Das zentnerschwere Projekt
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Hallo!
Ein Freund aus dem Heimatverein meinte man könnte sich mal an die Restauration von etwas Größerem wagen. Da bin ich auch für! Also haben wir beide mit vereinten Kräften angefangen. Leider habe ich von bestimmten Schritten keine Fotos gemacht. Wer interessiert sich schon für alten verdreckten Krempel. Trotzdem möchte ich hier Bilder zeigen, was wir gemacht haben. Und damit es ein wenig spannend bleibt, werde ich noch nicht ausgeplaudern worum es sich handelt. Kommt aber noch. Nur eins das Teil wiegt mehrere Zentner, kann von einem Mann alleine nicht oder nur schwer bewegt werden und besteht zum überwiegenden Teil aus Eisen. Hier die ersten Bilder (es geht nicht um´s Geld)! Dieses kleine Teil hat ein durchgängiges Loch mit einem Innengewinde. Das dritte Bild zeigt das Objekt nachdem ich es mit meinem brandneuen Dremel bearbeitet habe. Guter Dremel! . |
mit der passenden schraube, könnte es ein "knopfgriff",
für eine kleine schublade eines sekretärs o.ä. sein ...!? :grbl halt ein sehr einfacher ... |
Da es sich aber um eine durchgängige Bohrung handelt, würde ich auf eine Justiermutter tippen; für irgendwas kleines
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Mehrere Zentner ?
Turmuhr ? |
Turmuhr war auch mein erster Gedanke
Gruß Schleifdorn |
Das Schräubchen
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Hallo!
Justier-Schräubchen war schon ganz gut. Diese kleine Schraube spannt eine Feder. Die Feder bewegt einen Griff nach unten und dieser Griff drückt eine Kohle aus einer Halterung. Also etwas elektrisches. Es handelt sich hierbei um einen E-Motor. Ein klein wenig größer als ein Scheibenwischer-Motörchen. Einzelne Teile des Motors sind so schwer, dass man sie alleine nicht heben kann. Und trotzdem ist der Motor nur ein Teil des Ganzen. Sei noch verraten, es handelt sich um ein Teil, was auch häufig in der Landwirtschaft des 20. Jahrhunderts eingesetzt wurde. Demnächst zeige ich mal Bilder vom Motor, diesem alten Dreckstück. . |
Schaut aus wie eine vorrichtung für einen stationärmotor!
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Lokomobile?
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Vielleicht eine Dreschmaschine? Die wurden ja im Winter auf der Tenne angeworfen um das im Sommer mit dem Mähbinder geerntete Getreide auszudreschen. Da würde ein Elektroantrieb Sinn ergeben, auf dem Feld hat man ja meistens keinen Stromanschluss. Hat mein Vater noch bis 1968 so gemacht, erst dann kamen die Lohner mit Mähdreschern.
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Nicht nur Kleinteile
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Hallo!
Ihr Söhne einer Füchsin! Euch kann man nichts vormachen. Ja es ist eine Art Stationärmotor (fast), und ja, es hing an einer Dreschmaschine. Es konnte auch für andere Geräte verwendet werden. Ich glaube, zuletzt wurde auf einem Hof eine Kreissäge damit betrieben. Wir haben den Motor zur Reinigung komplett zerlegt. Zuerst in vier Teile: vordere und hintere Abdeckung, Mittelteil und Läufer und dann alles abgeschraubt, was ging. Die Laufbuchsen raus und das Fettnäpfchen, wo man manchmal reintritt. Unzählige Schrauben und Schräubchen, Muttern und Mütterchen, Scheiben und Scheibchen sowie alle Kabel. Und alles ist verdreckt mit einer Mischung aus Öl, Lehm und Rost. Ich liebe es. Hier mal einige Bilder. Bild 1+2 Kohlenhalter, davon gab es drei Bild 3+4 Der Motor Bild 5, 6, 7 Teile auf der Werkbank. Bitte entschuldigt die Unordnung. Ich bin sonst nicht so. Aber die reguläre Werkstatt war anderweitig besetzt, so dass wir auf unsere historische Werkstatt in einer offenen Remise ausweichen mussten. Bild 8 Außen ist er schon sauber, innen muss er noch Bild 9 Das Filetstück Bild 10 Hier das Typenschild . |
:yeap
Wir wollen das fertige Objekt sehen! :freu ;) Danke! Jörg |
Wenn du die wicklung reinigen willst ,würde ich mit trockeneis strahlen!
