Pfeilspitzen- Offener Herdguss
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Hallo zusammen!
Heute zeige ich Euch, wie man Pfeilspitzen aus Bronze (gestielt und geflügelt) nachbearbeitet. Gegossen wurde „Ein Köcher voll“ im offenen Herdguss. Bei diesem Gussverfahren hat man lediglich eine Formhälfte, die das Negativ enthält. Es eignet sich z.B. für die Herstellung von einfachen Nadeln, kleineren (Flach-)Beilen, Pfeilspitzen usw. Der Vorteil ist, dass man wie schon erwähnt lediglich eine Formhälfte benötigt. Der Nachteil ist, dass auf der Oberseite des Gussstücks eine relativ dicke Schlackeschicht entsteht. Es muss also viel Zeit für die Nachbearbeitung in Kauf genommen werden. |
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Direkt nach dem Guss wird zuerst alles Material entfernt, welches seitwärts über das Negativ gelaufen ist, um dem Gussstück eine schärfere Kontur zu geben. So hat man beim nun folgenden Schritt etwas weniger Arbeit, bei dem die flache Seite mit den Oxiden
heruntergearbeitet wird. Hierbei wird auf einer Sandsteinplatte unter Zugabe von Wasser und Sand geschliffen. |
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Wenn die Seite soweit plan ist, wird der Stiel falls nötig etwas in Form gebracht. Dazu empfehle ich eine scharfe Steinkante und nur Wasser als Schleifmittel- Sand würde zu viel Material abnehmen.
Danach kann man die andere Seite des Rohlings schleifen. Dass das Gusstück auf dem Sandstein ggf. etwas aus der Form gerät macht erstmal nichts, man kann mit Korrekturen an Stiel und Flügel noch ausgleichen. Kritisch wird es erst, wenn sich der Rohling der Fertigstellung neigt. |
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Sind nun beide flachen Seiten der Pfeilspitze plan, wird der Sand weggelassen und nur noch Wasser verwendet. Der Schliff wird nun feiner (Und treibt tiefe Spuren in den Schleifstein).
Fertig! Nun kann die Pfeilspitze auf den Pfeil. DAS folgt allerdings erst, wenn alle anderen Spitzen fertig sind- Ihr müsst Euch also noch ein bisschen gedulden. |
Es juckt mir noch ein bisschen in den Fingern, das Teil zu polieren- andererseits:
Die Pfeilspitze würde auch so ihren Zweck erfüllen. So richtig geschärft ist sie nicht, denn sie soll ja nicht zur Jagd, sondern als Anschauungsobjekt bei Projekten dienen. |
Hat sich die Damenwelt in der Steinzeit, ähh, Bronzezeit, die Maschine zwecks Einrichtung eines Nagelstudios auch mal ausgeliehen?? :eek :D
Das schleift doch nicht nur die Pfeilspitze ... :rolleyes: Frage: Schleifzeit für eine Spitze??? Bis zum jetzigen Zustand gem. Bild Mehr als ne Stunde?? :rolleyes: und sonst: Wie immer: INTERESSANT!! :yeap Gruß Jörg |
Zitat:
Nach guten 4h hätte man sie aber schon ohne weiteres nutzen können. Der Formbau schlägt mit 20min. pro Form zu Buche, von den Formen dann mehrere pro Guss. Leider so gut wie nicht wiederverwendbar, aber halt einfach herzustellen:yeap |
:eek
... dann liegen da oben auf Bild 1 schlappe 50 h (+/-) Arbeit rum ... :eek :rolleyes: Schon hab ich die Lust wieder verloren ... :cry ;) Ein Hoch auf den Bronzezeitler, der den auf der Achse drehenden Schleifstein erfunden hat! :yeap Gruß Jörg |
Da wurden aus hässlichen Entlein schöne Schwäne.
Sehr schön, aber wie viel geht da an Fingermaterial mit drauf? :eek:cry Danke fürs ausführliche zeigen. Gruß mc.leahcim |
Zitat:
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Wäre es nicht vorstellbar, das der geneigte Bronzezeitler eine Art Schleifholz genutzt hat? In der Art wie heute noch Messer geschliffen werden? :grbl
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Möglich wäre das schon, es fehlt halt nur der arch. Nachweis (Was nichts heißen will).
Ich werds bei der nächsten mal ausprobieren. |
Wenn wir dicke Sachen Hartlöten, schrecken wir diese gleich mit Wasser ab, dann sind die Lotnähte meist recht sauber danach..
Klappt das mit der Bronzeschlacke vielleicht auch? |
Klasse Sache. Mühsam aber sehenswert, wie immer HUT AB!
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Ich greif das jetzt hier noch mal auf...... auch wenn es eventuell etwas abschweift....
Für welchen Schaftdurchmesser ist Deine Spitze gemacht ? Bei welchem Gewicht ? Respekt ! An dieser Stelle, vor Deinem Einsatz, in der experimentellen Archäologie !!! Ich warte, auf den Tag, an dem mir jemand den dünnen Tüllendurchmesser urnenfeldzeitlicher Spitzen erklären kann..... :Proscht |
Zitat:
denn nur dann, ist es jagdtauglich..... :Proscht |
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Zitat:
Oft, sehr oft aber mit Gussfehlern (Erstarrungsschwindung) in der Tülle. |
Zitat:
Ich schrecke die Rohlinge eigentlich nicht ab, es sei denn, sie werden aufgeglüht. Das Abschrecken hat keine Wirkung auf die Bronze, sprich sie wird dadurch nicht härter. Das Problem mit der Schlacke beim o. Herdguss ist, dass sie in einer stark facettierten Oberfläche liegt. |
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So, eine Spitze ist scharf, also komplett bearbeitet.
Zeitaufwand 0,5h. Es lässt sich also ein Zeitaufwand von bis zu 6h pro Pfeilspitze festhalten. Bei vielleicht effizienteren Gussverfahren lässt sich die Zeit der Nachbearbeitung sicher reduzieren. Die anderen Spitzen werden nicht geschärft, sie sollen wie schon erwähnt, lediglich als Anschauungsobjekte dienen. |
..schaut toll aus..
Das war damals bestimmt ein sehr kostbares Gut, Jagd oder Kriegspfeil? |
Zitat:
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