich zu dem was ich in den letzten zwei Wochen hatte und noch haben werde !!

- lasst regelmässig euren Augendruck messen, wenn er zu hoch ist (über 20), führt das zu Grünem Star mit langsamem Erblinden
- die Messung kostet euch 18 Euro, macht jeder Augenarzt, ggf. notwendige Folgebehandlungen übernimmt die Krankenkasse.
- vermutlich aus versicherungsmathematischen Gründen wird die Kontrolle von den Kassen nicht übernommen - die Behandlung von wenigen, die den zu hohen Augendruck selbst feststellen, ist billiger als alle Versicherten regelmäsig zu kontrollien !!

An die Mods:
Ich hoffe ich hab mit dem Beitrag gegen keine Regeln verstoßen, täte mir leid.



Nachtrag:
Der Grund der Erweiterung der Threadüberschrift um den Bereich "In Memoriam" ist ab Seite 14, Beitrag 137 zu lesen.
Sebastian hat es leider nicht geschafft, er ist am 26.04.2010 verstorben.

Sorgnix
27.04.2010 - 01:07

Hallo Vimoutiers

Meine Hochachtung, wie du mit der Krankheit umgehst und das hier mitteilst.
Ich weis nicht, ob ich das in dieser Situation könnte.

:eek

Ne, ne, laß mal gut sein. Eine solche Nachricht verstößt gegen keine Regeln.

Was soll ich allerdings auf diese Nachricht jetzt sagen, außer, das mir die Worte fehlen ...

Irgendwie zieht sich sowas in letzter Zeit hier wie ein roter Faden durch. Du bist nicht der einzige, den so ein Schicksalsschlag trifft.
Das ist sicher kein Trost - aber es soll Dir die Gewißheit geben, daß wir Dich hier nicht allein lassen. Genauso wenig, wie andere liebgewonnene Freunde hier.

Für Deinen Hinweis auf diese Batterie an Vorsorgeuntersuchungen danke ich Dir.
... und nicht nur ich werde mich jetzt dabei erwischt haben, bei der vermeintlich so selbstverständlichen Feststellung: Ja, die anderen - aber MIR kann doch sowas nicht passieren ...
Die Erkenntnisse der letzten Monate zeigen zumindest mir, daß das meist nicht so ganz hin kommt ... :rolleyes: KEINER ist vor solchen Dingen geschützt.

Nun laß die Statistik mal lieber Statistik sein. Es gibt auch "Ausreißer". Zur einen, wie zur anderen Seite. Nimm für Dich die positive Seite in Anspruch! ;)

Rest per Mail.

Alles Gute wünschend
Jörg

Irgendwie macht mich dein Beitrag ziemlich nachdenklich, man geht jeden Tag seiner Beschäftigung nach mit einer Selbstverständlichkeit, als wenn es nichts gäbe was einen aus dem Rythmus reißen könnte....
Lieber Sebastian, wir kennen uns nicht, aber du kannst dir sicher sein, daß viele in diesem Forum dir ganz fest die Daumen drücken, ich wünsche dir ebenfalls alles nur erdenklich Gute, und wie Jörg schon sagte, geh nicht vom schlimmsten aus, schlag der Statistik ein Schnippchen!
Liebe Grüße
Ludger mit seinen 47 Lenzen

Ich bin schockiert und fassungslos. Denk nicht an die Statistiken!

Hallo Sebastian

Ich sitze hier gerade total fassungslos und weiss gar nicht was ich sagen soll. Bei solch einer Nachricht ist man wie vor den Kopf geschlagen.

Gib nicht auf, nutze jede Möglichkeit und kämpfe.Ich weiss, das alle Deine Freunde hier im Forum in Gedanken bei Dir sind.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen die Kraft, dieser schweren Prüfung zu begegnen.


Gerhard

Mir fehlen nicht die Worte...warum sollten sie auch? Es tut mir wirklich leid, das zu hören, zu lesen und ich kann mir natürlich gerade mal ansatzweise vorstellen, was so eine Diagnose für Dich bedeuten muss.

Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, Dich nicht aufzugeben. Lebe Dein Leben, soweit es Deine Krankheit zulässt (ich habe 6 Jahre meines Lebens verschenkt, weil ich einer Krankheit zu viel Raum in meinem Leben gelassen habe...und das war "nur" eine sehr sehr starke Panikstörung). Genieße die schönen Momente und tu Dir gute Dinge- geh Deinen Hobbies nach, triff Freunde, lass Dir das geschätzte Glas Rotwein (oder Bier, je nach Typ:)) nicht ausreden oder madig machen.

Ich denke, es ist wichtig, etwas für Deine Laune, Deine Psyche zu tun.

Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen Weg und Dir und Deiner Familie die nötige Kraft und Stärke, den Zusammenhalt und den Optimismus um diese Zeit- wie auch immer sie letztendlich ausgeht- zu überstehen.

Alles Liebe

Chabbs


PS: Habe Dir mal eine freie Version von Robert Gernhardts K-Gedichten angehängt. Der Mann, m.E. einer der größten Dichter unserer Zeit, litt auch unter Krebs und hat mit wirklich einem erstaunlichen Humor, einer bewundernswerten Klarheit dagegen angekämpft. Vielleicht kann es Dir ein wenig Beistand oder Aufmunterung sein.

Ich muss ganz erhrlich sein. Mir fehlen jetzt wirklich die Worte. Ich möchte Dir alles Gute wünschen, sehr viel Kraft und das alles ein gutes Ende nimmt. Verzweifle nicht an der Krankheit. Mit Gedanken sind wir alle bei Dir.
Siebken

Hallo Sebastian
Hast eine PN bekommen.

Als ich den Titel von deinem Beitrag gelesen habe, dachte ich an "naja, da geht wieder einer, weil er keine Lust mehr hat". Mit SO ETWAS habe ich allerdings nicht gerechnet. :cry Ich kann dir für meinen Teil nur ALLES, ALLES GUTE wünschen und daß du das Ganze doch noch gut überstehst.
Ich werde für dich beten, Sebastian...