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Was noch dazugehört
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Hallo,
den Motor kann ich noch nicht komplett zeigen, da ich eben erst das Mittelstück lackiert habe und alles wieder zusammengebaut werden muss. Zusätzlich zum Motor gab es aber noch was Elektrisches. Einen Anlaufstrombegrenzer oder so. War ziemlich schwer das Teil. Kein Wunder, innen befanden sich 5 Liter jahrzehntealtes Öl also richtiges Altöl und ca. 5 cm hoch etwa gleichalter fester Ölschlamm. Die reinste Ölquelle. Das vierte Bild zeigt das Innenleben des Gerätes. Wenn man oben am Rad dreht, wandert unten irgendwas auf bestimmte Kontakte. Ein paarmal fiel der Begriff "Stern-Dreieck-Schaltung". Ich wollte nicht als Dummkopf dastehen, also habe ich nur weise genickt und abends im Internet nachgelesen. Mehrmals! Mein technisches Verständnis reicht jedoch nicht aus, damit es sich mir erschließt. Da ist Einsteins "Spezielle Relativitäts-Theorie" leichter. Es gibt jetzt also schon zwei Dinge, die ich nicht verstehe: Frauen und Stern-Dreieck-Schaltung. . |
Ein Stern-Dreieck-Schalter ist das aber nicht. Der hat - wie der Name schon sagt - drei rastende(!) Schaltstellungen: Aus==>Stern==>Dreieck. Von diesem zum Motor gehen dann sechs Drähte, nämlich die Anschlüsse der drei Wicklungen.
Anlaufstrombegrenzer als Bezeichnung kommt für Deinen Kasten näher, es scheint ein verstellbarer Widerstand zu sein. Wahrscheinlich konnte man damit aber sogar die Drehzahl einstellen, denn der Motor ist kein normaler Asynchronmotor, sondern er hat Schleifringe für die Läuferwicklung. |
Mein elektrker hat mich eben ausgelacht am telefon als ich sagte in 2 min die schaltung erklären!
Was hängen geblieben ist! Motorkabel 7 polig! 2 schaltungen! Mit der sternschaltung läuft der motor an mit wenig leistung (anlauf sternbrücke)! Danach wenn der motor dreht wird auf die 3eck schaltung umgeschaltet mit relais oder manuell! Jetzt läuft der motor volle suppe :Weihnacht: Alle angaben ohne gewähr! Für mich sind das alles hexenwerke! |
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Grad hab ich mal den "FRIEDRICH ELEKTROTECHNIK" - ein telefonbuchdickes Nachschlagewerk mit geballtem Wissen für den E-Techniker - vom Dachboden geholt, laut eigener handschriftlicher Eintragung hab ich den am 24. Dezember 1986 geschenkt bekommen :)
Ich würde auf den rot eingerahmten Teil "Schleifringmotoren" tippen. Allerdings müsste dazu der Anlasswiderstand 3 Anschlüsse haben. Auf dem Un-restaurierten Foto schaut neben den beiden Schraubklemmen auch noch ein dritter Draht heraus, nach der Restauration ist er verschwunden :nono |
Ja, das ist ein Schleifringläufermotor mit verstellbarem Anlasswiderstand.
Ich hoffe ihr habt bei der Handhabung und Entsorgung des Öls große Vorsicht walten lassen !? Da wurden früher gerne PCB/PCT haltige Trafoöle verwendet ! :eek |
Unser Schleifringmotor in unserer Mühle muß man beim einschalten auch mit so einem Anlaufbegrenzer starten, wenn mal kein Wasser da ist für unsere Turbine.
