Kreisaugen
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Ich habe mich mal ein bisschen mit den sog. „Kreisaugen“ ausgetobt.
Ein Kreisauge ist eine kleine kreisförmige Verzierung mit einem kleinen mittigen Punkt. Diese Verzierungen finden sich seit der Steinzeit auf Knochen-, Holz- Horn- und seltener aber auf Metallgegenständen. Kreisaugen werden mit einem speziell für diesen Zweck geschaffenen Bohrwerkzeug hergestellt, das gleichzeitig den Kreis und das Auge fräst. Oft waren die ausgefrästen Konturen mit Farbpigmenten ausgefüllt, damit sich die Verzierungen besser abheben. Besonders häufig findet man Kreisaugenverzierungen auf Beinkämmen und anderen Gebrauchsgegenständen aus Bein. (Quelle: Wikipedia) Soweit zur Theorie- Bei Einfärben von Kreisaugen gibt es aber ein kleines Problem: Die Pigmente haften nicht sonderlich gut in den ausgefrästen „Augen“. Nun aber der Reihe nach: Zuerst fräst man die Kreisaugen in ein dazu geeignetes Material. Ich habe mich hier für Geweih entschieden- Ein absoluter Top-Werkstoff. Dann reibt man die Pigmente über Kreuz in die Augen ein. Auf diese Weise stellt man sicher, dass alles möglichst gleichmäßig ausgefüllt wird. Die Augen sind jetzt zwar mit farblich abgehoben, jedoch genügt ein Umkippen oder Auspusten des Werkstücks und alles ist flöten (Siehe letztes Bild) |
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Man muss die Oberfläche also versiegeln. Dies funktioniert ganz gut mit Sehnenwachs (http://schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=74988).
Das Wachs wird, ebenfalls über Kreuz, aufgetragen und mit einem Stück Leder eingerieben. Zum Schluss schleift/schabt man das ganze noch einmal vorsichtig ab und hat ein wunderbares Ergebnis. Das Einfräsen der Augen macht man am Besten mit einem Handbohrer, da ein Bogenbohrer immer ein bisschen „Tanzt“. |
Zitat:
Das hast du wunderschön gemacht!! Wie all deine tollen Arbeiten:clap Ich konnte glücklicherweise schon einige Metallgegenstände mit den Kreisaugen finden. Räter liebten ja diese Verzierungen... Ich such jetzt ein bisschen und stell dann was dazu ein - kann ein wenig dauern... |
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Hier mal ein bisschen rätische Keramik....
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Die Kreisaugen in Keramik wurden vor dem Brennen eingestempelt.
Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass man sie mit ein bisschen Graphit auch farbig abheben kann. |
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Wieder mal fein Jan.:yeap
Ein Beispiel für Kreisaugen auf Metall habe ich auch.:rolleyes: Das Bild zeigt die Attasche eines Hemmoorer Eimers. Die Kreisaugen befinden sich auf der Henkelöse. Gruß Michael |
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Hallo Jan,
schöne Arbeit, vielen Dank für´s Zeigen und Beschreiben - ich steh voll auf Kreisaugen :Dance Nachdem schon Beiträge dazu vorhanden sind, werfe ich mal noch meinen Schlüssel aus der frühen Karolingerzeit dazu. VG Andi |
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Hier mal Kreisaugen in einer Knochenscheibe (ca. 50mm Durchmesser und 3mm Stärke).
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Ganz, ganz viele Kreisaugen...:uii
Sächsische Scheibenfibel, 7. Jhdt. Ø 36 mm :eek |
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Da möchte ich euch doch auch meine 21 Stück nicht vorenthalten. :)
Römischer Würfel: |
Zwei Regenbogenschüsselchen:
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Gibts auch mit konzentrischen Kreisen !
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@ fleischsalat: Ist denn eigentlich die Bedeutung der Symbolik bekannt ? Ich kenne diese nur als Symbole für Sonne, Mond u.s.w. Oder gibts für jede Zeit/kultur eine andere Deutung ?
Gruss Hubi |
Zitat:
Fast jede Kultur hatte irgendwo ein "Auge". Ich persönlich stehe dem ganzen etwas kritisch gegenüber- Das absolute Wissen um die Bedeutung der Kreisaugen ist verloren. Alles "neue" beruht auf Mutmaßungen... Aber um mal ein bisschen abzuschweifen: Ich finde es toll, dass Ihr Euch hier mit Beispielen von Funden mit Kreisaugen am Thema beteiligt:yeap |
Bin
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mir nicht sicher ob das auch welche sind. Kugelzonengewicht von Wikingersiedlung...10-11 Jhrd
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Die Punzen geben Aufschluss über die Wertigkeit. Schau mal hier: http://www.skjoldmus.de/Alltag-Gewichte.html |
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Ich habe mein (eigentlich ungeliebtes) Arbeitsmesser mal ein bisschen verschönert: 51 kleine- und 8 große Kreisaugen. Nebenbei noch den Griff und die Klinge ein bisschen aufgerüscht.
Tja, muss wohl eine neues Arbeitsmesser her...:D Achso, die aufgewendete Zeit: 6,75h für die Kreisaugen, etwa 3,5 für die Klinge und 2 für den Griff als solches. Das Einfärben der Augen gestaltet sich auf einem Gegenstand mit runden Seiten etwas schwierig, ebenso das Versiegeln. Punktgenaues Arbeiten geht da nicht, man muss sehen, die komplette Fläche gleichzeitig zu bearbeiten. |
Ist gekauft.
Her damit ;) |
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:D Nüschte! Der Vollständigkeit halber nochmal mit Scheide (Dieses Mal vernietet, nicht vernäht). |
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Wunderschöne Arbeit - bin begeistert:eek
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Sicher muss man davon ausgehen, dass die meisten Messer-/Dolch- oder Schwertscheiden der Einfachheit halber vernäht worden sind. Nieten waren, soweit mir bekannt, recht selten. |
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