Gruß Sven |
Der fahrbare Hasenstall
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Hallo,
hier ist nun das dritte und letzte Teil des schweren Projekts. Das hatten wir zuerst bearbeitet. Wir haben es bis zur letzten Schraube zerlegt. Alles Metall vom verölten Dreck befreit und mit der Drahtbürste gereinigt. Danach alles mit Verdünnung abgewaschen und anschließend lackiert. Welche Farbe vorher drauf war, ließ sich nicht mehr zweifelsfrei feststellen. Ich habe dann eine Farbe angemischt, die aus Schwarz, Hellblau und etwas Gelb bestand. Mein Kollege war damit und auch mit dem Vorschlag die Eisenräder schwarz zu streichen einverstanden. Und so hab ich es dann gemacht. Die Zugstange war auch nicht mehr original, sondern nur eine krummgebogene Eisenstange, die irgendwie am Drehgestell befestigt war. Diese Vorrichtung hat mein Mitstreiter komplett ersetzt, so dass wir das Teil relativ vernünftig bewegen können, falls wir es mal von seinem Platz an der Dreschmaschine wegziehen müssen. Das Dach war nur eine löchrige, vom Rost zerfressene und verbeulte Blechplatte. Diese war durch Nieten mit dem Rahmen verbunden. Um dem Museumspublikum (falls es das nach Corona noch gibt) leichteren Einblick in das innere des Wagens zu ermöglichen, haben wir beschlossen ein aufklappbares Dach zu bauen. Konstuktion und Ausführung hat mein Kollege allein bewältigt. Die dicken Bohlen des Boden wurden nur mit etwas Verdünnung abgewaschen und dann so im Original belassen. Das äußere Holz musste zum Teil ersetzt werden, genauso wir die Türe, die nicht mehr zu retten war. Alle Holzarbeiten wurden von mir zwar bewundert, aber außer Splitter einreißen, kann ich mit Holz nicht allzuviel. Wir haben den Motor wieder zusammengebaut und bis auf die Verkabelung ist alles fertig. Es war aber spätnachmittags schon zu dunkel für das abschließende Foto. Kommt aber noch. . |
Schaut gut aus.. , und das Dach ist auch gut gelöst. :yeap
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Wir haben fertig
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Hallo,
so, die letzten Bilder des "zentnerschweren Projektes". Bild 1: Der Motor ist sauber, erstaunlicherweise korrekt zusammengebaut und wieder drin. Riemenscheibe ist auch wieder dran und im Innern alles verkabelt. Bild 2: Wir haben den Antriebswagen zu seiner Dreschmaschine gestellt. Dabei handelt es sich um eine Maschine von Mengele aus Günzburg. Bild 3: Uns fehlte noch der Stecker. Jetzt haben wir einen. Bild 4: Nur noch den Riemen auf die Orgel geschmissen und fertig! Hat Spaß gemacht! . |
Respekt, sieht gut aus ... :yeap
Zwischen Dreschmaschine und Motorwagen gehört noch ein stabiles Kanntholz zwecks Riemenspannung, sonst zieht es euch beim Anlaufen den Motorwagen an die Maschine ... ;) Gruß Wolf |
Werter Ironpic,
eine gelungene Arbeit, da kann man Geld dafür verlangen :uii |
Solche "Bauerntöter" - Stecker hab ich auch noch rumliegen - falls mal wieder Bedarf herrscht :freu
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@Till
Ich hatte bis vor ein paar Monaten sogar noch so einen Stecker am Adapterkabel im Betrieb.. @Ironpic Schaut super aus...:yeap Geht der Motor auch noch? |
Hallo Oli!
Wir haben uns noch nicht getraut das Teil einzuschalten. Vielleicht überlassen wir das einer nachfolgenden Generation. "Alte Menschen sind nicht weise, sie sind nur vorsichtig!" |
Zitat:
Mut zur lücke und lachs auf die kette...:clap...schmeiß die höllenmaschine an! Was soll den im schlimmsten fall passieren? Du willst doch der nächsten generation ein funktionsfähiges stück überlassen ..und keine ,,ungetesten altlasten,, :dance ! Du kannst ja zur not auch aus dem krankenhaus schreiben wenn es schiefgeht:cry Von den bildern sieht das doch super aus! Da spricht doch nichts gegen einen felsversuch eurer arbeit! |
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